01.12.22
Trotz eines leichten Rückgangs im November hält sich die Inflationsrate in Deutschland in unerträglichen Höhen. Das trifft uns alle – Staat, Unternehmen, Bürger. Kein Wunder, dass Umfragen immer wieder die Angst der Menschen bestätigen, wenn es um ihr Geld geht. Klar, die Sorgen sind nachvollziehbar. Andererseits sollte sich längst herumgesprochen haben. was in einer uralten Börsenweisheit mahnend zum Ausdruck kommt: „Angst und Gier sind schlechte Ratgeber.“ Selbstkritische Anleger werden zustimmend nicken, denn sie haben genau diese (extremen) Erfahrungen im Laufe der Jahre gemacht und daraus gelernt.
Überraschung: Die weitverbreiteten Inflationssorgen haben in Deutschland bislang keine Auswirkungen auf die gefühlte Arbeitsplatzsicherheit. Nicht einmal jeder zehnte Deutsche (9%) führt Arbeitslosigkeit als eine der drei größten persönlichen Sorgen an. In keinem anderen Land zeigen sich die Menschen unbesorgter hinsichtlich der Arbeitslosigkeit. Auch das Thema Korruption und politische oder finanzielle Skandale spielen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 9 Prozent der Befragten geben Korruption als eine ihrer größten Sorgen an – nur in Frankreich wird diese Sorge noch seltener genannt (8%).
Wie können die Bürger aber selbst hoher Inflation mit Gelassenheit begegnen? An erster Stelle sehe ich Vertrauen gegenüber dem geldpolitischen Kurs der Notenbank und (trotz vorübergehend extremer Ausweitung der Staatsfinanzen) und der Fiskalpolitik unserer Regierung. Zudem sollte jeder (wo immer möglich) ein eigenes „Stabilitätsbewusstsein“ entwickeln.