Stehen wir am Anfang einer Krise des Kapitalismus? Sind Nationalismus und Rechtspopulismus Ausdruck einer wachsenden Unzufriedenheit mit der repräsentativen Demokratie? Erleben gerade wir in Europa mit dem Brexit die „schöpferischen Zerstörung“ im Sinne Joseph Schumpeters (1883-1950)? Die Fachwelt kann die jüngsten Ereignisse noch nicht fassen, die Börsen beben. Wir müssen davon ausgehen, dass die Finanzmärkte über einen längeren Zeitraum hinweg von den politisch-wirtschaftlichen Entwicklungen überschattet bleiben.
Nimmt man die lauten
Warnungen der meisten Experten im Vorfeld des britischen Referendums
für bare Münze, dann steht Europa ein dramatischer Verlust an
internationalem Gewicht bevor. Erfahrungsgemäß brauchen alle
Reformbemühungen der Gemeinschaft einfach zu viel Zeit. Und allein
das droht tiefe Spuren auf den Finanzmärkten zu hinterlassen.
Ich will mich hier
nicht weiter an den endlosen politischen Diskussionen beteiligen,
sondern habe aus der schier unglaublichen Fülle von Stellungnahmen
der Finanzindustrie am Freitag die Kernsätze herausgefiltert, die
für Ihre Meinungsbildung relevant sind, geschätzte Anleger. Viel
Konkretes ist noch nicht herausgekommen, was ich als Zeichen extremer
Unsicherheit werte, zu der auch die Standardaussage passt, dass man
sich auf besonders hohe Volatilität in nächster Zeit einstellen
müsse.
Mein persönliches
erstes Fazit: Nicht panikartig aussteigen! Aber bis auf weiteres
erhöhte Vorsicht gegenüber Aktien an den Tag legen. Ich würde nur
im Rahmen selbstgesteckter Verlustbegrenzung beim Erreichen der
Limite verkaufen. Betont langfristige Sparpläne mit Aktien oder
Aktienfonds würde ich überhaupt nicht anrühren – selbst für den
Fall weiterer Schwächeanfälle von Dax & Co. Einzelne Analysten
schließen nicht aus, dass sich unser Leitindex in den Bereich von
8.500 bis 8.000 Punkte abseilen wird. Dafür macht es auch nach
meinen Einschätzungen Sinn, die Edelmetallpositionen im Depot
aufzustocken – ich bin kein Freund des Silbers, sondern bevorzuge
Gold in physischer Form (neben den schon seit Monaten glänzenden
Minenwerten).
Im Folgenden also
kurze Auszüge aus ersten Analysen und Prognosen von Banken, Fonds
und Vermögensverwaltern aus dem In- und Ausland.
DZ Bank: Durch die
Entscheidung für den Brexit verlieren wir alle in Europa. Die
Europäische Union dürfte weltpolitisch zunächst als geschwächt
gelten und damit an Gewicht verlieren. Mit all den Gefahren, die in
der gegenwärtigen weltpolitischen Situation damit verbunden sind.
Wirtschaftlich dürfte Großbritannien selbst der größte Verlierer
der Entscheidung sein. Doch auch die deutsche und die gesamte
europäische Wirtschaft werden Wachstumseinbußen zu verkraften
haben. Die Finanzmärkte dürften kurzfristig mit hoher Volatilität
auf die Entscheidung reagieren. Vor allem wird aber die nun
bevorstehende Phase der Unsicherheit über die Modalitäten des
Austritts die Kapitalmärkte belasten.
Vontobel Asset
Management: Das Ergebnis des britischen Referendums über einen
Verbleib in der EU ist zwar bedauerlich, eine Bedrohung für das
europäische oder weltweite Finanzsystem geht davon jedoch nicht aus.
M&G Investments:
Grundsätzlich ist es noch zu früh, um die Auswirkungen auf die
britische und die europäischen Volkswirtschaften zu beurteilen.
Alles hängt davon ab, wie die Beziehung zwischen Großbritannien und
Europa verhandelt wird. Es wird geraume Zeit dauern, bis wir wissen,
was der Austritt aus der EU. Entscheidend ist nicht, wie der heutige
Tag (Freitag) ausgeht, sondern wo wir in einem Monat oder in einem
Jahr stehen werden.
Franklin Templeton
Fixed Income Group: Wir glauben, dass sich nach der gestrigen
Abstimmung die Volatilität an den Finanzmärkten deutlich erhöhen
wird. Unserer Ansicht nach ist es wichtig, unter
Anlagegesichtspunkten eine langfristige Sichtweise einzunehmen,
selbst wenn dies angesichts der Volatilität, die gerade an den
Märkten herrscht, schwierig ist. Wir werden genau darauf achten, was
die Politiker tun, denn danach werden sich die Märkte wahrscheinlich
richten.
Deutsche Bank: Der
Dax könnte nach extrem schwachem Handelsstart in den kommenden Tagen
unter 9000 Punkte fallen. Gesucht sind dagegen Bundesanleihen,
US-Staatsanleihen und Gold. Die Märkte stehen vor schweren
Turbulenzen. Langfristig orientierte Investoren sollten die nächsten
Tage abwarten, bis sich die Märkte neu sortiert haben. Außerdem
stehen die Zentralbanken bereit, im Extremfall die Märkte zu
stützen.
