STANDPUNKTE

Konjunktur – Geldvermögen - Weltspartag

30.10.23

DZ Bank: Schwächephase der deutschen Wirtschaft geht weiter. Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist von Juli bis September gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent zurückgegangen. Nachdem es in den ersten beiden Quartalen schon kaum Wachstum gab, ist das der nächste Rückschritt für Europas größte Volkswirtschaft. Die Schwächeperiode hält somit an. Vor allem die privaten Konsumausgaben lasten auf der hiesigen Konjunktur. Immerhin gingen von den Ausrüstungsinvestitionen – also Anlagen, wie Maschinen und Fahrzeuge – stützende Effekte aus. Auch die Vorzeichen für das laufende Schlussquartal sind bislang alles andere als rosig. Zwar haben sich das ifo-Geschäftsklima oder der ZEW-Index im Oktober nach zuvor mehreren Rückgängen leicht verbessert, allerdings nur auf niedrigem Niveau. Eine wirkliche Trendwende ist das noch nicht.

DZ Bank: Das Geldvermögen der Privathaushalte in Deutschland steigt in diesem Jahr voraussichtlich auf 7,9 Billionen Euro. Das sind rund 6 % oder auch 465 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Laut DZ Bank-Analyst Michael Stappel liegt das an kräftigen Aktienkursgewinnen im ersten Halbjahr. Zudem spielen die steigenden Zinseinnahmen wieder eine größere Rolle. „Die durchschnittliche Umlaufrendite von Rentenpapieren in Deutschland stieg bis September auf über 3 %“, erklärt Volkswirt Stappel. Auch bei der Verzinsung kurz- bis mittelfristiger Termineinlagen steht wieder eine Drei vor dem Komma. Trotz der kräftig gestiegenen Zinsen treibt die weiterhin hohe Inflation die Realrenditen ins Minus. Angesichts der vielen Unwägbarkeiten und Krisen bleiben die Privathaushalte zudem vorsichtig. Die Sparquote dürfte in diesem Jahr deshalb erneut über dem langjährigen Durchschnitt von 10,3 % liegen. Der Wert der letzten drei Ausnahmejahre wird aber nicht erreicht.

Deutsches Aktieninstitut: Weltspartag – Besser mit Aktien sparen. Zum Weltspartag am 30. Oktober 2023 macht das Deutsche Aktieninstitut den Wert von Aktiensparen deutlich. Eine langfristige, breit gestreute Aktienanlage hat in der Vergangenheit jährliche Renditen von durchschnittlich rund 9 % erwirtschaftet. Trotz der hohen Inflation und der aktuellen Krisen gilt es bei der Geldanlage einen kühlen Kopf zu bewahren und langfristig zu denken. „Geopolitische Spannungen, hohe Inflation und große Herausforderungen in der Wirtschaft sorgen bei vielen Menschen für Verunsicherung. In solchen Phasen ist es normal, dass die Kurse stark schwanken. Wer langfristig investiert, sollte sich jetzt nicht vom Aktienkauf abschrecken lassen. Kursrückgänge, wie wir sie in den vergangenen Wochen gesehen haben, glätten sich bei breitgestreuten Investments auf lange Sicht. In diesen Zeiten gilt: Dabei bleiben und Börsentiefs aushalten, damit man langfristig attraktive Renditen erzielen kann“, betont DAI-Chefin Christine Bortenlänger. Nur mit Sparbuch und Tagesgeld lässt sich aufgrund der hohen Inflation keine solide Altersvorsorge aufbauen. Anders als oft vermutet, reichen schon kleine Geldbeträge, die in jungen Jahren kontinuierlich und langfristig in Aktien, Aktienfonds oder ETFs angelegt werden, als Basis für ein attraktives Sparkapital.