Aktienprognosen: Europa bleibt im Fokus der Großanleger

23.11.15

Die Finanzmärkte sind rasch zu ihrer Tagesordnung zurückgekehrt. Aktien-Fans sehen ihre Zuversicht bestätigt. Gelassenheit? Nein. Denn weitere Terroranschläge würden wahrscheinlich doch tiefere Spuren auch an den Börsen hinterlassen. Die Verlängerung der höchsten Terrorwarnstufe in Brüssel hat am Sonntag die unterschwellige Vorsicht der Anlagestrategen bestätigt. Somit kann der Aufwärtstrend, in den Dax & Co. wieder eingetreten sind, jederzeit auch wieder unterbrochen werden. Versucht man das Thema Bedrohung durch kriegerische Anschläge zu verdrängen, tritt die Hoffnung auf eine Jahresend-Rally wieder in den Vordergrund.

Da ich bekanntlich für „Performance-Demut“ plädiere, hat mir gut gefallen, was die Vordenker von Allianz Global Investors am Wochenende formulierten: „Das Jahresende und das Thanksgiving-Fest in den USA nahen, und das ist immer ein guter Zeitpunkt, um sich darüber klar zu werden, wofür man dankbar sein kann. Die Anleger haben durchaus einigen Anlass zur Dankbarkeit. Globale Aktien haben – zumindest bis jetzt – in diesem Jahr moderate Zugewinne verzeichnet und auf diesem Weg im Jahresverlauf diverse Hindernisse gemeistert.“ Ja, das wird leicht vergessen. Und die damit verbundene zuversichtliche Grundstimmung kann ja weiter vorgetragen werden, nicht nur auf die neue Woche.
Von beiden richtungsgebenden Notenbanken kommt zum wiederholten Mal verbale Börsenunterstützung. Konjunkturell gibt es ebenfalls keine gravierende Veränderung in der globalen Betrachtung. Aber! Nach wie vor stehen auch Warnungen im Raum, dass 2016 weltwirtschaftlich nicht so positiv verlaufen könnte, wie von den Experten mehrheitlich erwartet wird. Und ich ergänze, dass wir alle nicht wissen (können), wie die Finanzmärkte auf die schon lange diskutierte Zinswende durch die Fed reagieren werden. Strich darunter, dann komme ich zur Kurzbeschreibung der Aktienmärkte: Optimistisch, aber keineswegs euphorisch. Und das wiederum ist ein positiver Faktor für die Aktienanleger.

Dass Mario Draghi wegen der hartnäckig niedrigen Inflation zu noch drastischeren geldpolitischen Maßnahmen bereit ist, weiß längst jeder. Dennoch tut’s dem Markt gut, wenn der EZB-Chef auf einem Bankenkongress in Frankfurt am Main nochmals betont. „Wir werden das tun, was wir machen müssen, um die Inflation so schnell wie möglich zu erhöhen." Unverändert auch: Die ultralockere Geldpolitik der Euro-Wächter bleibt umstritten. Voraussichtlich am 3. Dezember werden wir mehr wissen.
Der Euro hat schon reagiert. Und im Hause Goldman Sachs ist man der Meinung, dass der Außenwert des Euro in den kommenden Monaten unter einen Dollar fällt. „Schon zum Jahresende erwarten wir, dass die sogenannte Parität erreicht wird – ein Euro also genau einen Dollar kostet“, sagte der Co-Deutschlandchef des Geldhauses in einem Interview. In den ersten Monaten 2016 könnte der Wechselkurs des Euros zum Dollar gar auf 0,95 Dollar fallen.

Überall stellen sich die Strategen auf eine weitere Abschwächung von Euro / US-Dollar ein – wegen der divergierender Geldpolitik von Fed und EZB –, wobei auch der Schweizerfranken gegenüber dem Dollar schwächer tendieren dürfte. In den jüngsten internationalen Aktienprognosen gehen die Ansichten insofern etwas auseinander, als einzelne Häuser vorerst auf „neutralem“ Kurs segeln, andere aber eindeutig auf Aufwärtstrend setzen. Gemeinsam ist praktisch allen mir vorliegenden Vorhersagen, dass Aktien aus der Eurozone und der Schweiz ganz oben auf der Favoritenskala stehen. Noch einmal dazu die Goldmänner: „Europäischen Aktien trauen wir im Schnitt ein Kursplus von 5 Prozent zu, in Amerika dagegen wird die Kursrallye erst einmal an ihr Ende kommen.“ Mit ist das zu vorsichtig.

Positive News von den Champions und dem BCDI

Sie sind es ja gewohnt, geschätzte Anleger, von den Champions-Aktien immer wieder gute Nachrichten zu erhalten. Gerne gebe ich die Neueste weiter: Jetzt haben wieder 57 der 100 Aktienbrief-Champions Kursgewinne verzeichnet (im Mittel: +0,2%). Tagessieger war dabei Gerry Weber mit +7,7%. Zu den Gewinnern zählten auch Lindt Sprüngli (+1,1%), Krones (+1,4%) und der US-Nahrungsmittelhersteller Hormel Foods (+0,6%), die wieder einmal neue Allzeithochs markierten. Auch der boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI) setzt seinen Steigflug fort, wobei neue historische Höchstmarken aufgestellt worden sind. Ein Großteil der anderen Champions-Aktien liegt ebenfalls in der Gewinnzone.
Im BCDI sind ausschließlich Unternehmen enthalten, die an der Börse mit ihren Defensivqualitäten glänzen. Typischerweise handelt es sich hierbei um Konzerne mit leicht nachvollziehbaren Geschäftsmodellen, starken Marken und exzellenten Aktienkursentwicklungen. Das von der Deutschen Bank aufgelegte BCDI-Zertifikat (WKN: DT0BAC) bildet die Wertentwicklung des BCDI und damit der darin enthaltenen Top-Defensiv-Champions direkt ab und eignet sich deshalb ideal für den langfristigen und lukrativen Vermögensaufbau.

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!