Anlegerstimmung: Wenn die Börse weiter nach oben will

26.11.15

Wir erleben schon wieder eine Situation, die viele Anleger zum Kopfschütteln veranlassen mag. Denn erneut hat ein höchst brisantes politisches Ereignis die Märkte nur ganz kurz bewegt – diesmal (Abschuss der russischen Maschine) wurde die Kurskorrektur anschließend sogar mehr als nur ausgeglichen. Mir drängen sich wieder Worte auf aus der Zeit, als Börse noch Börse war. Denn immer dann, wenn man früher nicht genau festmachen konnte, welche Faktoren für einen Kursaufschwung der Aktien sorgen, gab es auf dem Parkett von Händlern zwei beliebte Antworten auf die Frage nach den Gründen: „Mehr Käufer als Verkäufer“ und „Die Börse will weiter nach oben“.

Auch ohne Blick auf die große Zahl (Dax 11.000) und das Chartbild (200-Tage-GD nach oben durchstoßen) war der Mittwoch ein Tag der Bullen. Denn man konnte förmlich spüren, dass die Investoren die aktuellen Belastungen verdrängen und sich an den ja auch vorhandenen positiven Entwicklungen orientieren wollen. Die Sorge über das Ost-West-Verhältnis (Ukraine-Konflikt wieder verschärft) und die Chancen einer gemeinsamen Strategie zur Befriedigung des Nahen Ostens wurden förmlich abgeschüttelt. Trotz der großen Gefahr einer Krisen-Eskalation: Mein Bauchgefühl ist jedenfalls wieder besser geworden.

Es hat keinen ängstlichen Ausstieg aus der Aktie gegeben, ebenso wenig war eine parallele Flucht ins Ex-Krisenmetall Gold zu beobachten. Vielmehr bemühten sich die marktbestimmenden Investoren unglaublich schnell wieder um Konzentration auf ihr wirtschaftliches Umfeld. Im Tagesverlauf wurden dann einige ermutigende Nachrichten honoriert – welche im Einzelnen und mit welchem Gewicht, mag jeder beurteilen wie er mag, so zum Beispiel (Überschriften): Ifo-Umfrage - Deutsche Industrie setzt wieder auf mehr Exporte. Deutsche Baubranche mit kräftigem Auftragsplus. Europas Aktienanleger fassen wieder Mut. Euro rutscht unter Marke von 1,06 Dollar. Wirtschaftsdaten geben US-Börsen Halt. Ölpreis gerät wieder ins Rutschen. Ich könnte Ihnen, geschätzte Anleger, aber genauso eine Liste mit Negativmeldungen zusammenstellen, die einen eher zum eiligen Abbau seiner Aktienpositionen veranlassen kann.

Per Saldo stimulierend sind auch die spätnachmittags vorgelegten Ergebnis des wöchentlichen Sentiment-Tests an der Börse Frankfurt. Die Rekordstimmung, vor allem der privaten Anleger, nähert sich wieder einem gemäßigteren Niveau. 12 Prozent der Privatinvestoren haben seit vorangegangenem Mittwoch Dax-Aktien gekauft und 6 Prozent sind direkt short gegangen. Der überbordende Optimismus dieser Anlegergruppe ist von +54 auf +36 Punkte gefallen, steht jetzt nicht mehr auf Rekordniveau, ist aber weiter deutlich im bullischen Bereich. Von den professionellen Anlegern haben sich 2 Prozent von ihren Aktien getrennt und 3 Prozent von den Short-Engagements. Die Marktstimmung entspricht mit +35 Punkten in etwa dem Wert der Vorwoche und den Erwartungen der Privatanleger.

Für Joachim Goldberg, den mit der Erhebung beauftragten verhaltensorientierten Analyst, ist der Optimismus aber immer noch ziemlich hoch. Solange sich die hochgesteckten Erwartungen an mögliche Maßnahmen der EZB nicht deutlich verringern, bleibe die Aktie als Anlageklasse alternativlos, denn die „Nachfragereserven" seien jetzt wieder etwas größer.
Ich denke, wir könnten jetzt den Start der Jahresend-Rally erlebt haben – wenn nichts Schlimmes dazwischen kommt. Das Draghi-Doping wirkt nach wie vor. Und es ist keineswegs schädlich, dass weitere Jahresprognosen 2016, die erwartungsgemäß jetzt eintrudeln, für deutsche Aktienkurse nur verhalten optimistisch sind. Mein ganz persönlicher Vorschlag für diese Tage: Aktienbestände weiter aufstocken (= für die Rendite), immer ein bisschen physisches Gold zur Seite legen (Gold = Geld) und ungefähr 20 bis 25 Prozent des verfügbaren Kapitals als Liquidität halten (= um neue Chancen nutzen zu können).

Neuer Sonderreport und Split-Ankündigung

Aktuelle Hinweise liefert auch mein Kollege Jochen Appeltauer, Chefredakteur des „boerse.de-Aktienbrief“. Zunächst sein Hinweis: Wenn Sie sich vorgenommen haben, die Tage zwischen den Jahren zu nutzen, um Ihr Depot für das kommende Börsenjahr zu rüsten, dann erschrecken Sie bitte nicht, wenn sich der Kurs der Nike-Aktie über Weihnachten halbiert. Denn: Der Sportartikel-Champion aus den USA kündigte einen Aktien-Split im Verhältnis 2:1 an. Anleger, die zum Stichtag 9. Dezember Nike-Aktien im Depot haben, bekommen nach Börsenschluss am 23. Dezember je Anteil eine zusätzliche Aktie, während sich im Gegenzug der Kurs halbiert. Als deutscher Nike-Aktionär sollten Sie damit rechnen, dass die endgültige Einbuchung der zusätzlichen Aktien zwar einige Tage dauern kann. Zumal der Split in die kurzen Handelswochen über den Jahreswechsel fällt. Doch letzten Endes handelt es sich hier um ein reines Nullsummenspiel.

Apropos: Es bestehen beste Chancen, dass dem Nike-Beispiel im kommenden Jahr weitere Champions-Splits folgen werden. Denn diese Qualitätsaktien legen derzeit wieder einmal wahre Gipfelstürmerqualitäten an den Tag. So kletterten allein im November 22 der 100 langfristig besten Aktien der Welt auf neue historische Höchststände. Und seit dem Jahreswechsel haben sogar schon 85 Champions ihre Allzeithochs weiter nach oben geschoben! Falls Sie noch nicht zum ständig wachsenden Kreis der Aktienbrief-Leser zählen, können Sie ihn zu einem kostenlosen Test (Probe-Abo) anfordern. Diese Chance sollten Sie nutzen, denn als Geschenk erhalten Sie dafür den neuen, exklusiven Sonderreport „Die Champions-Favoriten 2016“. Darin erfahren Sie die Namen von drei Top-Champions, die quasi zu unseren Dauerempfehlungen zählen und 2016 exzellente Gewinnchancen eröffnen sollten. Soweit Jochen Appeltauer.

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!