Der onvista-Börsenfuchs: Macht doch mal einen „Sommer-Selbsttest“

 22.06.22

Hallo Leute! Es sieht finster aus. Unsere Spitzenpolitiker sind mittlerweile sogar skeptischer geworden als die Klage gewohnten Industriekapitäne. Hoffentlich habt Ihr gestern wenigstens Ausschnitte vom BDI-Kongress sehen können. Mich hat die sehr persönliche Rede von Wirtschaftsminister Robert Habeck schwer beeindruckt. Voll stark – und Mut machend. Das kann man von der Börse allerdings wirklich nicht sagen. Ich befürchte, dass das Aktientief noch nicht erreicht ist (bleibe aber unverdrossen ein langfristiger Bulle). Deshalb hier mein Vorschlag, wie Ihr kostenlos, steuerfrei und ohne jedes Risiko (!) voll aktiv sein könnt – und dabei Eure Börsen-Nase erprobt: ein individueller „Sommer-Selbsttest“. Der eignet sich gleichermaßen für Einsteiger wie für Fortgeschrittene und nimmt nicht viel Zeit in Anspruch.

Die Idee: Lasst einen Monat lang verschiedene Aktien und/oder Indizes parallel laufen, so als wäre jeder Titel ein Depot. Ihr trefft selbst die Auswahl, meine Freunde. Starttermin soll der kommende Monat sein, abgerechnet wird nach dem Monatsende. Klar, das hat nix mit Kapitalanlage zu tun (ich empfehle ja stets ein langfristiges Aktieninvestment). Vielmehr geht’s um den Spaßfaktor kombiniert mit ein bisschen „learning by doing“. Wir erleben ja schon monatelang heftige Kursschwankungen – ich erwarte weiter anhaltende Volatilität. Das ist normalerweise ein Spielfeld für Trader, Stock Picker und Spekulanten. Kurzfristiges Rein und Raus ist angesagt.

Legt also zum 1. Juli ein paar Werte fest und zieht am 1. August Bilanz. Ihr könnt die Titel dann für den Testmonat einfach liegenlassen oder auch traden (Kursverlauf aufschreiben!). Ich empfehle rein rechnerisch einen Betrag von 1.000 Euro pro Titel einzusetzen. Euer Investment könnte sich dann beispielsweise aus Dax, Stoxx 600 und Dow zusammensetzen. Dazu würde jeweils Euer Favorit aus Deutschland, U.K. und USA passen. Um die Übersicht nicht zu verlieren, würde ich nicht mehr als 10 Titel wählen. Mit anderen Worten: Die Aufgabe lautet also, aus maximal 10.000 Euro in einem Monat das Beste zu machen.

Das Ergebnis soll aussagen, wo in diesen wenigen Wochen für Kurzfrist-Aktienfans das meiste drin war – Europa oder Wall Street beispielsweise? Ihr könnt natürlich auch was Chinesisches oder Goldminen dazutun – oder andererseits checken, ob es besser gewesen wäre, überhaupt nix zu unternehmen (nach dem Cash-ist-fesch-Motto).

Habt jedenfalls Spaß mit dem „Sommer-Selbsttest“, Leute!