Mut und Zuversicht – das gilt auch für die Kapitalanlege

26.12.19

Nein, es gibt nichts Neues. Alles ist zum Jahreswechsel gesagt und geschrieben worden – zu Konjunktur und Geldpolitik, Geo- und Handelspolitik, zu Donald J. Trump und Brexit, zu lateinamerikanischen Krisennationen und dem maroden Zustand der Europäischen Union, zu Steuern und den unterschiedlichen Entwicklungen der Unternehmen. Volkswirte, Analysten und Vermögensverwalter haben (wie saisonal üblich) ihre Jahresausblicke abgeliefert – es sind mit starker Mehrheit verhalten optimistische Prognosen für Wirtschaft und Börse. Natürlich auch mit Warnungen. Offen bleibt, ob all das auch die privaten Sparer im Land erreicht hat. Genauer: Reagieren die Bundesbürger auf die von den Medien intensiv verbreiteten Einschätzungen und Empfehlungen?



Da habe ich meine Zweifel. Denn allzu oft ist (leider) zu beobachten, dass die Mehrheit die Probleme und daraus entstehende Herausforderungen im Laufe der Zeit zwar erkennt, aber trotzdem nicht entsprechend reagiert. Die Trägheit der Masse. Bestes Beispiel im abgelaufenen Jahr ist das individuelle Verhalten der Deutschen angesichts von Nullzinsen/Strafzinsen. An allen Ecken wird gemeckert, wird die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank von Ökonomen und Politikern kritisiert. Doch sind die meisten Sparer Sparer geblieben und horten Geld auf Konten, haben sich also nicht zu Anlegern weiterentwickelt.

Doch, es gibt auch Hoffnung: Umfragen der zurückliegenden Monate signalisieren, dass ein Teil der Bundesbürger inzwischen umschwenkt, dass sich die Kontensparer (die ich „Falschsparer“ nenne) allmählich für Aktien und Börse interessieren – und neue Investoren werden. Zwei mitentscheidende Erkenntnisse müssen wir zur Motivation immer wieder bekräftigen: Aktienanlage sollte in erster Linie ein langfristiges Investment sein. Zudem sollten die Sparer ihre Angst vor Kursverlusten und starken Kursschwankungen ablegen. Der Blick auf die Charts liefert das beste Anschauungsmaterial: Trotz noch so heftiger Zuckungen beginnen die Indexkurven stets links unten und gehen nach rechts oben!

Hoffentlich beherzigen viele Verzagte, Skeptiker, Miesmacher und Crash-Propheten (das Lager der „Börsen-Bären“) den abschließenden Appell von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Weihnachtsansprache: „Mut und Zuversicht – das wünsche ich Ihnen und uns allen für das kommende Jahr.“