Aktienanlage: Dividenden eine wichtige Renditestütze

22.03.17

Wall Street in Trump-Hoch-Laune, Dax nähert sich seinem historischen Gipfel und Frühlingsstimmung überall – plötzlich Vergangenheit? Amerika beginnt am neuen Präsidenten und seinen Wirtschaftsförderplänen zu zweifeln. Die rekordverwöhnte Wall Street erlebt erstmals seit der Wahl eine ausgeprägte Schwäche und zieht andere Märkte mit nach unten, nicht zuletzt den Dax. Damit haben sich die Warnsignale diverser Sentiment-Indikatoren der vergangenen Wochen bestätigt – man könnte auch sagen: Die Börsen waren übermütig geworden. Kurz- und mittelfristig planende Privatanleger sollten deshalb erst einmal besondere Vorsicht an den Tag legen. Niemand kann vorhersagen, wie intensiv die Korrekturphase (Länge und Tiefe) sein wird.




Mit dem Frühjahr beginnt aber auch die Dividendensaison. Die Ausschüttungen der Aktiengesellschaften sind ein wichtiger Teil der Performance. Es kommt eben nicht allein auf die Kursentwicklung an. Andererseits verliert die Dividendenrendite zumindest bei der Betrachtung eines Jahres an Gewicht, wenn die Kurse in den Keller rauschen. Gerade jetzt sollten Anleger also im Auge behalten, dass allein die Dividende höheren Wertzuwachs liefern kann als die gängigen Zinspapiere.


Von verschiedenen Seiten werden aktuell diese Zusammenhänge beschrieben. Eine besonders umfangreiche Darstellung liefert die Frankfurter DZ Bank. Demnach haben haben alle Dax-Unternehmen die Dividende für das Geschäftsjahr 2016 bekannt gegeben und die Ausschüttungen fallen noch großzügiger aus, als in der Studie des genossenschaftlichen Spitzeninstituts vom Februar erwartet: Statt 31,5 Mrd. werden die Dax-Konzerne 32,1 Mrd. Euro ausschütten, eine Steigerung um 8,5% gegenüber dem Vorjahr – und damit ein neuer Rekordwert!


Die HDax-Unternehmen schütten in Summe 42,6 Mrd. Euro aus. Der HDax ist ein Aktienindex, der von der Deutschen Börse berechnet wird. Er fasst die Werte aller 110 Unternehmen aus den deutschen Auswahlindizes Dax, MDax und TecDax zusammen. Damit besitzt er gegenüber dem Leitindex Dax eine verbreiterte, branchenübergreifende Basis. Insgesamt haben 75% der Unternehmen die Dividende angehoben, 20% konstant behalten und nur 5% die Dividende gekürzt. Lediglich 11% der Unternehmen zahlen keine Dividende. Mit Blick auf die nächsten zwölf Monate sind nach Einschätzung der DZ-Analysten in Deutschland rund 3% Dividendenrendite und in Europa sogar 3,5% Dividendenrendite zu erwarten. Jedoch ist auch zu berücksichtigen, dass die erwarteten Dividendenrenditen aufgrund der gestiegenen Kurse um rund 15% unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen. Betont die Bank: Relativ zu deutschen Bundesanleihen ist dies jedoch
weiterhin ein attraktiver Wert. Gerade für längerfristig orientierte Investoren, denen kurzfristige Schwankungen, ausgelöst durch eine Vielzahl politischer Störfeuer, nichts ausmachen, bleiben die Dividenden eine interessante und verlässliche Renditequelle. Das kann ich nur unterstützen!


Die Experten nennen darüber hinaus ihre „Dividendenaristokraten-Favoriten“ – für Deutschland und Europa sind dies Allianz, Axel Springer. Deutsche EuroShop, BASF und Siemens, für Europa Royal Dutch Shell, Total, Iberdrola, GlaxoSmithkline und Novartis und für Amerika AT&T, Verizon, Qualcomm, Boeing und Intel. Dazu gibt es eine Liste der „Dividendenstarken Aktien mit zusätzlichem Kurspotenzial“. Für den deutschen Markt findet man darin Freenet, Daimler, Allianz, DIC Asset und Drillisch.


Sonderreport „Dividenden-Champions“

Da das Dividendenthema aufgrund der bevorstehenden Hauptversammlungssaison
jetzt wieder in die Schlagzeilen rückt, haben die Kollegen vom „boerse.de-Aktienbrief“ ihre Liste der 100 internationalen Champions-Aktien aus diesem Blickwinkel einer intensiven Analyse unterzogen. Das Ergebnis ist der druckfrische Sonderreport „Dividenden-Champions“. Erläutert Chefredakteur Jochen Appeltauer: „Hier erfahren Sie auf 16 Seiten detailliert, dass wir mithilfe der Performance-Analyse ganz automatisch auch einige der besten Dividendenaktien der Welt herausfiltern.“ 

Aktienbrief-Leser können den neuen Sonderreport „Dividenden-Champions“ kostenlos herunterladen – ich empfehle nicht nur deshalb allen engagierten Anlegern den Aktienbrief (kostenloses Probe-Abo anfordern)!

Risikoappetit der Anleger auf Vorkrisenniveau

Noch einmal zum Anlegerverhalten: Die aktuelle Risikoneigung der Anleger erreicht so hohe Werte wie zuletzt 2011 und vor der Finanzkrise. In beiden Fällen signalisierte der Indikator kommende Probleme an den Aktienmärkten.

Die Investoren zeigen sich zuletzt wieder risikofreudiger als noch in den Monaten zuvor. Das signalisiert der „sentix Index zur Risikoneigung“, der sich aus den Präferenzen der Anleger zu bevorzugten Anlagestilen und Anlageklassen errechnet. Wurden bis zuletzt noch defensive Value orientierte Strategien favorisiert, so verschiebt sich allmählich die Präferenz hin zu wachstumsorientierten Investmentansätzen. Die Risikoneigung der Anleger wird aber auch durch den gestiegenen Hunger nach Small Cap Aktien ausgedrückt.


Möglicherweise ist vielen Investoren diese hohe Risikoneigung gar nicht richtig bewusst, vermuten die Stimmungsforscher von sentix. Auch der geringe Absicherungsbedarf an den Optionsmärkten und die extrem niedrigen implizierten Volatilitäten deuten auf eine überdurchschnittliche Risikoneigung hin.


Machen Sie weiter mit – und machen Sie’s gut!