Börsenausblick: Freuen Sie sich auf 2015!

Genug Prognosen konsumiert und verarbeitet? Ich gehe einfach mal davon aus, dass die meisten von Ihnen, geschätzte Anleger, mit „Ja“ antworten würden. Ich habe mich aber nicht deshalb entschlossen, für 2015 keine eigene Vorhersage zu veröffentlichen. Vielmehr halte ich es für sinnlos zu versuchen, den Verlauf von Dow, Dax & Co. über Monate hinweg zu konkretisieren. Diese Zweifel gelten heute, im Zeitalter von fortschreitender Globalisierung, von Finanzrepression und Hochfrequenzhandel, mehr denn je. Solche Vorsicht ändert jedoch nichts daran, mit Zuversicht in ein neues Jahr zu gehen – ständiger Pessimismus zerfrisst einen auf Dauer. Und ich ändere weder meinen grundsätzlichen Optimismus („Am Ende wird alles gut, …“) noch meine uneingeschränkte Befürwortung der langfristigen Aktienanlage.

Ohne alle denkbaren Kurseinflüsse noch einmal unter die Lupe zunehmen – letztlich können wir der eigenen Geldstrategie für 2015 als einigermaßen sicheren Faktor doch nur die uns berührende Notenbankpolitik zu Grunde legen: weitere Liquiditätsspritzen und anhaltend 0-Zinsen in Europa, demgegenüber eine allmähliche monetäre Wende mit ersten Zinsanhebungen in den USA.

Aber schon bei der Beurteilung der nationalen Konjunktur wie der Weltwirtschaft scheiden sich die Geister. Was nutzt Ihnen mein Bauchgefühl, dass wir im 2014 so enttäuschenden Europa jetzt eher auf positive Überraschungen hoffen dürfen? Andererseits scheint das Thema Deflation selbst sonst so coolen Volkswirten und Notenbankern den Schlaf zu rauben. Welche negativen Überraschungen könnten die unverändert ungelösten Probleme im Euro-Währungsraum bringen? Drohen den Märkten Erschütterungen durch Schwierigen in der sensiblen Finanzindustrie (Banken, Versicherungen)? Und was uns geopolitisch 2015 erwartet, lässt sich nicht einmal spekulieren.

Somit empfehle ich Ihnen, liebe Leser, in diesen traditionell nachdenklichen Tagen der Jahreswende ein eigenes Szenario der Rahmenbedingungen zu definieren, das sie dann zur Grundlage Ihrer Anlageentscheidungen machen können. Zumindest drei Eckpunkte, die man natürlich auch mit Fragezeichen versehen kann, möchte ich Ihnen beisteuern:

* Ich teile nicht die seit Wochen angeblich die Börsen belastende Skepsis, stark sinkende Ölpreise seien ein Signal für bevorstehende Konjunkturschwäche. Ich stehe auf der Seite der Bundesbank: Die starke Ermäßigung der Rohölpreise hat potenziell erhebliche makroökonomische Auswirkungen – positive. Sie reduziert unmittelbar die Lebenshaltungskosten der privaten Haushalte und die Produktionskosten der Unternehmen, setzt so Mittel für andere Verwendungen frei.

* Viele, sehr viele Großunternehmen, die in den USA und bei uns börsennotiert sind, stehen weitaus besser da als man angesichts des konjunkturellen Umfelds glauben könnte. Schon deshalb und natürlich angesichts attraktiver Dividendenrenditen bleibt die Unternehmensbeteiligung selbst in einem unsicheren Umfeld attraktiv.

* Unverändert bleibt bis auf weiteres auch 2015 der Mangel an interessanten Anlagealternativen. Das gilt zumindest für handelbare Kerninvestments (neben Immobilien als Sachanlage). Um die Aktie herum empfehlen sich aber zahlreiche andere Sach-Anlageklassen als Ergänzung / Beimischung im Sinne der Streuung von Chancen und Risiken.

Thomas Müller: Neue Rekorde werden angesteuert

Fazit: Als Aktienfan unterstütze ich mit Überzeugung den Optimismus von Thomas Müller, Chef des Rosenheimer Börsenverlags und Herausgeber des „boerse.de-Aktienbrief“, der zum Jahreswechsel formuliert hat: „Freuen Sie sich auf 2015! Es bestehen beste Chancen, dass in den kommenden Monaten neue historische Bestmarken von 12.000 im Dax und sogar 20.000 im Dow Jones angesteuert werden! Eine ausführliche Marktanalyse mit allen wichtigen Entscheidungsmarken und den 2015er-Perspektiven für Dax und Dow Jones finden Sie in der aktuellen Aktienbrief-Ausgabe. Einfach kostenlos testen!“

Einen „guten Rutsch“ im Börsensinn kann und will ich Ihnen nicht wünschen. Vielmehr: Machen Sie langfristig weiter mit – und machen Sie’s gut!