29.10.16
Weil vieles so unsicher ist, wenn’s um Börse geht, werden in den Medien immer wieder Fragezeichen hinter die Überschriften gesetzt. Aktuelle Beispiele: „Beginnt jetzt die Jahresschluss-Rally?“ oder „Sind Bankaktien wieder kaufenswert?“ Und wenn gar nichts mehr geht, wird das vermeintlich bildungsdeutsche „Quo vadis?“ aus der Schublade geholt. Ich versuche das möglichst zu vermeiden. Die heutige Headline verlangt aber das fragende Satzzeichen. Denn die widersprüchlichen Signale unterschiedlicher Analyseansätze (Fundamentaldaten, Charts, Sentiment etc.) spiegeln sich in der Kursentwicklung nicht wider – Dow und Dax strahlen eher Zuversicht aus, Schwächephasen sind kurz, lösen neue Käufe aus.
Um es vorweg zu nehmen: Die Frage der Schlagzeile kann hier und heute nicht beantwortet werden. Vielmehr müsste man Achsel zuckend mit dem für Sie als Anleger unbefriedigenden „Toyota-Motto“ argumentieren – Nichts ist unmöglich. Zu viele und zu gewichtige Unsicherheitsfaktoren stecken in der Pipeline. Meinungsfreudige Profis arbeiten deshalb gerne mit Szenarien, denen dann denkbare Kursverläufe zugeordnet werden. Eine auch nur einigermaßen überzeugend klingende, konkrete Prognose für den Dax in den kommen Monaten erscheint mir aber wagemutig.
Wer die wöchentlichen Sentiment-Analysen von der Frankfurter Börse verfolgt, die auf umfangreichen Befragungen aktiver Investoren beruhen, wird die Fragezeichen bestätigt finden. So auch in den jüngsten Untersuchung des Verhaltens professioneller und privater Anleger. Darin heißt es u. a.: Die in knapp zwei Wochen stattfindenden US-Präsidentschaftswahlen scheinen für hiesige Börsianer bereits entschieden zu sein. Zumindest scheint man bei einem Wahlsieg von Clinton für die Aktienmärkte keinen Gegenwind zu sehen, während ein derzeit unwahrscheinlich erscheinender Sieg Trumps auch Unsicherheit in Wirtschaftsfragen bedeuten würde. Mit anderen Worten: Die Stimmung bei den mittelfristig orientierten institutionellen Marktteilnehmern ist ausgesprochen optimistisch. Insbesondere der Börse Frankfurt Sentiment-Index professioneller Anleger ist zum dritten Mal hintereinander gestiegen und konnte zuletzt um 11 Punkte auf einen Stand von nunmehr + 40 Punkte zulegen. Dies ist gleichzeitig der höchste Wert seit 6. Januar.
Augenfällig bei der jüngsten Befragung ist, dass mehr als drei Viertel der neu hinzugekommenen Optimisten aus dem Lager der zuvor neutral eingestellten kommen Sie waren sogar bereit, in einen steigenden Markt hinein zu kaufen (die Kurssteigerungen sind inzwischen wieder aufgezehrt worden). Mit dem wachsenden Optimismus ist im Gegenzug der Anteil der neutral gestimmten Befragten auf den niedrigsten Stand seit Jahresanfang gefallen.
Auch die Privatanleger zeigen sich ungebrochen optimistisch, wobei sich die Polarisierung zwischen Bullen und Bären sogar noch leicht verschärft hat. Mit einem Wert von + 43 Punkten befindet sich hier der Börse Frankfurt Sentiment-Index unverändert auf dem höchsten Stand des Jahres.
Fazit von Verhaltensökonom Joachim Goldberg: „Uns bereitet das vergleichsweise hohe Niveau der Stimmungsindizes zunehmend Kopfschmerzen. Denn damit einhergehend ist auch eine sinkende heimische Nachfrage verbunden. Letztere kann, wie wir bereits in den vergangenen Wochen mehrfach betont haben, nur durch frisches langfristiges Kapital, vornehmlich aus dem Ausland, ausgeglichen werden. Die heimischen Investoren alleine werden somit keinen dynamischen Aufwärtstrend auslösen können. Insbesondere wenn es in Richtung 11.000 Dax-Zähler gehen sollte, dürften Gewinnmitnahmen Bremsspuren hinterlassen. Gleichzeitig fehlt dem Markt im Falle von Rücksetzern nun eine wesentliche Stütze.“
Hausse-Schübe bei „Champions“-Aktien erwartet
Sie wissen ja, geschätzte Anleger, dass ich nach wie vor im Lager der Bullen bleibe – trotz der Bedenken der Frankfurter Stimmungsbeobachter. Betont vorsichtigen Aktien-Fans bietet sich an, noch etwas abzuwarten. Denn mach den US-Wahlen, dem Dezember-Zinsentscheid der Fed und den sich dann häufenden Konjunktur- und Zinsprognosen für das neue Jahr sollte die Sicht klarer werden.
Alexander Coels, Chefredakteur des „Champions-Trader“, hat sich allerdings längst positioniert und schreibt: „Auch wenn das Börsenjahr 2016 für den Dax bisher recht enttäuschend verlief, sehen wir gute Chancen für einen baldigen Ausbruch nach oben. Denn Dow Jones und S&P 500 notieren knapp unter den vorangegangenen Allzeithochs, womit neue massive Kaufsignale in der Luft liegen. Da die US-Börsen im Rampenlicht der Weltfinanzmärkte stehen, sollten auch die europäischen Märkte deutlichen Rückenwind erhalten. Unsere Champions dürften dabei erfahrungsgemäß überproportional profitieren.“ Im Gegensatz zu den großen Aktienindizes wie Dax und Dow Jones, in denen etliche veritable Kapitalvernichter enthalten sind, handelt es sich bei den 100 Champions-Aktien um eine echte Qualitätsauswahl. So glänzen diese Top-Aktien seit mindestens zehn Jahren mit wenigen sowie vergleichsweise unterdurchschnittlichen Rücksetzern und überdurchschnittlichen Kurszuwächsen. Im Champions-Trader verfolgen wir die Strategie, die hohen Kursgewinne mit Derivaten sogar zu vervielfachen.
Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!