Dax-Hausse: Viele Anleger sind immer noch nicht dabei

29.01.15
 
Für kurze Zeit sah es so aus, als würden sich die irritierenden, täglichen Kursschwankungen allmählich beruhigen. Nein, die Achterbahnfahrten sind noch nicht zu Ende. Und es ist schwer auszumachen, wer und was tatsächlich die Aktienbörsen entscheidend bewegen, denn die bekannten Einflussfaktoren spielen am einen Tag keine Rolle, tags darauf werden sie aber doch zur Begründung herangezogen. Ich lege mich fest: Weder das „neue“ Griechenland, noch der Ölpreis sind nachhaltige Größen für die Aktienstrategen in einem Umfeld der Hyperliquidität und fehlenden Anlagealternativen. Vielmehr fällt es vielen Profis nach wie vor schwer, klassische Bewertungsschemata an die modernen Zeiten anpassen.

Aktuell sind die marktbestimmenden Kräfte auch deshalb nicht verbreitet euphorisch, weil sich die fundamentale Lage zunehmend differenziert darstellt. Nicht nur nach Ländern, sondern auch nach Branchen und Unternehmen haben die Nachrichten unterschiedliche Vorzeichen – selbst in der Boom-Nation USA. Dass Wirtschaftsindikatoren und Zwischenberichte der Börsengesellschaften bei uns in Europa ganz uneinheitlich ausfallen, daran muss man sich gewöhnen. Jedenfalls fällt die Meinungsbildung den Analysten in diesen Tagen ausgesprochen schwer. Beispiel: Sind deutsche Aktien fundamental schon wieder zu teuer, ist der Dax also den Realitäten weit enteilt?

Kein Wunder, dass die Sentiment-Analysten der Frankfurter Börse nach ihrer jüngsten Erhebung gestern resümierten: „Die Skeptiker kapitulieren nicht.“ Obgleich der Dax noch einmal deutlich zulegen konnte, hat sich die Stimmung bei den Investoren im Vergleich zur Vorwoche erneut verschlechtert – bei den Privatanlegern sogar zum dritten Mal in Folge. Somit bleibt zu vermuten, dass das Börsenbarometer abermals vom Zufluss langfristigen Kapitals, möglicherweise aus dem Ausland profitiert hat. Für die heimischen Investoren ergibt sich damit eine recht unangenehme Situation: Performancedruck. Um nämlich halbwegs günstig an einem weiteren Kursanstieg des Dax zu partizipieren, hoffen die meisten auf eine erheblich deutlichere Abwärtskorrektur als bisher, wahrscheinlich in einer Größenordnung von noch einmal gut 5 Prozentpunkten. Folgern die Stimmungsbeobachter der Börse: „Somit bleibt der Dax auch bei stärkeren Reaktionen gut unterstützt. Die größere Gefahr besteht indes darin, dass das Börsenbarometer im Zuge einer veritablen Short-squeeze, ausgelöst von Kapitulationskäufen, noch einmal kräftig zulegen könnte.“

Sind es also „schwindelerregende“ Höhen, in die sich der Dax schraubt? Nein, betont Yale-Professor und Ökonomie-Nobelpreisträger Robert Shiller im Gespräch mit dem Handelsblatt am heutigen Donnerstag. Nach einer von ihm entwickelten Vergleichsberechnung sind deutsche Aktien gegenüber amerikanischen Papieren deutlich unterbewertet. „Ich habe bereits angefangen, mein Geld umzuschichten",

sagt der Professor. Und der sollte es ja wissen, oder? Shiller hin, Shiller her – für mich sind diese Statements zumindest ein weiterer Beleg dafür, dass man international die Entwicklung in Europa, speziell in Deutschland positiver einschätzt als die hiesigen Strategen. Ich bleibe dabei (und die teile den Optimismus meiner Kollegen vom Börsenverlag), dass dem Dax noch lange nicht die Luft ausgehen wird.

„boerse.de-Aktienbrief: Champions weiter in Rekordlaune

Wer von Ihnen, geschätzte Anleger, nach der jüngsten Entwicklung erst recht nicht weiß, wo sich jetzt noch attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten, dem empfehle ich den „boerse.de-Aktienbrief“ (Probe-Abo!). Denn in der aktuellen Ausgabe zeigt Chefredakteur Jochen Appeltauer eindrucksvoll, wie mit Investments in die „Champions“-Aktien schon seit zwei Jahrzehnten üppige Mehrrenditen im Vergleich zu Dax und Dow Jones zu erzielt werden können. Im Mittel betrug die jährliche Outperformance dabei mehr als 40%! Und tatsächlich konnten die beiden Marktbarometer sogar noch deutlich weiter abgehängt werden, da bei den meisten Champions auch noch satte Dividendenrenditen dazu kommen. Appeltauer: „Unsere Champions entwickeln sich schon seit Jahren nachweislich wesentlich besser als die breite Masse. Daher sollten solche Qualitätswerte auch die Basis jedes vernünftig strukturierten Depots bilden. 2015 sind bereits 39 der 100 Champions-Aktien auf ein neues historisches Hoch geklettert!“ Darunter ist übrigens auch einer meiner ganz persönlichen, alten Favoriten – Novo Nordisk.

Machen Sie langfristig weiter mit – und machen Sie’s gut!