08.09.18
Die Weltwirtschaft wächst weiter, die Geldpolitik der Notenbanken bleibt aber uneinheitlich, die Börsenstimmung ist unsicher-wechselhaft (in den USA aber stabil auf hohem Niveau), die Aktienkurse zeigen keinen klaren Trend – deshalb warten die Anleger auf zuverlässige Perspektiven. Die wird es im näher rückenden Winterhalbjahr voraussichtlich geben. Ob damit Veränderungen in der Strategie (kurzfristig) oder zumindest in der Taktik (kurzfristig) angesagt sind, sollte jeder Anleger durch intensives Informieren herausfinden. Dazu gibt es eine Vielzahl von Anlegerveranstaltungen und Börsentagen. Gehen Sie hin!
In wenigen Wochen beginnt die „Informationssaison“, geprägt u.a. durch Anlegermessen und Börsentage bis zum nächsten Frühjahr. Seit Jahrzehnten (!) bin ich Co-Initiator und aktiver Teilnehmer solcher Veranstaltungen, die ideale Möglichkeiten für die individuelle Weiterbildung in Fragen des Sparens und Anlegens bieten. Geprägt durch meine Beobachtungen und Erfahrungen möchte ich Ihnen, geschätzte Anleger, folgendes empfehlen:
* Bereiten Sie den Börsentagbesuch vor (z.B. durchs Internet), indem Sie Themen und Gesprächspartner definieren. Andernfalls schlendern Sie eher ziellos über die Messe, werden anschließend vielleicht bereuen, an bestimmten Ständen oder bei bestimmten Vorträgen nicht gewesen zu sein.
* Bevorzugen Sie nicht nur Präsentationen durch prominente Gesichter, sondern grundsätzlich durch kompetente Firmenvertreter – Material verteilende Hostessen werden Ihnen nicht weiterhelfen.
* Sammeln Sie Material (Broschüren, Prospekte etc.) ganz bewusst und selektiv – das Entsorgen der Papiertaschen beginnt für viele Messetagbesucher schon auf dem Nachhauseweg.
Es wird Sie nicht überraschen, dass ich mich für den 11. Rosenheimer Börsentag am 14. Oktober (Sonntag) besonders stark mache. Er unterscheidet sich in mehrfacher Hinsicht positiv von allen anderen. In diesem Jahr steht er unter dem attraktiven Motto „So starten Sie jetzt Ihren Vermögensaufbau an der Börse“. Dabei geht es fast ausschließlich um die Anlageklasse Aktie, die verschiedenen Anlageinstrumente für den Aktienmarkt sowie die diversen Möglichkeiten des Handelns und Anlegens. Referenten und Diskussionsteilnehmer stellen eine geballte Ladung unabhängiger Kompetenz dar – die Chefredakteure des TM Börsenverlags und der Visionär Thomas Müller selbst, außerdem auch einige Gäste aus der Finanzindustrie.
Meine wichtigste Empfehlung: Nutzen Sie diesen Tag auch zu Gesprächen mit anderen Besuchern! Etwa 1.000 Aktienfans werden erwartet. Lockere Diskussionen über die Börse und individuelle Erfahrungen sind für mich ein ganz dicker Pluspunkt des Börsentags in Rosenheim. Glauben Sie mir, es gibt im Laufe des Tages immer wieder Möglichkeiten, sich kurz oder länger mit Gleichgesinnten auszutauschen – und das außerordentlich nützlich sein.
Aktuelle: Wie hat sich die Stimmung unter den Anlegern in der zurückliegenden Woche entwickelt? „Schnäppchenjäger bleiben Dax fern", schreiben die Verhaltensforscher von Goldberg & Goldberg an der Börse Frankfurt. Obgleich sich der Dax zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung fast auf dem Tiefpunkt vom Sommer befand, haben sich kaum Käufer gefunden. Im Gegenteil: Die Furcht vor weiteren Hiobsbotschaften überwiegt.
Zusammenfassend: Der Kursrückgang des Dax, der im Wochenvergleich zum Erhebungszeitpunkt immerhin 3,3 Prozent betrug, hat die aktiven Trader unter den institutionellen Akteuren bislang nicht zu Käufen gereizt. Besonders diszipliniert zeigten sich die Privatanleger, die sich angesichts der Nähe des Dax zum Sommertief nicht zu Käufen verleiten ließen. Im Gegenteil: Das Bärenlager hat sich in diesem Panel um mehr als ein Drittel vergrößert. Schnäppchenjäger? Bislang Fehlanzeige.
Mit der Stimmungserhebung in dieser Woche sind sich Institutionelle und Privatanleger nach den deutlichen Stimmungsunterschieden der Vorwochen wieder nähergekommen, womit für die Frankfurter Sentiment-Analysten eigentlich nur das wieder zusammenwächst, was ohnehin zusammengehört. Damit ist die Stimmung für den Dax insgesamt als neutral einzustufen – ein Umstand, der nach Einschätzung von Joachim Goldberg dem Dax aus heimischer Sicht weder schadet noch nutzt.
Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!
