Wenn sich das Weltbild wieder aufhellt (2): Aktien für mutige Anleger

17.09.19

Alles wird gut! Wer das behauptet, muss sich den ungläubigen Spott verärgerter Pessimisten gefallen lassen. Gerade jetzt, nachdem der schwerwiegende Anschlag auf Saudi-Öl vom Wochenende zusätzliche Sorgen ausgelöst hat. Dennoch nehme ich heute, wie angekündigt, die Position von Börsenbullen ein und versuche zu skizzieren, welche Anlageformen für den Fall empfehlenswert sind, dass sich das gegenwärtig trübe Weltbild im Laufe der kommenden Monate doch wieder aufhellt (die ganz langfristige Altersvorsorge sollte davon nicht berührt werden!).


Entscheidende Voraussetzung ist, dass in keinem der globalen Krisenregionen militärische Kriege ausbrechen und die Handelskriege durch neue internationale Abkommen bald beigelegt werden können – diese betreffen insbesondere die USA, China und Europa. Signale der Annäherung hat es vor ein paar Tagen gegeben (eine Stütze für den Aktienmarkt!), nur erinnern wir uns ähnlicher Situationen schon vor Monaten mit anschließenden Enttäuschungen. Bei dieser so wichtigen Auseinandersetzung kommt es maßgeblich auf Donald J. Trump an, von dem selbst seine Kritiker im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen einen eindeutig wirtschaftsfreundlichen Kurs erwarten. Damit verbunden wird die Hoffnung auf eine Öffnung und größere Kooperationsbereitschaft gegenüber den Partnerländern (nicht nur „America first“).

Das wäre die Grundlage für eine zuversichtlichere Haltung in der Weltwirtschaft, würde die Investitionsbereitschaft der Unternehmen stärken und den Welthandel beleben. Rezession wäre kein Thema mehr, die Wirtschaft ginge wieder auf Wachstumskurs. Damit würden auch die Unternehmensgewinne weiter nach oben tendieren und sich ein positives Jahr 2020 abzeichnen.
Dieses kurz skizzierte Szenario ist zumindest nicht unmöglich. Wer darauf setzt, sollte als mutiger Anleger Aktien als erste Wahl unter den Anlageklassen betrachten und seine Bestände peu à peu weiter aufstocken. Dabei bietet sich meine favorisierte Strategie an: der Core-Satellite-Ansatz. Das kann beispielsweise bedeuten, Aktien/Aktienfonds/ETFs als Kerninvestment mit etwa der Hälfte des verfügbaren Anlagekapitals einzusetzen und drumherum mehrere „Satelliten“ je nach Neigung und Know-how (Hedge-Fonds, Rohstoffe, Private Equity usw.).

Denken Sie an das Bonmot, das Oscar Wilde zugeschrieben wird: „Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Bis dahin bleibt Ihnen, geschätzte Anleger, auch die Alternative, zu konsumieren statt zu investieren.