Finanzmärkte: Brexit & Folgen bleiben eine ernste Spekulation

16.06.16

Die internationalen Finanzmärkte sind weit davon entfernt, sich zu beruhigen und zu stabilisieren. Aktienkurse schon wieder auf Talfahrt, Dollar und Öl ebenfalls schwächer – nur Gold glänzte als Reflex der verbreiteten Nervosität und klettert über die Marke von 1.300 Dollar. Das war jedenfalls der Stand von heutigen frühen Vormittag (sollte man in so volatilen Zeiten immer erwähnen). Krampfhaft versuchen die Marktteilnehmer, die Position der Fed mit den Äußerungen der Notenbankchefin Janet Yellen zu interpretieren. Wichtiger bleibt aber die Brexit-Diskussion, die teilweise hysterische Züge angenommen hat.

Mittlerweile gibt es schon fast so viele Analysen und Prognosen zum britischen Referendum in der nächsten Woche wie seinerzeit zur hitzigen und kontroversen „Grexit“-Debatte. Bis vor kurzem hatte ich gedacht, alle, die etwas zu sagen haben (oder meinen, etwas sagen zu müssen), hätten es auch getan. Weit gefehlt, denn fast stündlich erreichen mich neue Statements aus aller Welt – meist ernste Warnungen vor einem Brexit. Meine Pro-Euro-Position ist bekannt, so dass ich meine Bedenken nicht weiter erläutern möchte.

Der Wirbel im Vorfeld des 23. Juni zeigt, welches Gewicht die näher rückende Entscheidung der Briten haben wird. Am Rande sei vermerkt, wie detailliert Experten und „Experten“ mit wieder einmal frappierendem Selbstbewusstsein die erwarteten Folgen eines U.K.-Austritts beschreiben. Ich behaupte: Der Vorgang wäre so beispiellos und komplex, dass kein Mensch auch nur einigermaßen genau skizzieren kann, welche Folgen absehbar sind.

Das Thema hat gestern Abend auch die US-Notenbank beeinflusst. Sie sorgt sich zwar um den heimischen Arbeitsmarkt und die niedrigen Inflationserwartungen. Dass die Fed ihren Leitzins erst einmal beibehalten hat (wie von den Märkten erwartet), hängt aber nicht zuletzt mit den Brexit-Sorgen zusammen. . Das Ausstiegsszenario sei mit ins Kalkül genommen worden, räumte Yellen nach der Fed-Sitzung ein: „Es war einer der Faktoren, die in unsere heutige Entscheidung eingeflossen sind." Die Folgen eines britischen EU-Austritts könnten auch die US-Wirtschaft treffen. Die Währungshüter signalisierten dennoch, dass sie 2016 noch zwei Zinsschritte nach oben wagen wollen. Der erste komme womöglich bereits im Sommer: „Wir werden in den nächsten Monaten handeln, wenn es angebracht sein sollte", sagte Yellen. Auch eine Erhöhung im Juli sei nicht vom Tisch.

Erstaunlich gelassen sind die Profis am Frankfurter Platz bis gestern geblieben, wie aus dem wöchentlichen Sentiment-Report der Börse hervorgeht. Während der Dax in der betrachteten Woche abgetaucht ist – immerhin um 680 Punkte, das sind 6,6 Prozent seit der Vorwoche –, sind die hiesigen Investoren eingestiegen. Zumindest die Institutionellen. 10 Prozent der befragten mittelfristig orientierten Profis haben seit vergangenen Mittwoch Dax-Aktien gekauft. 1 Prozent ist short gegangen. 58 Prozent sind jetzt bullisch und 29 Prozent bärisch. Der Sentiment-Index steht mit +29 Punkten weit oben im optimistischen Bereich. Die privaten Anleger haben anders agiert: 1 Prozent hat Dax-Aktien verkauft, 6 Prozent sind short gegangen. Von dieser Investorengruppe setzen jetzt 58 Prozent auf steigende Preise und 29 Prozent auf fallende. Der Sentiment-Index steht mit +19 Punkten zwar tiefer, aber ebenfalls noch eindeutig optimistisch.

Rosenheimer Börsentag“ zieht immer mehr Anleger an

Es wird Zeit, geschätzte Anleger, sich für den 9. Rosenheimer Börsentag am 16. Oktober 2016 anzumelden. Ich kann Ihnen versichern, dass dieser Event auf jeden Fall hoch interessant, sehr nützlich und dazu noch unterhaltsam sein wird! Es ist ein Börsentag der besonderen Art – langjährige Besucher bestätigen das gerne. Eigentlich ist es der Tag der offenen Tür des TM Börsenverlags. Der schier unglaubliche Erfolg dieses TdoT bei den Besuchern hat in manchen Reden Augen zwinkernd zu Vergleichen mit der bayerischen Landeshauptstadt und den dortigen Börsentagen geführt. So tauchten schon vor ein paar Jahren immer wieder Synonyme wie „Rosenheimer Börsentag“ und „Anlegertreffen am Finanzplatz Rosenheim“ auf. Inzwischen wächst die Veranstaltung tatsächlich in eine Dimension, die solche Formulierungen auch verdient.

Dazu Verlagschef Thomas Müller: „Wir haben diese Veranstaltung 2008 ins Leben gerufen und freuen uns seitdem Jahr für Jahr über steigende Besucherzahlen. Da unser Verlagshaus mit 700 Besuchern beim letztjährigen Börsentag schier aus den Nähten geplatzt war, ziehen wir nunmehr ins moderne Rosenheimer Kultur- und Konkresszentrum (KU‘KO) um. Der 9. Rosenheimer Börsentag wird also eine ganz besondere Veranstaltung. Im Mittelpunkt sind natürlich die Börsenverlag-Redakteure, die Ihnen den ganzen Tag für Diskussionen und die Beantwortung all Ihrer Fragen zur Verfügung stehen. Besuchen Sie die Infostände unserer Börsendienste und Kooperationspartner (z.B. Börse Stuttgart) sowie die halbstündlichen Vorträge zum BCDI und den neuen boerse.de-Services. Wir erklären Ihnen, wie Sie erfolgreich an der Börse investieren, denn in der Nullzins-Phase führt an Aktien einfach kein Weg vorbei. Traditionell werde ich dann zum Ende des Tages meine Börsenvision präsentieren und dabei unter anderem zeigen, warum der Dax auf 100.000 Punkte steigen wird.“

Ich selbst begleite diesen Börsentag, zu dem mindestens 1.000 Gäste erwartet werden, seit Jahren – insbesondere als Moderator, der durch den Tag führt und zwischendurch viele Gespräche mit interessierten Privatanlegern führt. Und ich sage Ihnen, geschätzte Anleger: Wer am 16. Oktober in Rosenheim nicht dabei ist, der verpasst etwas. Ich hoffe, wie sehen uns!
Jetzt anmelden: www.boersenverlag.de/boersentag


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