Dividendenrendite bleibt ein Kaufmotiv

Man diskutiert wieder übers „Kaufen“. Im bisherigen Wochenverlauf haben die Aktienmärkte relative Stabilität an den Tag gelegt. Und es verstärkt sich der Eindruck, als würden die marktbestimmenden Kräfte keinen tieferen Abstieg von Dax & Co. als zuletzt erlebt befürchten. Mit anderen Worten: Nach unten droht nichts Schlimmes, aber macht das schon Mut, wieder nach oben zu blicken? Eine auch nach meinen Beobachtungen ernst zu nehmende Antwort lieferte gestern das Handelsblatt: „Die Analysten verlieren den Mut“, so der Titel einer größeren Umfrage-Story. Die Talfahrt an den Börsen und das anschließende Auf und Ab würden Wirkung zeigen und einige Banken jetzt ihre Prognosen für den Dax korrigieren – nach unten.

Das spricht bis auf weiteres für eine schwankungsintensive Seitwärtsbewegung der Aktienkurse. An nennenswerten Chancen und Risiken herrscht kein Mangel, doch können sich diese erst einmal weitgehend neutralisieren. Auch der wöchentliche Stimmungsbericht von der Frankfurter Börse lieferte gestern keinen anderen Tenor. Die institutionellen Marktteilnehmer, die während der vergangenen beiden Wochen per Saldo noch einen ordentlichen Optimismus gezeigt hatten, haben sich angesichts eines Dax-Wochengewinns von über 2 Prozent teilweise von ihren bullishen Engagements getrennt. Möglicherweise auch, weil das Börsenbarometer mit mehr als 9.350 Zählern das erwartete Niveau erreicht hatte, mit dem sich diese Akteure zufrieden geben würden. Die Gruppe der Optimisten hat sich jedenfalls um 6 Prozent der Befragten verringert, so dass der Börse Frankfurt Sentiment-Index auf +6 zurückgefallen ist.

Bei den Privatanlegern ist das Gegenteil festgestellt worden. Waren jene nämlich in der Vorwoche in Sachen Dax-Anstieg noch wesentlich zurückhaltender als ihre institutionellen Pendants eingestellt, hat sich diese Divergenz mit der gestrigen Erhebung aufgelöst. Denn der Börse Frankfurt Sentiment-Index der privaten Investoren hat aufgrund eines erhöhten Optimismus – wahrscheinlich mit einigen Käufe in die Schwäche zu Beginn der Woche – zulegen können und liegt nun mit einem Wert von +6 nach zuvor +2 mit dem der Institutionellen gleichauf. Die Frankfurter Stimmungsanalysten bestätigen aufgrund ihrer Umfragen im Übrigen meine mehrfach geäußerte Vermutung, dass geopolitische Entwicklungen für die Handelsentscheidungen der Anleger nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben. Vielmehr dürften die Kursausschläge beim Dax und die damit verbundenen kurzfristigen Gewinne einen mindestens genauso großen, wenn nicht gewichtigeren Einfluss auf die jüngsten Transaktionen dargestellt haben.
Ich kann gut verstehen, wenn Sie, geschätzte Leser, trotz der jüngsten Stabilisierung keine Neigung zu neuen Engagements verspüren sollten. Zudem fehlt es ja an aufmunternden Vorhersagen. Dennoch sehe ich Anlass, an den Faktor Zeit zu erinnern: An den Rahmenbedingungen wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern.
Und wer mit einem weiten Zeithorizont in Aktien investiert, kann das aktuelle Kursniveau zum Anlass für Positionsaufbau nehmen. Gar nicht oft genug sollte auf die Attraktivität der Dividendenrendite im Zeitalter der Finanzrepression mit Zinsen nahe Null hingewiesen werden. Mehr als 3 Prozent sind so mit einiger Sicherheit in Deutschland und Europa drin – allein durch die Ausschüttungen. Und dann bleibt ja auch die Fantasie für längerfristig steigende Kurse. Dazu sind gestern interessante Zahlen vorgelegt worden, denn: Anleger können sich über ein Dividendenjahr der Rekorde freuen. Das geht aus dem aktuellen Global Dividend Index (HGDI) von Henderson Global Investors hervor. Die weltweiten Ausschüttungen legten demnach im 2. Quartal um 11,7% zu und erreichten einen neuen Höchststand von 426,8 Milliarden Dollar, ein Plus von 44,6 Milliarden Dollar. Motor des kräftigen Wachstums sind die Industriestaaten; Europa und Japan liegen mit Zuwächsen von jeweils fast einem Fünftel an der Spitze.

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Im laufenden Jahr verdienten die Kanadier ausgezeichnet. So verbuchte Canadian National Railway in den ersten sechs Monaten beim Umsatz ein Plus von 13% (5,8 Milliarden Kanadische Dollar). Und das Nettoergebnis konnte sogar um 16% auf 1,5 Milliarden Dollar verbessert werden. Was jetzt zu tun ist, sagt Ihnen der boerse.de-Aktienbrief (auch im kostenlosen Probe-Abo zu beziehen).
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