KUTZERS STANDPUNKT

Aktien jetzt mit Edelmetallen kombinieren 

26.06.23

hk – Gute Nachrichten im Dax-Revier sind momentan rar. Enttäuschend, was von der Konjunktur und ihren Aussichten am Ende des ersten Halbjahres auf den Schirm kommt. Und der russische Anti-Putin-Rein-Raus-Putsch sollte für unsere Börsen nicht als Hoffnungsfaktor gesehen werden.

Mit der montäglichen Morgen-News des Deutsche-Bank-Chefstrategen UIrich Stephan ging es schon los: „Eurozone: Stimmungsindikatoren trüben die Aussichten.“ Denn die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone sind „unerwartet schwach“ ausgefallen. Dann kam der neue Ifo-Indikator ist fast zeitgleich und voll bärisch: Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich merklich eingetrübt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juni auf 88,5 Punkte gefallen, nach 91,5 Punkten im Mai. Die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. Die Unternehmen bewerteten zudem ihre aktuelle Lage schlechter. Vor allem die Schwäche der Industrie bringt die deutsche Konjunktur in schwieriges Fahrwasser. Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima erheblich verschlechtert. Die Erwartungen gaben deutlich nach und fielen auf den niedrigsten Stand seit November 2022. Kaum eine Branche konnte sich dieser Entwicklung entziehen. Auch die aktuelle Lage wurde weniger gut beurteilt. Mittlerweile beurteilen viele Unternehmen ihren Auftragsbestand als zu niedrig.

Das liest sich nicht gut, geschätzte Anleger. Und diese Nachrichten folgen ja der bekannten Statistik, die uns bereits eine „technische Rezession“ bescheinigt. Vorsichtshalber also raus aus Aktien? Würde ich nicht empfehlen, denn wirklich langfristige planende Anleger können auch mit (schweren) Rückschlägen leben. Neue Aktienpositionen würde ich andererseits jetzt auch nicht aufbauen. Lieber erst mal die Liquidität erhöhen, das kann nicht schaden. Wer aber noch keine größere (physische) Goldposition verfügt, der könnte auch dieses Sicherheitspolster im Portfolio vergrößern. Unterm Strich: Aktien plus Edelmetalle bleiben trotz (oder gerade wegen) der wirtschaftlichen Wachstumsschwäche eine sinnvolle Kombination.