Kursblasen: Die Warnungen häufen sich, aber …

Um es vorweg zu nehmen: Es ist nicht auszuschließen, dass die zunehmenden Crash-Warnungen die Investoren beeindrucken werden – das gilt in erster Linie für die beiden Sachwert-Anlageklassen Immobilien und Aktien. Im Rohstoffbereich (einschließlich Edelmetalle) hat es ja längst zum Teil scharfe Korrekturen gegeben, jetzt ist die Preisentwicklung dort sehr differenziert. Anders als bei früheren Blasenbildungen fehlt heute aber der hektische Run auf Aktien, so als gäbe es bald keine mehr. Deshalb kann auch nicht von einem rapide wachsenden Umsatzvolumen gesprochen werden. Das Gegenteil ist der Fall – es herrscht weder schweißtreibende Nervosität noch Kaufpanik. Die Stimmung es gewiss nicht euphorisch, wie man aus den unterschiedlichen Signalen der Sentiment-Indikatoren erkennen kann.

Eine stärkere Differenzierung von Marktmeinungen ist nach meinen Erfahrungen in aller Regel ein gutes Zeichen, weil der Normalzustand für die Börse. Und daran hat sich eigentlich in jüngster Zeit nichts geändert, auch nicht durch die neuen Höchststände auf beiden Seiten des Atlantiks. Dennoch, die tendenziell häufigeren und lauter werdenden Warnungen können Teile der Anlegerschaft schon beeindrucken – man wird dann eben vorsichtiger. Jedenfalls kommt man leicht ins Grübeln, wenn prominente Fondsmanager und Banker, Finanzminister, Weltbank und ähnliche Kaliber Sorge wegen Blasenbildungen äußern. Ich sehe dazu noch keinen Anlass.

Schließlich mangelt es ja auch nicht an Gegenstimmungen, die gerade den Aktien-Fans hierzulande Mut machen können. Nur ein Beispiel: Laut dem soeben veröffentlichten aktuellen Investmentbarometer von Barings steigt der Anteil der Investmentexperten, die europäischen Aktien gegenüber positiv eingestellt sind, auf einen Rekordwert von 97%. Sorgen über ein schwaches Wirtschaftswachstum in Europa sinken gleichzeitig auf einen neuen Tiefststand...


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