Altersvorsorge: Eine Chance für die Aktie

Ein aktiver Aktienförderer darf sich jetzt wünschen, dass die Fehlentwicklungen im bestehenden Renten- und Versicherungssystem von viel mehr Bundesbürgern erkannt werden – und der Kapitalmarkt davon profiiert. Wobei das Erkennen allein nicht reicht – es müssen auch Handlungen folgen, und die möglichst rasch. Ich hoffe deshalb, dass die Beiträge zur Rentenreform in den Medien bei den Verbrauchern jetzt ein lebhaftes Echo finden werden. Nachdem der Bundestag mit großer Mehrheit ein Rentenpaket beschlossen hat, teile ich die Meinung der FAZ: „Es gibt viele Gewinner, aber noch mehr Verlierer.“

Direkt darunter fand ich am Wochenende einen weiteren lesenswerten Beitrag mit Beispielen für eine junge Familie und dem Titel: „Die Kapitalversicherung ist eine Fehlkonstruktion.“ Ich weiß nicht, wie oft in den zurückliegenden Jahren alle möglichen Experten und Kollegen dieses leidige Thema behandelt haben; ich selbst habe meterweise Artikel und Kommentare dazu geschrieben und (addiert) viele Stunden dazu auf Informationsveranstaltungen gesprochen (übrigens: am heutigen Montag wieder, abends in Frankfurt/Main). Es geht darum, dass die hierzulande extrem populäre Kapitallebensversicherung, ehedem ein wertvolles Instrument, im Zeitalter der Finanzrepression mit historisch niedrigen Zinsen (soweit man überhaupt noch von Zinsen sprechen kann) praktisch ausgedient hat. Die Trennung von Risikovorsorge und Vermögensaufbau führt unter dem Strich zu besseren, durch Einsatz von Sachanlagen und hier insbesondere von Aktien viel besseren Ergebnissen.

Jetzt ist vorgesehen, dass die Versicherungsgesellschaften auf die freien Bewertungsreserven verzichten sollen, welche durch die hohen Kurse festverzinslicher Wertpapiere entstanden sind. Die zweite Maßnahme ist die Senkung des Garantiezinses auf 1,25 Prozent im Jahr. Hinzu kommen Überlegungen, die Abschlussprovisionen der Agenten, Makler und Vermittler zu kürzen. Sie sind die Reaktionen auf die Niedrigzinsen, die den Versicherungen von Jahr zu Jahr mehr zu schaffen machen. Es ist aber fraglich, ob sich das schleppende Neugeschäft durch die Reformen erholen wird. Die klassischen Kapitalversicherungen haben in den vergangenen Jahren viel an Attraktivität verloren. Deshalb setze ich wie die FAZ-Kollegen in ihrem Beispiel auf einen Lernprozess in breiten Bevölkerungskreisen, der die Bedeutung der Aktie in Deutschland erheblich und spürbar aufwerten würde: „Wenn beide Partner ihre ganze Intelligenz in einen Topf werfen, kann als Ergebnis nur herauskommen: Aktien und Indexfonds.“...

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