Finanzmärkte: Die Scheidung kann sehr weh tun

27.06.16

Stehen wir am Anfang einer Krise des Kapitalismus? Sind Nationalismus und Rechtspopulismus Ausdruck einer wachsenden Unzufriedenheit mit der repräsentativen Demokratie? Erleben gerade wir in Europa mit dem Brexit die „schöpferischen Zerstörung“ im Sinne Joseph Schumpeters (1883-1950)? Die Fachwelt kann die jüngsten Ereignisse noch nicht fassen, die Börsen beben. Wir müssen davon ausgehen, dass die Finanzmärkte über einen längeren Zeitraum hinweg von den politisch-wirtschaftlichen Entwicklungen überschattet bleiben.


Nimmt man die lauten Warnungen der meisten Experten im Vorfeld des britischen Referendums für bare Münze, dann steht Europa ein dramatischer Verlust an internationalem Gewicht bevor. Erfahrungsgemäß brauchen alle Reformbemühungen der Gemeinschaft einfach zu viel Zeit. Und allein das droht tiefe Spuren auf den Finanzmärkten zu hinterlassen.

Ich will mich hier nicht weiter an den endlosen politischen Diskussionen beteiligen, sondern habe aus der schier unglaublichen Fülle von Stellungnahmen der Finanzindustrie am Freitag die Kernsätze herausgefiltert, die für Ihre Meinungsbildung relevant sind, geschätzte Anleger. Viel Konkretes ist noch nicht herausgekommen, was ich als Zeichen extremer Unsicherheit werte, zu der auch die Standardaussage passt, dass man sich auf besonders hohe Volatilität in nächster Zeit einstellen müsse.

Mein persönliches erstes Fazit: Nicht panikartig aussteigen! Aber bis auf weiteres erhöhte Vorsicht gegenüber Aktien an den Tag legen. Ich würde nur im Rahmen selbstgesteckter Verlustbegrenzung beim Erreichen der Limite verkaufen. Betont langfristige Sparpläne mit Aktien oder Aktienfonds würde ich überhaupt nicht anrühren – selbst für den Fall weiterer Schwächeanfälle von Dax & Co. Einzelne Analysten schließen nicht aus, dass sich unser Leitindex in den Bereich von 8.500 bis 8.000 Punkte abseilen wird. Dafür macht es auch nach meinen Einschätzungen Sinn, die Edelmetallpositionen im Depot aufzustocken – ich bin kein Freund des Silbers, sondern bevorzuge Gold in physischer Form (neben den schon seit Monaten glänzenden Minenwerten).

Im Folgenden also kurze Auszüge aus ersten Analysen und Prognosen von Banken, Fonds und Vermögensverwaltern aus dem In- und Ausland.

DZ Bank: Durch die Entscheidung für den Brexit verlieren wir alle in Europa. Die Europäische Union dürfte weltpolitisch zunächst als geschwächt gelten und damit an Gewicht verlieren. Mit all den Gefahren, die in der gegenwärtigen weltpolitischen Situation damit verbunden sind. Wirtschaftlich dürfte Großbritannien selbst der größte Verlierer der Entscheidung sein. Doch auch die deutsche und die gesamte europäische Wirtschaft werden Wachstumseinbußen zu verkraften haben. Die Finanzmärkte dürften kurzfristig mit hoher Volatilität auf die Entscheidung reagieren. Vor allem wird aber die nun bevorstehende Phase der Unsicherheit über die Modalitäten des Austritts die Kapitalmärkte belasten.

Vontobel Asset Management: Das Ergebnis des britischen Referendums über einen Verbleib in der EU ist zwar bedauerlich, eine Bedrohung für das europäische oder weltweite Finanzsystem geht davon jedoch nicht aus.

M&G Investments: Grundsätzlich ist es noch zu früh, um die Auswirkungen auf die britische und die europäischen Volkswirtschaften zu beurteilen. Alles hängt davon ab, wie die Beziehung zwischen Großbritannien und Europa verhandelt wird. Es wird geraume Zeit dauern, bis wir wissen, was der Austritt aus der EU. Entscheidend ist nicht, wie der heutige Tag (Freitag) ausgeht, sondern wo wir in einem Monat oder in einem Jahr stehen werden.

Franklin Templeton Fixed Income Group: Wir glauben, dass sich nach der gestrigen Abstimmung die Volatilität an den Finanzmärkten deutlich erhöhen wird. Unserer Ansicht nach ist es wichtig, unter Anlagegesichtspunkten eine langfristige Sichtweise einzunehmen, selbst wenn dies angesichts der Volatilität, die gerade an den Märkten herrscht, schwierig ist. Wir werden genau darauf achten, was die Politiker tun, denn danach werden sich die Märkte wahrscheinlich richten.

Deutsche Bank: Der Dax könnte nach extrem schwachem Handelsstart in den kommenden Tagen unter 9000 Punkte fallen. Gesucht sind dagegen Bundesanleihen, US-Staatsanleihen und Gold. Die Märkte stehen vor schweren Turbulenzen. Langfristig orientierte Investoren sollten die nächsten Tage abwarten, bis sich die Märkte neu sortiert haben. Außerdem stehen die Zentralbanken bereit, im Extremfall die Märkte zu stützen.

