Aktienmärkte (2): Nach der Politik jetzt US-Zinsen als Härtetest

Von politischer Krisenstimmung war so gut wie nichts mehr zu verspüren. Erstaunlich, wie ich meine, denn die Gefahr einer brisanten Verschlechterung der Ost-West-Beziehungen mit unabsehbaren Folgen auch für die Wirtschaft ist doch nicht gebannt. Jedenfalls zeugen die Kursverläufe der vergangenen Tage von Gelassenheit der Anleger. Erfahrungsgemäß kann sich dies aber schnell wieder ändern. Die internationalen Aktienmärkte befinden sich allerdings nach wie vor in guter Verfassung. Hauptgrund: Anlage suchendes Geld ist reichlich da, Anlagealternativen zur Aktie sind dagegen rar.

Über Nacht hat sich die Stimmung an der Wall Street tatsächlich geändert – spürbar verschlechtert – weil von der ersten Sitzung der Fed unter Janet Yellen mehr kam als erwartet: Die US-Notenbank drosselt zwar wie erwartet die Anleihekäufe. Doch in die Veröffentlichung mischte sich ein neuer Ton. Und der gefiel Anlegern spontan überhaupt nicht: Plötzlich sieht man das Ende des billigen Geldes nah. Immerhin sah eine Mehrheit der Fed-Vertreter den Leitzins Ende 2015 bei 1 Prozent oder gar darüber. Zudem ließ die Fed das Ziel einer Arbeitslosenquote von 6,5 Prozent als Voraussetzung für erste Zinserhöhungen fallen. Sowohl am Aktien- wie auch am Rentenmarkt gerieten die Kurse unter Druck, die Wall Street drehte ins Minus. „Der Zinsausblick war etwas schwammiger als erwartet. Anleger, die auf einen Yellen-Effekt zur Stützung der Märkte gesetzt hatten, dürften enttäuscht sein“, so eine typische Händlerstimme...

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