Börsenausblick: Chancen und Risiken erscheinen überschaubar

27.07.15

Griechenland und das übergeordnete Thema Europa sind gewiss nicht endgültig vom Tisch, erst recht nicht die geopolitischen Sorgen. Aber nach dem allgemeinen Aufatmen können sich Anlagestrategen und Händler wieder intensiver mit den „normalen“ Börsenfaktoren beschäftigen. Business as usual, sozusagen. Im Vordergrund stehen jetzt Unternehmensnachrichten, Konjunkturdaten und Zinsdiskussionen. Die Kursbewegungen von Dax und Dow während der letzten Tage hinterlassen den Eindruck, als seien in beide Richtungen derzeit keine dramatischen Entwicklungen zu erwarten. Der wieder etwas gestiegene Volatilitäts-Dax, der gerne als „Angstbarometer“ des deutschen Aktienmarkts bezeichnet wird, signalisiert zwar keine große Aufgeregtheit, aber auch keine totale Gelassenheit – die Marktteilnehmer bleiben vorsichtig.

Angesichts der extremen Nachrichtenorientierung unserer Börse wird es voraussichtlich bei den immer wieder irritierenden Kurszuckungen im Tagesverlauf bleiben. Und die erschweren nun einmal allen Beteiligten den weiteren Blick in die Zukunft. In dieser Woche sind besonders viele Lageberichte großer Unternehmen (Berichtssaison) aus Amerika und Europa zu verarbeiten. Und natürlich mehr oder weniger kursrelevante Fundamentaldaten zu gesamtwirtschaftlichen Lage. Stellen die Experten von Allianz Global Investors zu recht fest: Was wären die Kapitalmärkte ohne die Fortsetzung des immer wieder Neuen und doch oft Altbekannten? Themen, die immer wiederkehren, mit neuen Inhalten, neuen Überraschungen und immer mit Auswirkungen auf das Portfolio. So steht auch die neue Woche unter der Überschrift: Fortsetzung folgt. Insgesamt gesehen sind keine besonderen Störfeuer zu erkennen – aber das kann sich erfahrungsgemäß schnell ändern.

Mir fällt auf, dass die Beurteilung der weltwirtschaftlichen Perspektiven von verschiedenen Seiten skeptischer als bisher, zumindest vorsichtiger gesehen wird. Das bezieht sich nicht nur auf China, wobei ich an meiner Einschätzung festhalte, dass chinesische Besonderheiten (u.a. der Einfluss der Politik) bei uns immer noch nicht hinreichend gewürdigt werden – man setzt oft westliche Maßstäbe an. Konkret: Ich teile nicht die dramatisch-skeptischen Prognosen für Chinas Wirtschaft. Zudem glaube ich auch an eine Stärkung der Aufschwungs in den USA (trotz des festeren Dollars) und an eine Stabilisierung des Wirtschaftswachstums in Europa. Aber: Die Zweifler werden nicht leiser.

Gibt es in der laufenden Woche deutlichere Signale als bisher von der amerikanischen Notenbank? Voraussichtlich nein. Die näher rückende Zinswende in den USA stellt aktuell aber keinen schwerwiegenden Belastungsfaktor dar. Drei Viertel (75,4 Prozent) der Investment-Profis in Deutschland erwarten, dass die US-Notenbank die Leitzinsen bereits in der zweiten Jahreshälfte 2015 erhöhen wird, so das Ergebnis der aktuellen DVFA-Freitagsfrage. Nur knapp ein Viertel der befragten Experten (24,6 Prozent) rechnen in diesem Jahr noch nicht mit einer Zinswende. Fed-Chefin Janet Yellen hatte kürzlich signalisiert, die Fed könne die Zinsen erhöhen, wenn sich die Wirtschaft in den USA weiterhin positiv entwickelt. Viele Börsianer gehen inzwischen vom September als Starttermin aus. Im Falle einer Zinserhöhung befürchten 24,5 Prozent der Befragten starke oder sehr starke Turbulenzen an den Anleihemärkten. Mit 65,3 Prozent geht die überwiegende Mehrheit jedoch von geringen Turbulenzen durch eine Kehrtwende bei der Zinspolitik aus. Keine Turbulenzen erwarten 12,7 Prozent der Befragten. Mögliche Auswirkungen einer Erhöhung der Leitzinsen auf die Schwellenländer schätzen die Investment Professionals im Vergleich zu 2013 als weniger dramatisch ein.

Zwei neue Champions im „boerse.de-Aktienbrief“

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