Machen Sie, was Ihnen gefällt!

08.03.20

Gerade jetzt, in einer kritischen (Börsen-)Phase, herrscht großes Interesse an Lösungen, möglichst an Rezepten – was kann ich tun, wie soll ich mich verhalten? Wenn verbreitet Unsicherheit herrscht, sucht man Rat bei Experten. Geht es um Kapitalanlagen, sollten allerdings zwei Einschränkungen berücksichtigt werden: Auch Fachleute wissen oft nicht (können oft nicht wissen), wie es weitergeht. Und wer öffentlich konkrete Empfehlungen ausspricht, vernachlässigt zwangsläufig die individuellen Unterschiede der Anleger bei Ausgangslage, Risikobereitschaft und Zielsetzung. Aktuell kommt zusätzlich erschwerend hinzu, dass niemand (!) den weiteren Verlauf und die ökonomischen Folgen der Viruspandemie kennen kann. Deshalb macht es mehr Sinn, Szenarien zu skizzieren und den Anlegern verschiedene Wege zu beschreiben – möglichst mit Hinweisen, was für wen geeignet erscheint.



Insbesondere für wenig erfahrende Privatanleger, die sich noch nicht zu Selbstentscheidern entwickelt haben, sind grundsätzliche Verhaltensempfehlungen wichtiger als heiße Tipps. Dazu gehören die vergleichenden Betrachtungen von Anlagealternativen. Wenn die Anleger ohne ständigen Berater einer Bank, Investmentgesellschaft oder eines Vermögensverwalters auskommen, sollten sie nicht gierig und ausschließlich nach Bewertungen einzelner Aktien und deren mutmaßlichen Kurszielen fragen. Denn es ist nützlicher, kontinuierlich Informationen zu sammeln und dadurch zu lernen, welche Informationen für die eigene Strategie und Taktik wichtig sind – und welche nicht. An dieser Stelle ein Lob für solche Autoren, die das in ihren Newslettern vorbildlich umsetzen. Hier ein paar aktuelle Zwischentitel (Postbank): Krisen kommen, Krisen gehen. Renditeplus trotz Börsencrash. Wie Kursrücksetzer beim Sparen helfen. Dabei wird u.a. beschrieben, wie Sparpläne mit Aktien und Investmentfonds (einschließlich ETFs) funktionieren, welche Rolle der Durchschnittskosteneffekt spielen kann und warum ein langfristiges Investment besonders sinnvoll ist. Basiswissen also.

Meine heutige persönliche Ergänzung zu solchem Know-how ist zwar ganz allgemeiner Natur, sollte aber an erster Stelle stehen: Prüfen Sie sich selbst ganz ehrlich und definieren Sie Ihre Anlageziele! Sodann Hände weg von Anlagen, die Sie nicht verstehen bzw. bei denen Ihr Verstand und/oder Bauch Zweifel signalisieren! Jedenfalls sollte Ihnen das konkrete Investment gefallen, es sollte Ihnen auch Spaß machen!