StarCapital AG: Der
Brexit ist ein heilsamer Schock und für Europa vielleicht die letzte
Chance, durch tiefgreifende Reformen den Verfall der Wirtschafts- und
Währungsunion zu stoppen. Den Bürgern in Europa kann immer schwerer
vermittelt werden, wozu dieses Bürokratiemonster in Brüssel gut
ist, das sich vor allem durch immer neue Vorschriften und
Verordnungen zu Lasten der Menschen und der Wirtschaft hervortut.
Erste Group:
Risikoaversion wird die Märkte für die kommenden Monate bestimmen
Nach dem sich die
Briten für einen Ausstieg aus der EU entschieden haben, steht den
Kapitalmärkten eine Phase der Unsicherheit bevor. Die kommenden
Tage/Wochen könnten besonders volatil werden, da der Markt noch am
Tag des Referendums einem Austritt eine relativ geringe
Wahrscheinlichkeit gegeben hatte und sich jetzt entsprechend neu
ausrichten muss.
T. Rowe Price: Da
nicht klar ist, wie die Gegebenheiten nach dem Brexit aussehen, sind
die Märkte kurzfristig vermutlich auf breiter Front volatil. Doch
selbst in einem solchen Umfeld existieren immer noch hochwertige
Unternehmen, die gegenüber einem Abschwung relativ unempfindlich
sind – Unternehmen mit innovativen Technologien, mit führenden
Akteuren in Nischenmärkten oder mit dominanten Produkten oder
Marken. Kurzfristig lohnen sich für Anleger vermutlich Unternehmen,
die in unterschiedlichen Regionen aktiv sind.
GAM: : Mit Blick auf
den britischen Aktienmarkt rechnen wir mit relativ starken
Kursrückgängen zwischen 15 und 20 Prozent in den nächsten Monaten.
Eine Abwärtskorrektur der britischen Wachstumsprognose auf einen
annualisierten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 1
Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre ist sehr wahrscheinlich.
Die europäischen Aktienmärkte werden ebenfalls enorm unter Druck
geraten, da eine Zersplitterung der EU befürchtet wird. Allgemein
ist eine risikoaverse Haltung gegenüber europäischen Aktien zurzeit
die vernünftigste Option.
Helaba: Der Brexit
führt in einer ersten Reaktion zu einer relativ heftigen Entladung
an den Aktienmärkten. Für den Dax ergibt sich Rückschlagpotenzial
bis in den Bereich zwischen 8.500 und 8.000 Punkten. Hiernach
bestehen allerdings wieder gute Chancen auf eine Erholung, zumal die
realwirtschaftlichen Folgen des Brexit insgesamt überschaubar
bleiben dürften. So sprechen eine moderate absolute und eine
ausgesprochen attraktive relative Bewertung bei gleichzeitig
anziehenden Gewinnerwartungen für mittelfristig steigende
Notierungen.
Axa Investment
Managers: Die politischen Implikationen werden von größerer
Bedeutung sein als die kurzfristigen auf Wirtschaft und Finanzmärkte.
Die harten Zeiten fangen jetzt erst an.
Goldminen-Aktien gehen durch die Decke
Thomas Driendl,
Chefredakteur des „Turnaround-Trader“, appelliert nachdrücklich
für Investments in Gold und spricht von der Chance des Jahrzehnts
bei Gold und Goldminen-Aktien: „Jetzt rasch handeln! Denn während
der Brexit-Schock am Freitag für einen heftigen Kursrutsch an den
Aktienmärkten gesorgt hat, stieg Gold auf ein neues Jahreshoch. Und
Goldminen-Aktien zünden jetzt eine weitere Stufe des Kursfeuerwerks.
Allein am Brexit-Freitag sprang die Aktie des weltgrößten
Goldproduzenten um bis zu 10% nach oben. Damit verbuchen meine Leser
seit dem Einstieg vor nur fünf Monaten bereits +132% Kursgewinn. Der
Spitzenreiter in der Turnaround-Trader-Dispoliste, ein
US-amerikanischer Goldproduzent liegt nach nur vier Monaten sogar
schon +193% im Gewinn. Jetzt winken weitere +282% Kursgewinn! Der
neue Mega-Trend bei Gold wird die Notierungen von Goldminen-Aktien
weiter nach oben treiben. Trotz der sensationellen Kurs-Rallys in den
vergangenen Monaten notieren Goldminen-Aktien immer noch auf
Schnäppchenniveau.“
Driendl lädt Sie
deshalb zu einem kostenlosen Test des „Turnaround-Trader“ ein
und verspricht: „Darin erfahren Sie sofort, welche Goldminen-Aktien
jetzt durch die Decke gehen. Als Begrüßungsgeschenk erhalten Sie
kostenlos den 28-seitigen Spezialreport ‚Die Chance des Jahrzehnts‘
mit sämtlichen Fakten zum neuen Mega-Trend Gold sowie allen
Goldminen-Aktien mit Vervielfachungspotenzial!“
Machen Sie also
weiter mit – und machen Sie’s gut!