22.07.19
Hallo Leute! Vorhin entdecke ich eine interessante Analystenstory aus dem Haus einer internationalen Investmentgesellschaft: „IT-Hyperzyklus: Die Kunst, eine ausgereifte Technologie zu erkennen.“ Das Ding ist sowohl im Allgemeinen als auch in der konkreten Empfehlung lesenswert – nur sehe ich die Empfehlung für die Anleger nicht so eng wie die Strategen. Und darum geht es:
Ein Hyperzyklus beschreibt den klassischen Lebenszyklus von neuen Technologien aus Anlegersicht. Problem: Meist werden die kurzfristigen Auswirkungen über- und die langfristigen Auswirkungen unterschätzt. Neue Technologien scheinen kurzfristig oft wie eine Revolution zu wirken, in der Regel benötigen sie aber eine gewisse Zeit, bis sie sich am Markt auch durchgesetzt haben. Während sich der Medienhype legt und sich enttäuschte Anleger zurückziehen, kriegt die Technologie langsam eine gewisse Reife und Entwicklung, die dann zu ihrem breiten, kommerziellen Durchbruch führt. Häufig ist zu sehen, dass die Unternehmen, die ursprünglich an der Entstehung eines Hypes beteiligt waren, zum Schluss gar nicht die langfristigen Branchengewinner sind. Haben sich Anleger aber bereits an den frühen, vielversprechenden Akteuren einer Technologie die Finger verbrannt, kann es schwer sein, wieder auf die Welle aufzuspringen, wenn die Technologie wirklich eine kommerzielle Reife erlangt hat.
Ein aktuelles Beispiel (das uns alle zunächst als Nutzer interessiert) sind die Elektrofahrzeuge. Dieses Thema kommt nämlich nach Einschätzung der Investmentprofis allmählich an den Punkt im Hyperzyklus, an dem es aus Anlagegesichtspunkten interessant erscheint. Die Technologie entwickelt sich immer dynamischer – und das weltweit. Hier liegt die Betonung auf Elektrofahrzeugen und nicht auf Elektroautos. Tesla mag zwar dafür gesorgt haben, dass es cool ist, mit einem Elektroauto zu fahren. Aber diese Technologie findet noch in vielen weiteren Bereichen Anwendung, zum Beispiel bei E-Scootern, die man momentan überall in Großstädten sieht, und E-Bikes. Große Länder wie China und Indien legen einen extrem starken Fokus auf die Entwicklung von E-Fahrzeugen - nicht zuletzt, um die Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen. Das bedeutet große Investitionen in Forschung und Entwicklung von neuen, noch besseren Lösungen. Hier kann es also schnell zu starken Zuwächsen und attraktiven Chancen für Anleger kommen.
Da es wirklich nicht leicht ist, die „richtigen“ Aktien herauszupicken, rate ich (wie auch bei anderen Themen) zu Investments in entsprechende Fonds oder Zertifikate. Aber wer beherrscht schon die Kunst, eine „ausgereifte Technologie“ rechtzeitig zu erkennen? Der alte Börsenfuchs will Mut machen! Deshalb schlage ich vor, dass Mutige unter Euch, meine Freunde, ganz früh in neue Technologien / Produkte / Themen einsteigen, und zwar nach meinem Ein-Bisschen-Grundsatz, also erst‘ mal nur mit einem kleinen Teil der verfügbaren Kohle. Und dann sollten erste Gewinne schnell realisiert werden – bis der Erfolg der Innovation klar erkennbar wird. Bitcoin war für mich ein besonders gutes Beispiel.
