30.11.15
Deutschlands
Börsianer können es kaum noch aushalten – was beschert ihnen der
Nikolaus am kommenden Donnerstag? Es wird was geben, das hat Mario
Draghi fast fest versprochen. Und damit hat der weltliche
Börsen-Weihnachtsmann große Vorfreude geweckt. Es spricht also
einiges für eine Fortsetzung, vielleicht sogar eine Beschleunigung
der Jahresend-Rally. Aber! Wie unter dem Weihnachtsbaum kann es auch
von der EZB Enttäuschungen geben, wenn man sich falschen Hoffnungen
hingibt. Deshalb warne ich auch jetzt vor Euphorie.
Die
beiden entscheidenden Sitzungen der Europäischen Zentralbank in
dieser Woche und dann der amerikanischen Federal Reserve in der
Dezembermitte stehen ganz vorne auf der Bühne der Finanzmärkte. Die
geldpolitischen Beschlüsse (und Nicht-Beschlüsse) können starken
Einfluss auf die kurz- bis mittelfristige Kursentwicklung der
Wertpapiere und Wechselkurse nehmen, können die internationalen
Kapitalströme verändern. Deshalb blieben die anderen wichtigen
Faktoren (Geopolitik, Schwäche Chinas) zuletzt von geringerem
Einfluss. Die Markterwartungen an eine zusätzliche Lockerungsrunde
der EZB sind hoch. Weniger als ein Doppelschlag – bestehend aus
einer Senkung des bereits negativen Einlagenzinses und einer Erhöhung
der monatlichen Anleihe-Ankaufvolumina – dürfte wohl als
Enttäuschung empfunden werden. Insgesamt kommt bisher zu wenig
Zentralbankgeld in der Realwirtschaft an, als dass Draghi sein
Inflationsziel erreichen könne.
Vor
diesem Hintergrund haben viele Anleger haben in den letzten Wochen
ihre Zweifel über Bord geworfen und sind bei Aktien wieder deutlich
offensiver geworden. Rückenwind erhalten Aktien also vor allem durch
die Aussicht auf eine noch expansiver ausgerichtete Geldpolitik im
Euroraum. Zudem konnten die hiesigen Konjunkturdaten zuletzt
teilweise positiv überraschen.
Momentan
ist der kurzfristige Optimismus für Dax & Co. ausgeprägter als
die längere Zuversicht. Viele Strategen blicken zwar auch den ersten
Monaten des neuen Jahres noch recht zuversichtlich entgegen. Dann
aber, so jedenfalls meine Eindrücke aus den jüngsten
Jahresprognosen, keimen auch Zweifel auf – Zweifel an der
Nachhaltigkeit des weltwirtschaftlichen Wachstums.
Typisch
ist die folgende Szenario-Skizze: Aktien werden sich wohl auch 2016
im Spannungsfeld hoher Bewertung und dem Mangel an Anlagealternativen
bewegen. Solange die Wachstumsaussichten einigermaßen günstig
bleiben, werden Anleger vermutlich das Risiko- dem Renditekalkül
unterordnen und das eher überschaubare Potenzial von
Dividendentiteln voll ausreizen. Dies wird jedoch kein
kontinuierlicher Prozess sein. Vielmehr ist davon auszugehen, dass
sich auch angesichts der Reife des Aktienzyklus die Volatilität
weiter erhöhen wird. Ausgehend vom schon relativ hohen
Bewertungsniveau lassen sich für US-Aktien trotz robuster Wachstums-
und Gewinnaussichten bestenfalls niedrige einstellige
Kurszuwächse
ableiten.
Besser
sieht es nach vorherrschender Analystenmeinung für Euro-Aktien aus.
So dürften neben fortgesetzt niedrigen Energie- und Rohstoffpreisen
die voraussichtlich anhaltende Euro-Schwäche sowie eine
Stabilisierung der Emerging Markets hiesigen Titeln in die Hände
spielen. Zwar werden die Zuwachsraten der Unternehmensgewinne auf
Indexebene aller Voraussicht nach nicht signifikant höher ausfallen
als bei den US-Pendants. Anders als in den USA wird es angesichts
einer Ausweitung des EZB-Kaufprogramms vermutlich noch zu einer
spürbaren Bewertungsexpansion bei Euro-Titeln kommen. Meint die
Helaba in ihrer Jahresprognose: „Für den Dax sind vorübergehend
Notierungen deutlich über der 12.000-Punkte-Marke zu erwarten.
Allerdings dürfte ihm dann schnell wieder die Puste ausgehen.“
Na
ja, klingt mir schon zu skeptisch. Aber selbst wenn wir 2016 „nur“
vorübergehend ein neues historisches Hoch erklimmen können, sollten
wird zufrieden sein (mein neues Lieblingswort: Performance-Demut).
Zunächst empfehle ich Ihnen aber, geschätzte Anleger, sehr genau
die EZB-Beschlüsse mit ihren Marktreaktionen zu verfolgen. Denn ich
schließe die Einführung von Strafzinsen auf Bankeinlagen der
Bundesbürger danach nicht aus (Banken haben sich schon darauf
vorbereitet!). Sollte es tatsächlich zu dieser perversen Entwicklung
kommen, könnte ich mir als positiven Effekt vorstellen, dass unsere
Sparer endlich mit dem sinnvollen Investieren beginnen – das könnte
im günstigsten Fall dem Aktienmarkt einen zusätzlichen Impuls
geben.
„BCDI“
das beste Index-Zertifikat!
Vom
TM Börsenverlag gibt es in diesen Tagen auf jeden Fall weiter nur
gute News. Thomas Müller, Herausgeber des „boerse.de-Aktienbrief“
mit seinen 100 internationalen Champions-Aktien, hat interessante
Vergleiche der Aktienindizes angestellt: „Denn deutsche Anleger
denken dabei sofort an den Dax, der trotz Berücksichtigung von
Dividenden zu den (nach unseren Kennzahlen) spekulativsten Indizes
der Welt gehört. Immerhin sind im Dax die Problembranchen Banken,
Versicherungen und Versorger mit jeweils zwei Titeln vertreten sowie
als starke Zykliker drei Autobauer. Essen, Trinken und Rauchen findet
dagegen im Dax nicht statt. Unser boerse.de-Champions-Defensiv-Index
(BCDI) ist ein extrem konservativer Index. Denn der BCDI besteht
ausschließlich aus den „langweiligen“ Bereichen Lebensmittel,
Handel, Konsum, Tabak sowie Gesundheit und setzt dort auch noch auf
zehn Top-Defensiv-Champions. Was das bedeutet, haben wir jetzt in
einem großen Index-Vergleich herausgearbeitet, in dem wir 21
Barometer untersucht haben. Wir haben darüber hinaus alle Indizes
seit 31.12.1999 und der BCDI-Börseneinführung am 01.07.2014
miteinander verglichen und auch alle Verlustphasen herausgearbeitet.
Das Ergebnis für 14 Länder-, drei Internationale und vier
Strategie-Indizes ist eindeutig: Der BCDI ist der beste Aktienindex
der Welt und das BCDI-Zertifikat (WNK: DT0BAC) dementsprechend auch
das beste Indexzertifikat! Kaum zu glauben, aber wahr.“
Machen
Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!