Börsenstimmung: Zwischen Misstrauen und Ungeduld

Wie ist die Stimmung am Aktienmarkt? Wer könnte in diesen Tage darauf eine klare Antwort geben! Ich habe in den letzten Jahren selten eine so mehrdeutige Phase wie jetzt erlebt, die möglichst treffend zu beschreiben wirklich schwer fällt. Da gibt es Zeiten der Euphorie, wenn eine starke Mehrheit der Marktteilnehmer „bullish“ ist, massiv kauft und an den Positionen festhält. Gleiches gilt natürlich auch umgekehrt für schwache Börsen, wenn die „Bären“ tanzen. Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass sich etwa gleichstarke Lager von Haussiers und Baissiers gegenüber stehen. Jetzt ist es anders. Die Käufer von heute sind die Verkäufer von morgen, die Teams wechseln häufiger die Trikots. Dabei ist keine Angst zu spüren, nicht einmal überdurchschnittliche Nervosität. Und auf der anderen Seite zweifeln die Kursoptimisten an ihrer Einstellung, schwindet fürs erste die Hoffnung auf eine bevorstehende Hausse-Phase.

Man könnte den Spannungsbogen zwischen Misstrauen und Ungeduld spannen. Und dann wird einem bewusst, dass schon mehr als ein Drittel des Jahres mit Schaukelbörsen verstrichen ist. Übrigens habe ich selten so viele Marktkommentare professioneller Strategen auf den Tisch bekommen, in denen so wenig drin steckt. Umso verständlicher ist es, wenn Anleger einfach mal warten, was als Trend irgendwann herauskommt.

Dementsprechend finde ich es sympathisch, was mir Sanjay Natarajan, internationaler Stratege des Bostoner Vermögensverwalters MFS schreibt: „Für die Marktteilnehmer ist es nicht leicht, den Durchblick zu behalten. Von der Fed kommen uneinheitliche Zinssignale. Das US-Wachstum im 1. Quartal war unerwartet schwach. In Japan gab es eine Konsumsteuererhöhung. Der Wahlausgang in Indonesien enttäuschte. Und schließlich halten Ukraine-Krise und Deflationsängste im Euroraum weiter an.“...

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