Vor dem Rosenheimer Börsentag: Wo sind die Chancen, wo die Risiken für Aktienanleger?

28.09.18

Der Angstmonat September ist gut überstanden – folgt jetzt (wie so oft) ein flottes viertes Quartal mit deutlich steigenden Aktienkursen? Der 11. Rosenheimer Börsentag am 14. Oktober (schon angemeldet?) kommt genau zur rechten Zeit für einen Blick nach vorn. Und ich bin sicher, dass wir ein Dreieck von schwerwiegenden Einflüssen diskutieren werden, die für die kommenden Monate richtungsweisend sind: Konjunktur, Zinsen, Wirtschaftspolitik.




Sogar der Sport wird inzwischen ins Spiel gebracht: Nach der Entscheidung vom Donnerstag begann auch die Wirtschaft zu jubeln, meldeten Agenturen nur Stunden später, dass sich die deutsche Wirtschaft von der Fußball-Europameisterschaft 2024 im eigenen Land Milliarden-Geschäfte und einen Konjunkturschub verspricht. „Eine Fußball-EM in Deutschland ist eine positive Nachricht für viele Unternehmen hierzulande”, sagte der Experte des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. Solch ein Großevent sorge für steigende Nachfrage durch privaten Konsum und durch Touristen. Gut so, möchte ich ergänzen, aber für die Börse ist das heute noch kein Thema.


Die Anleger blicken vor allem weiter über den großen Teich. Die vorgelegten Konjunkturdaten bestätigen laut Analysten die Zuversicht der Börsianer. So wuchs die US-Wirtschaft im Frühjahr so stark wie seit fast vier Jahren nicht mehr. Zwischen April und Juni stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 4,2 Prozent. Die US-Auftragseingänge für langlebige Güter zogen im August um 4,5 Prozent an - Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Plus von 2 Prozent gerechnet. Damit wird das positive Wachstumsszenario bestätigt.


Aber: In Deutschland sind auch erste skeptische Töne zu hören, so durch unsere Forschungsinstitute mit ihrer Gemeinschaftsdiagnose mit dem Titel „Aufschwung verliert an Fahrt – Weltwirtschaftliches Klima wird rauer”. Demnach dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte in diesem Jahr statt der noch im Frühling erwarteten 2,2 nur um 1,7 Prozent wachsen. Für 2019 wird ein Plus von 1,9 (bisher: 2,0) Prozent vorausgesagt, für 2020 von 1,8 Prozent. „Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft verliert an Fahrt”, sagte der Konjunkturchef des Essener RWI-Instituts, Roland Döhrn. Zugleich warnen die Experten vor einem eskalierenden Handelskrieg mit den Vereinigten Staaten. Deutschland und Europa seien bisher zwar von dem von den USA ausgehenden Handelskonflikt weitgehend verschont geblieben. Aber: „Eine Eskalation des Handelskonflikts, die zu erheblichen Zollerhöhungen der USA auf breiter Front führt, dürfte in Deutschland und in Europa eine schwere Rezession auslösen.”

Und die Inflation? Teure Energie und Nahrungsmittel treiben die deutsche Inflation auf den höchsten Stand seit November 2011. Im Schnitt lagen die Verbraucherpreise im September um 2,3 Prozent höher als vor einem Jahr. Ökonomen hingegen hatten mit einem Verharren der Teuerungsrate auf der August-Zahl von 2,0 Prozent gerechnet. Wird dadurch die EZB früher als geplant die Zinsen anheben?


Insgesamt bleiben die nationalen und globalen Wirtschaftsdaten immer noch gemischt, was sich in den Schaukelbörsen widerspiegelt. Ein dickes Fragezeichen hinterlässt auch der jüngste Sentiment-Report von der Börse Frankfurt: Einige der großen Risiken für den Aktienmarkt haben sich während der vergangenen Tage deutlich verringert. Zum einen ist zwar der Handelskonflikt zwischen den USA und China keinesfalls gelöst und droht sogar weiter zu eskalieren. Aber die Börsianer scheinen sich an derartige Gewitter gewöhnt zu haben. Zumal die ökonomischen Auswirkungen in der Praxis bislang noch schwer zu bewerten sind.


Umso drastischer fällt das Ergebnis der Stimmungsanalyse aus. Denn die befragten institutionellen Marktteilnehmer (mit normalerweise mittelfristigem Handelshorizont), die sich in der Vorwoche noch richtig optimistisch präsentierten, scheinen es bei rein äußerlicher Betrachtung der Zahlen dieser Woche mit der Angst bekommen zu haben. Denn Börse Frankfurt Sentiment-Index fällt drastisch um 39 Punkte auf einen Stand von -10 Punkten. Kommentar der Stimmungsbeobachter: „Dennoch glauben wir nicht, dass diese Investoren eine Panikattacke erlitten haben. Denn für diesen Stimmungsumschwung dürften kaum fundamentale Gründe eine Rolle gespielt haben. Vielmehr liegt der Schluss nahe, dass die seit der Vorwoche aufgelaufenen Gewinne gerne von den Akteuren mitgenommen wurden.“ Mal sehen, ich bin mir da nicht so sicher. Ob wir Mitte Oktober schon klarer sehen?


Sechs Vorteile für Börsentag-Besucher!
Ich hoffe jedenfalls, wir sehen uns auf dem Rosenheimer Börsentag und können intensiv über diese und andere Themen der Aktienanlage diskutieren! Sechs Punkte seien herausgestellt, die Ihnen, geschätzte Anleger, am 14. Oktober geboten werden :


  • Thomas Müller live erleben!
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Kommen Sie nach Rosenheim, machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut