Finanzmärkte: Gelassenheit vor der Zinswende in den USA

06.08.15

Momentan sieht es so aus, als brauchten sich die Anleger wegen der näher rückenden Zinswende in Amerika keine besonderen Sorgen zu machen. Fürs erste haben sich die Aktienkurse auf beiden Seiten des Atlantiks einigermaßen eingependelt und damit das Bullenlager gestärkt. Ob der lange vorbereitete erste Zinsschritt der Fed nach oben, der mehrheitlich für September erwartet wird, dann tatsächlich ohne anschließende Turbulenzen an den Börsen vollzogen wird, lässt sich jedoch nicht vorhersagen.

Es gibt, wie sich wieder einmal bestätigt, den Faktor Gewöhnung auch an den Finanzmärkten. Das gilt für die Sorgenkinder Griechenland und China, aber auch für die jetzt – neben den aktuellen Unternehmensberichten – in den Vordergrund gerückte Zinsdiskussion. Nervosität und Volatilität haben in den vergangenen Tagen spürbar nachgelassen; der VDax als „Angstbarometer“ der deutschen Börse ist inzwischen in eine normale Schwankungsbreite zurückgekehrt (um 18 Punkte).

Starke Beachtung fand überall die Nachricht, dass Dennis Lockhart, Chef der Fed von Atlanta, hat seine Bereitschaft bekräftigt hat, im September eine Erhöhung der US-Leitzinsen mitzutragen. Es müsse schon eine deutliche Verschlechterung der Lage in der Wirtschaft eintreten, damit er einen solchen Schritt nicht unterstütze. Lockart gilt als Gemäßigter im Offenmarkausschuss der US-Notenbank und ist dort stimmberechtigt. Bereits im Mai hatte er die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes im September angedeutet, seine aktuellen Äußerungen fielen jedoch deutlicher aus.

Entspannung signalisiert auch die wöchentliche Stimmungsanalyse an der Frankfurter Börse: Laut gestriger Erhebung ist der Optimismus der institutionellen, mittelfristig orientierten Marktteilnehmer noch einmal leicht gestiegen, so dass der Frankfurt Sentiment-Index mit +23 Punkten nach +22 Punkten in der Vorwoche ein neues Fünf-Wochen-Hoch markierte. Kommentieren die damit befassten Analysten: So gering der jüngste Zuwachs bei den Aktienbullen auch ausgefallen sein mag – bemerkenswert erscheint er trotzdem. Denn im Vergleich zur vergangenen Erhebung hat der Dax nicht nur täglich einen höheren Schlusskurs erreicht, sondern auch kaum Möglichkeit geboten, wesentlich günstiger als vor einer Woche einzusteigen. Dennoch war der Kursgewinn von 2,7 Prozent (stichpunktbezogen) erwartungsgemäß nicht hoch genug, um die Investoren zu größeren Gewinnmitnahmen zu reizen. Bei den Privatanlegern ist die Stimmungslage kaum anders. Weil es jedoch bei dieser Gruppe zu einigen wenigen bullischen Positionsauflösungen gekommen ist und sich paar Akteure sogar gegen den bestehenden Aufwärtsimpuls des Dax positioniert haben, ist hier der Börse Frankfurt Sentiment-Index um vier Punkte auf einen Wert von +21 Punkte gefallen.

Unter dem Strich zeigt sich bei den institutionellen wie auch bei den privaten Anlegern eine grundlegende Tendenz: Sie haben keine Angst vor einem Zinsschritt der US-Notenbank. Vielmehr warten beide Gruppen auf weitere Börsengewinne, wobei man sich an der Kursentwicklung der vergangenen Wochen orientieren wird. In diesem Zusammenhang dürfte das Juli-Hoch von etwas mehr als 11.800 Dax-Zählern die mehrheitlich bullisch positionierten Börsianer eventuell zu Gewinnmitnahmen stimulieren, ein Schritt, der wiederum zumindest temporär die Aufwärtsentwicklung des Dax abbremsen könnte. Da sich die Engagements der mittelfristig orientierten Marktteilnehmer derzeit mehrheitlich in der Gewinnzone befinden, ist in der näheren Kursumgebung an der Unterseite allerdings auch nicht mit Nachkäufen zu rechnen, heißt es in der Analyse weiter. Derartige stützende Positionsaufstockungen wären wohl erst bei etwa 11.200 Zählern angezeigt.

Internationale Anlageexperten bleiben auch nach der Zinswende optimistisch für Aktien. Das Auseinanderdriften der Geldpolitik der großen Notenbanken und das voneinander abweichende Wachstum einzelner Volkswirtschaften werden in den kommenden Monaten mit hoher Wahrscheinlichkeit zu starken Kursschwankungen an den Aktien- und Anleihemärkten führen, heißt es in einem neuen Report. Es sollte dabei nicht vergessen werden, dass eine strengere Geldpolitik ein verbessertes gesamtwirtschaftliches Wachstum reflektiert. Zudem sei davon auszugehen, dass die Zinsen auf einem einigermaßen akzeptablem Niveau bleiben werden. Daher sollten Investoren jeden Kursrücksetzer als Kaufgelegenheit betrachten und nicht als den Beginn eines lang anhaltenden Abwärtstrends.

Report „Sommer-Champions 2015“ zu empfehlen

Wie interessant die vom „boerse.de-Aktienbrief“ analysierten und empfohlenen Champions-Aktien sind, macht Chefredakteur Jochen Appeltauer mit neuen Zahlen deutlich: In den ersten sechs Monaten 2015 verbuchten 64 dieser 100 Qualitätswerte Kursgewinne. Und jeder dritte Aktienbrief-Champion konnte dabei sogar zweistellig zulegen. Appeltauer wörtlich: „Solche Jahresgewinne bei unseren Champions-Aktien sind keineswegs eine Ausnahme, sondern vielmehr die Regel, wie ein Blick auf die längere Kursentwicklung zeigt. Seit 2009 verzeichnen die 100 langfristig erfolgreichsten und sichersten Aktien der Welt inzwischen im Schnitt ein Plus von 150%. Dabei haben die zehn besten Qualitätswerte sogar jeweils mehr als 316% gewonnen, und der Spitzenreiter katapultierte sich um sensationelle 445% nach oben! Fordern Sie den boerse.de-Aktienbrief zu einem kostenlosen Test an. Als Geschenk erhalten Sie von uns dafür den brandaktuellen Sonderreport ‚Die Sommer-Champions 2015‘.“

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!