Anlagestrategie: BCDI-Aktien vorgestellt (3): British American Tobacco

25.02.17

Bitte mal zurückdenken: Wie hat sich die Stimmung seit einem Jahr doch verbessert! Inzwischen sind die Wirtschafts- und Börsenprognosen mehrheitlich positiv, Wachstum ist kein Fremdwort mehr. Aber es gibt da und dort auch Dämpfer bzw. skeptische Erwartungen, was die Dauer der guten Stimmung betrifft. Dazu gehört, dass die Verbraucherstimmung in Deutschland nach dem glänzenden Start in das Jahr 2017 jetzt einen kleinen Rückschlag hinnehmen muss.


Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung gehen zurück. Warum das? Der Regierungswechsel in den USA und die zuletzt deutlich gestiegene Inflation haben der überaus guten Konsumstimmung im Februar einen Dämpfer versetzt. So büßen die Konjunktur- und Einkommenserwartung einen wesentlichen Teil ihrer Gewinne aus den Vormonaten wieder ein. Im Sog der gesunkenen Einkommensaussichten sinkt auch die Anschaffungsneigung moderat. Das ist in meinen Augen noch kein Alarmsignal, denn das Vorzeichen kann sich rasch wieder ändern.

Keine Überraschung ist der radikaler Wandel im Geldverhalten der Konsumenten, wie eine neue Studie über Banking im digitalen Zeitalter zeigt. Ob Girokonto, Geldanlage, Ratenkredit oder Bausparvertrag: Die Kundenwünsche mögen verschieden sein, dennoch spielt das Internet bei allen Informationsprozessen eine zentrale Rolle. 89 Prozent der Bankkunden recherchieren auf der Suche nach ihrem Wunschprodukt online. Das ergab die repräsentative GfK-Studie „Customer Journey Banking“, die im Auftrag von Google und der Postbank durchgeführt wurde. In der Vergleichsstudie 2013 waren es lediglich 61 Prozent, die sich online auf die Suche nach Informationen zu einem Bankprodukt machten.

Der Desktop-Computer ist bei der Recherche ein zentrales Instrument. Das Smartphone nimmt allerdings eine immer wichtigere Rolle ein, wie eine ergänzende qualitative Analyse von Smartphone-Nutzern zeigt: Bereits jede dritte Google-Suchanfrage mit Bezug auf Bankprodukte kommt von einem Smartphone. Bankkunden gehen, nachdem sie digital gesucht und verglichen haben, immer noch mehrheitlich für den Produktabschluss den gewohnten Weg zum persönlichen Berater. Die Onlineabschlüsse nehmen jedoch zu: 30 Prozent aller Bankprodukte werden bereits direkt im Internet abgeschlossen, ohne dass der Kunde den Weg in eine Bankfiliale nimmt. Obwohl nur noch 10 Prozent der Abschlüsse in der Bankenbranche ohne Einfluss des Internets stattfinden, ist das persönliche Gespräch mit dem Finanzberater nach wie vor von großer Bedeutung. Denn 61 Prozent der Kunden, die ihre Unterschrift unter einen Produktantrag setzen, sind sogenannte „ROPO“-Kunden: Unter ROPO (Research Online, Purchase Offline) versteht man das Phänomen, dass Kunden zunächst online recherchieren, das Produkt jedoch dann persönlich bei der Bank abschließen.

Der BCDI-Aktienfonds und seine defensiven Champions


Ob auch Sie, geschätzte Anleger, zu den ROPOs gehören oder nicht – Fachverlage und Online-Plattformen wie der TM Börsenverlag und www.boerse.de gehören inzwischen zu den wichtigsten Informationsquellen für engagierte Privatanleger. Diese Quellen fördern auch den Trend zum Selbstentscheider.

Aktuell stehen internationale Übernahmen und Firmenzusammenschlüsse großer Unternehmen im Fokus der Anleger. „Solche Nachrichten liebe ich als Anleger“, schreibt mir BCDI-Kollege Matthias Zacher. Zuletzt haben wir das u. a. im Konsumbereich wieder erleben können. Deshalb heute ein Kurzporträt von BAT.
Unter den großen Tabakherstellern werden die Karten neu gemischt. Der Branchenriese British American Tobacco (BAT) erwirbt nun den Branchenkonkurrenten Reynolds American vollständig. Bislang besaß BAT lediglich ein knappes Drittel an dem Hersteller der legendären Zigarettenmarke Camel.

BAT ist eine der zehn besonders defensiven Champions-Aktien, die im boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI) gelistet sind. British American Tobacco zeichnet sich unter anderem durch eine schöne Dividendenrendite von 3,4 Prozent aus. Börsianer konnten allein mit dieser Aktie in den vergangenen zehn Jahren einen Kursgewinn von über 10,8 Prozent p.a. erzielen. Ein starker Defensiv-Champion.

Genau dieser Champion gibt nun weiter richtig Gas in seinem Geschäft und legt für Reynolds American 49,4 Milliarden US-Dollar auf den Tisch. Damit kann sich der Mutterkonzern von „Lucky Strike“ bald an die weltweite Spitze der Branche katapultieren. Der bisherige Marktführer Philip Morris wird somit auf den zweiten Platz verwiesen. Das heißt: Durch die Übernahme sichert sich BAT eine starke Marktposition, die auch in herausfordernden Zeiten die Umsätze und Gewinne sichern dürfte. Denn: Klassische Zigaretten sind als lange Zeit wachstumsstarke Tabakprodukte zuletzt immer mehr in Verruf geraten. Vor allem in Europa und den USA sind die Absatzzahlen seit Langem rückläufig, während Rauchen in den Schwellenländern nach wie vor zum guten Ton gehört. Gegen den rückläufigen Zigarettenabsatz hat BAT ein Mittel parat. Es heißt „Vype“ und ist einer der Vorreiter im Bereich E-Zigarette. Die Branche befindet sich also in einem Wandel, den aber BAT sehr aktiv mitgestaltet und nach seinen Bedürfnissen steuert.


Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!