30.02.17
Doch nur ein
Strohfeuer? Sicher ließ der jüngste Aufwärtsimpuls des Dax
etliche Anleger auf mehr hoffen. Und die Börse will ja auch nach
oben, kein Zweifel. Doch können sich die Investoren weltweit nicht
den politischen Einflüssen entziehen. Täglich wird auf den Nerven
aller herum „getrumpelt“, weite Teile der Wirtschaft sind
förmlich entsetzt von den ersten Dekreten des neuen US-Präsidenten.
Was in den kommenden Monaten in Europa droht – wenn die Wahlen
einen Rechtsruck bestätigen sollten –, wird von den Analysten erst
allmählich in die Kalkulationen einbezogen. Und die
Unternehmensergebnisse bleiben uneinheitlich, wie die vergangenen
Tage gezeigt haben.
Das sind für den
Anleger keine leichten Zeiten, obwohl es zu Investments in Sachwerte
keine Alternativen gibt – es bleibt bei den drei Kern-Anlageklassen
Aktien, Rohstoffe (Gold) und Immobilien. Dazu die individuell zu
definierende Höhe der Liquiditätshaltung. Unterm Strich sprechen
Konjunktur, die Ertragsentwicklung der Aktiengesellschaften und die
Geldpolitik weiterhin für die sogenannten „Risikoklassen“ –
ich spreche bei Aktien lieber von einer „Chancenklasse“. Nun gibt
es Fondsmanager, denen es vor allem auf internationale Mischung des
Portfolios ankommt, andere Strategen setzen in erster Linie auf
Wachstumswerte – u.a. aus Branchen, denen man durch „Trumponomics“
eine noch bessere Entwicklung als 2016 zuschreibt.
Mein Bauchgefühl
signalisiert mir jedoch unveränderte Vorsicht, so dass sich am
Schwerpunkt auf defensiven Aktien vorläufig nichts ändern sollte.
Das bedeutet Qualitätswerte, das bedeutet merhheitlich Value-Aktien.
Und meine Streuung nach Ländern, die Sie ja kennen, geschätzte
Anleger, möchte ich auch noch nicht in Frage stellen: die
Übergewichtung von deutschen und amerikanischen Aktien.
Allein die Tatsache,
dass sich die Stimmungslage der meisten institutionellen Investoren
immer wieder und kurzfristig ändert, sollte auch privaten Anlegern
zu denken geben und ihr defensives Vorgehen fördern. Nach der
jüngsten Erhebung unter den professionellen Anlegern an der Börse
Frankfurt hat sich das Bullenlager in der vergangenen Woche um knapp
ein Drittel (!) verringert, wobei es etwas mehr als die Hälfte der
Wechselwilligen direkt auf die Bärenseite zog, während sich der
Rest mit einfachen Gewinnmitnahmen zufriedengab. Daraufhin ist der
Börse Frankfurt Sentiment-Index ist um satte 22 Punkte gegenüber
der Vorwoche gefallen und liegt nunmehr bei -8 Punkten. Die Gruppe
der neutral gestimmten Händler befindet sich mit einem Anteil von
30 Prozent aller Befragten auf dem höchsten Stand seit dem 20. April
2016.
Bei den
Privatanlegern gab es indes kaum Verschiebungen im Stimmungsbild.
Seit drei Wochen herrscht in diesem Panel gegenüber dem Dax vor
allem im Sechs-Monats-Vergleich vorwiegend Skepsis. Absolut
betrachtet befindet sich der Börse Frankfurt Sentiment-Index,
nachdem er gegenüber der Vorwoche 4 Punkte verloren hat, auch bei
diesem Panel mit einem Stand von -2 Punkten im negativen Bereich.
Aus diesen
Ergebnissen schließen die Frankfurter Sentiment-Forscher folgendes:
Der Aufwärtsimpuls des Dax gleicht bisher eher einem Strohfeuer,
ausgelöst von heimischen Akteuren, die davon zumindest im
institutionellen Bereich zum Teil auch profitieren konnten.
Andererseits zeigt die verbreitete Skepsis sowohl bei den
institutionellen als auch bei den privaten Anlegern, dass man im
Falle weiterer negativer Nachrichten aus den USA recht gut für
weitere Abschläge gerüstet ist: „Im Ergebnis lässt sich die
jüngste Stimmungserhebung (Mittwoch) dahingehend interpretieren,
dass der Dax im Falle zusätzlicher Abwärtsbewegungen gut
unterstützt ist, ihm jedoch für einen nachhaltigen Aufwärtstrend
derzeit die Kraft fehlt.“
Erster Austausch im BCDI-Aktienfonds
Ich finde, das lenkt
die Aufmerksamkeit bei der Titelauswahl auf den Werte des BCDI.
Jochen Appeltauer, Chefredakteur des „boerse.de Aktienbrief“,
erinnert in der neuen Ausgabe an die zeitliche Perspektive: „Sowohl
im Aktienbrief als auch beim BCDI und im BCDI-Aktienfonds verfolgen
wir einen langfristigen Anlagehorizont. Dieses bedeutet aber
keineswegs, dass unsere Aktienauswahl dabei in Stein gemeißelt ist.
Im Gegenteil, wir überprüfen regelmäßig, ob unsere strengen
Aufnahmekriterien auch tatsächlich noch erfüllt werden.“
Hier das Wichtigste
in Kürze: Im Vergleich zum boerse.de-Champions- Defensiv-Index
(BCDI) mit zwei ordentlichen Austauschterminen gibt es beim im
November 2016 gestarteten BCDI-Aktienfonds sogar sechs reguläre
Austauschtermine. Denn im Fonds sind immer die zehn BCDI-Werte
enthalten, womit mögliche Änderungen zu den BCDI-Anpassungsterminen
dort ebenfalls umgesetzt werden. Daneben enthält der
BCDI-Aktienfonds die 15 Champions mit den (nächst-)niedrigsten
Risikokennziffern. Dieses Kriterium wird analog zur bewährten
Aktienbrief-Strategie immer nach dem Abschluss eines Kalenderquartals
unter die Lupe genommen. Entsprechend fand nun im Januar die erste
routinemäßige Überprüfung statt. Das Ergebnis: zwei Champions neu
im Fonds.
Einzelheiten dazu
und Analysen zu den Champions-Aktien im vierzehntägigen Aktienbrief
(den sollten Sie unbedingt bestellen – ich empfehle ein kostenloses
Probe-Abo!).
Machen Sie also
weiter mit – und machen Sie’s gut!