EZB-Beschlüsse: Rückenwind für die Aktienmärkte

26.01.15

Jeden Tag neue Höchststände, da muss es auch Verschnaufpausen geben. Vielleicht sorgt dafür jetzt das Ergebnis der Griechenland-Wahlen. Na und? Selbst ein zumindest denkbarer „Grexit“ würde die Börsen jetzt nicht mehr wirklich schocken. Der Geldregen von EZB-Chef Mario Draghi hat viele (aber längst nicht alle) Anleger heiß auf Aktien gemacht. Im Freitagsverlauf ist der Dax vorübergehend sogar schon über die Marke 10.700 geklettert! Große institutionelle Investoren, denen die Kursentwicklung immer noch nicht geheuer ist, sehen sich unter Performancedruck und haben ihre Aktienbestände wieder aufgestockt. Und so manche Stimme von Strategen, die seit Wochen Skepsis verbreitet haben, klingt auf einmal ganz anders. „Ein Ende der Börsenparty ist nicht in Sicht“, zitierten Agenturen am Wochenende. Und: „Die Ampel für den deutschen Aktienmarkt steht auf Grün."

Gestern haben die Griechen entschieden: Die Linkspartei Syriza hat die Wahl klar gewonnen. Die nächste Wahl hat Parteichef Alexis Tsipras. Dazu schreibt mir Deutsche-Bank-Anlagestratege Dr. Ulrich Stephan: „Er kann sein Land in der Eurozone halten oder Hellas zu einer Art Kuba Europas machen, mit Schuldenschnitt und Wohlfahrtsprogrammen auf Pump – wenn ihm überhaupt noch jemand Geld dafür gibt. Bis diese Entscheidung über die Zukunft Griechenlands gefallen ist, dürfte Unsicherheit die Märkte belasten.“ Wie eingangs angedeutet rechne ich wegen Griechenland nicht mehr mit dunklen Wolken über den Aktienbörsen – das Thema hat seinen Schrecken verloren.

Optimistische Großanleger sehen sich bestätigt, halten an ihrer Zuversicht fest. Dazu gehören die Asset Manager von Credit Suisse, die in ihrem jüngsten Report schreiben, die quantitative Lockerung durch EZB liege über den Erwartungen und bedeute eine Unterstützung des Wachstums in Europa: „Wir favorisieren europäische und japanische Aktien wegen positiver Gewinntrends und geldpolitischer Unterstützung weiterhin. Schweizer Aktien können sich von extremen Tiefs erholen, dürften aber mittelfristig keine Outperformance zeigen.“

Vorsichtiger gibt sich Allianz Global Investors: „In der kommenden Woche muss sich jetzt zeigen, wie tragfähig die Kursanstiege sind. Nach dem EZB-Entscheid, die Märkte noch stärker mit Liquidität zu fluten, kann sich schnell ein „buy the rumors, sell the facts – kaufe die Gerüchte, verkaufe die Fakten“ einstellen, was zwar an den Niedrigrenditen kaum etwas ändern dürfte, aber weitere Aktienhochs erschwert.“ Das sehe ich anders, denn diese Beobachtung hätten wir spätestens am Freitag machen müssen. Und die neue Woche ist in meinen Augen wahrscheinlich kein zuverlässiger Indikator für den weiteren Kursverlauf, weil jetzt eine Korrekturphase kommen muss – auch ungeachtet des Ausgangs der Griechenland-Wahl. Zustimmen möchte ich den geschätzten AllianzGI-Denkern bei ihrem Hinweis, dass an den Kapitalmärkten der Anlagenotstand zwar unverändert hoch bleibt, was risikoreichere Assets fördert.

Doch sei damit zu rechnen, dass die Konjunkturindikatoren wieder mehr ins Rampenlicht geraten.

Schließlich teile ich den Wunsch, dass die Liquiditätsflut am Ende nicht zum Kentern führen möge. Deshalb empfehle ich Ihnen, geschätzte Anleger, zwar mutig zu bleiben, aber nicht übermütig zu werden. Und vor allem Trailing-Stop-Loss nicht vergessen!

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