Anlagestrategie: Wer langfristig denkt, kann cool bleiben

03.02.18

Wenn Stimmungsschwankungen an der Börse stärkere Kursschwankungen auslösen, werden die Anleger erfahrungsgemäß noch nervöser. Dann stellen die täglich die bekannten Kaufen-Halten-Verkaufen-Fragen. Die meisten Strategen bekräftigen seit Wochen, dass 2018 mit zunehmendem Auf und Ab (Volatilität) am Aktienmarkt gerechnet werden muss. Hat diese verglichen mit einem klaren Trend schwierigere Phase jetzt begonnen?




Es ist trotz der jüngsten Kursrückschläge immer noch zu früh, von einer nachhaltigen Verschlechterung des Börsenklimas zu sprechen. Immerhin verheißt das Frankfurter „Angstbarometer“ nichts Gutes: der VDax ist gestern über 18 Punkte gesprungen, nachdem er lange in einer historisch niedrigen Spanne zwischen10 und 12 dümpelte. Gleichzeitig konnte der Dax die 13.000er Marke nicht halten und hat sich – wie eine Warnung – seiner 200-Tage-Linie angenähert.


Bereits in der Vorwoche, als sich der Dax noch in der Nähe der Jahreshochs bewegte, konnte man bei den institutionellen Investoren nicht von einer wirklich guten Stimmung sprechen. Und am Mittwoch ist der Börse Frankfurt Sentiment-Index nach einem weiteren Rückschlag von 16 Punkten erstmals in diesem Jahr in negatives Terrain auf einen Stand von -5 Punkten gefallen. Im gleichen Zug hat sich das Bullen-Lager um fast ein Viertel reduziert, wobei die Mehrheit dieser Akteure sogleich auf die Bärenseite wechselte. Die Motive für diese Neuorientierung dürften nach Einschätzung der Frankfurter Stimmungsanalysten vor allen Dingen in den USA liegen, wo sich die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen über die Vorjahreshochs hinweg befestigte – ein Umstand, den Aktienanleger offensichtlich als bedrohlich wahrnehmen. Und das gepaart mit den zuletzt guten Wachstumszahlen der Eurozone, hinter denen man zwar grundsätzlich etwas Positives sieht, aber ihnen nicht wirklich traut. Denn die Fantasie reicht eben dann doch nicht für noch bessere Zahlen aus. Anders formuliert: Gute ökonomische Daten bergen keine Überraschungen mehr in sich.


Ein ähnliches Verhalten wird auch bei den Privatanlegern festgestellt, deren Börse Frankfurt Sentiment-Index sogar um 18 Punkte auf einen Stand von nur +5 Punkte gefallen ist. Auch hier hat sich das Lager der Optimisten signifikant geleert, wobei sich fast alle Wechselwilligen direkt zu den Pessimisten gesellt haben, sei es auch nur in Form von Absicherungen.

Ich bin überzeugt, dass sich wirklich langfristige Anleger davon nicht beeindrucken lassen sollten, sondern cool bleiben können. Denn alle diese Entwicklungen sollten nur die kurz- und mittelfristigen Anleger unter Ihnen nachdenklich stimmen – dabei denke ich an Investoren mit einem Anlagehorizont von maximal zwei bis drei Jahren.

Ihre überragenden Eigenschaften beweist die Aktie nämlich vor allem bei langfristigem Investment, wenn es um mehr als zehn Jahre und vor allem um die private Altersvorsorge geht. Und das lässt sich auch ganz einfach visualisieren durch das „Rendite-Dreieck“ des Deutschen Aktieninstituts (DAI) – diese Grafik macht die hervorragende Langfristperformance von Aktien auf einen Blick sichtbar.

Aktien rentieren sich langfristig, und ihre Risiken sind beherrschbar. Diese beiden Kernbotschaften bestätigt das neue Rendite-Dreieck, das nun zum Download unter www.dai.de bereit steht. „Aktien waren, sind und bleiben eine attraktive Form der Geldanlage“, betont Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des DAI. 2017 war für die Aktienanlage im Dax sogar ein überdurchschnittlich gutes Jahr. „Es kommt aber nicht auf die mit 12,5 Prozent überdurchschnittliche Jahresperformance an,“, so Bortenlänger weiter, „vielmehr zeigt unser Rendite-Dreieck, dass sich mit Aktien langfristig sehr gute Renditen erzielen lassen, ohne dass Anleger dazu übermäßige Risiken eingehen müssen.“


Das Rendite-Dreieck visualisiert die Kurs- und Dividendenentwicklung in Aktien des Dax über Zeiträume von einem bis zu 50 Jahren. Historisch betrachtet lagen die jährlichen Renditen für 20-Jahres-Anlagezeiträume im Schnitt bei rund 9 Prozent. Das eingesetzte Vermögen verdoppelt sich bei dieser Wertentwicklung etwa alle 8 Jahre. Verluste mussten die Anleger über solche Langfrist-Zeiträume in der Vergangenheit gar nicht fürchten. Im Gegenteil: Im schlechtesten vom Rendite-Dreieck erfassten 20-Jahreszeitraum lag die jährliche Rendite immerhin bei fast 6 Prozent. Für die Verdoppelung des Vermögens benötigte der Anleger dann rund 13 Jahre.


Bortenlänger hat natürlich Recht, wenn sie resümiert: „Mit Aktien lassen sich nicht nur die Ersparnisse schneller vermehren als bei den meisten anderen Anlageformen; Aktien leisten dies auch mit großer Sicherheit. Die Erfahrung zeigt: Es ist in unser aller Interesse, dass die Aktie viel stärker für Vermögensbildung und Altersvorsorge genutzt wird.“


Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!