StarCapital AG: Der Brexit ist ein heilsamer Schock und für Europa vielleicht die letzte Chance, durch tiefgreifende Reformen den Verfall der Wirtschafts- und Währungsunion zu stoppen. Den Bürgern in Europa kann immer schwerer vermittelt werden, wozu dieses Bürokratiemonster in Brüssel gut ist, das sich vor allem durch immer neue Vorschriften und Verordnungen zu Lasten der Menschen und der Wirtschaft hervortut.

Erste Group: Risikoaversion wird die Märkte für die kommenden Monate bestimmen
Nach dem sich die Briten für einen Ausstieg aus der EU entschieden haben, steht den Kapitalmärkten eine Phase der Unsicherheit bevor. Die kommenden Tage/Wochen könnten besonders volatil werden, da der Markt noch am Tag des Referendums einem Austritt eine relativ geringe Wahrscheinlichkeit gegeben hatte und sich jetzt entsprechend neu ausrichten muss.

T. Rowe Price: Da nicht klar ist, wie die Gegebenheiten nach dem Brexit aussehen, sind die Märkte kurzfristig vermutlich auf breiter Front volatil. Doch selbst in einem solchen Umfeld existieren immer noch hochwertige Unternehmen, die gegenüber einem Abschwung relativ unempfindlich sind – Unternehmen mit innovativen Technologien, mit führenden Akteuren in Nischenmärkten oder mit dominanten Produkten oder Marken. Kurzfristig lohnen sich für Anleger vermutlich Unternehmen, die in unterschiedlichen Regionen aktiv sind.

GAM: : Mit Blick auf den britischen Aktienmarkt rechnen wir mit relativ starken Kursrückgängen zwischen 15 und 20 Prozent in den nächsten Monaten. Eine Abwärtskorrektur der britischen Wachstumsprognose auf einen annualisierten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um bis zu 1 Prozent innerhalb der nächsten zehn Jahre ist sehr wahrscheinlich. Die europäischen Aktienmärkte werden ebenfalls enorm unter Druck geraten, da eine Zersplitterung der EU befürchtet wird. Allgemein ist eine risikoaverse Haltung gegenüber europäischen Aktien zurzeit die vernünftigste Option.

Helaba: Der Brexit führt in einer ersten Reaktion zu einer relativ heftigen Entladung an den Aktienmärkten. Für den Dax ergibt sich Rückschlagpotenzial bis in den Bereich zwischen 8.500 und 8.000 Punkten. Hiernach bestehen allerdings wieder gute Chancen auf eine Erholung, zumal die realwirtschaftlichen Folgen des Brexit insgesamt überschaubar bleiben dürften. So sprechen eine moderate absolute und eine ausgesprochen attraktive relative Bewertung bei gleichzeitig anziehenden Gewinnerwartungen für mittelfristig steigende Notierungen.

Axa Investment Managers: Die politischen Implikationen werden von größerer Bedeutung sein als die kurzfristigen auf Wirtschaft und Finanzmärkte. Die harten Zeiten fangen jetzt erst an.

Goldminen-Aktien gehen durch die Decke


Thomas Driendl, Chefredakteur des „Turnaround-Trader“, appelliert nachdrücklich für Investments in Gold und spricht von der Chance des Jahrzehnts bei Gold und Goldminen-Aktien: „Jetzt rasch handeln! Denn während der Brexit-Schock am Freitag für einen heftigen Kursrutsch an den Aktienmärkten gesorgt hat, stieg Gold auf ein neues Jahreshoch. Und Goldminen-Aktien zünden jetzt eine weitere Stufe des Kursfeuerwerks. Allein am Brexit-Freitag sprang die Aktie des weltgrößten Goldproduzenten um bis zu 10% nach oben. Damit verbuchen meine Leser seit dem Einstieg vor nur fünf Monaten bereits +132% Kursgewinn. Der Spitzenreiter in der Turnaround-Trader-Dispoliste, ein US-amerikanischer Goldproduzent liegt nach nur vier Monaten sogar schon +193% im Gewinn. Jetzt winken weitere +282% Kursgewinn! Der neue Mega-Trend bei Gold wird die Notierungen von Goldminen-Aktien weiter nach oben treiben. Trotz der sensationellen Kurs-Rallys in den vergangenen Monaten notieren Goldminen-Aktien immer noch auf Schnäppchenniveau.“

Driendl lädt Sie deshalb zu einem kostenlosen Test des „Turnaround-Trader“ ein und verspricht: „Darin erfahren Sie sofort, welche Goldminen-Aktien jetzt durch die Decke gehen. Als Begrüßungsgeschenk erhalten Sie kostenlos den 28-seitigen Spezialreport ‚Die Chance des Jahrzehnts‘ mit sämtlichen Fakten zum neuen Mega-Trend Gold sowie allen Goldminen-Aktien mit Vervielfachungspotenzial!“


Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!