ZWISCHENRUF

Bald Wende für Grundstoff-Aktien? 

27.11.23

Die europäischen Produzenten von Grundstoffen haben in diesem Jahr gemessen am Stoxx 600 Basic Resources Index eine Rendite von minus 5,1 Prozent erzielt, während der breite Markt um knapp 12 Prozent zugelegt hat. Dies ist auf die anhaltende Normalisierung der Preise für Basismetalle und Erze zurückzuführen. Diese waren infolge der pandemiebedingt lockeren Geld- und Fiskalpolitik in die Höhe geschnellt und hatten erheblich zur hohen Inflation beigetragen. Ein großer Teil der Preisnormalisierung sollte jedoch inzwischen abgeschlossen sein.

Angesichts der erwarteten Zinssenkungen und einer Wiederbelebung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr 2024 könnten die Nachfrage und die Preise aber bald wieder nach oben tendieren, glaubt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege der Deutschen Bank. Hinzu kommt, dass Lagerbestände aufgrund der hohen Opportunitätskosten im „Hochzinsumfeld“ und in Erwartung eines Abschwungs abgebaut wurden. Es besteht daher sogar das Risiko einer Angebotsknappheit im Jahr 2025, wenn die Weltwirtschaft und die rohstoffintensive „Grüne Transformation“ weiter an Fahrt gewinnen. Mit einem erwarteten Kurs/Gewinn-Verhältnis von 10 ist der Sektor zwar nicht ausgesprochen günstig, für längerfristig orientierte Anleger könnte es sich laut Stephan aber dennoch lohnen, in den kommenden Monaten Positionen aufzubauen.