Wer jetzt Angst kriegt, kann ja verstärkt ins Gold gehen

 15.10.20

Mehr als 3 Prozent Kursrutsch des Dax innerhalb weniger Stunden – die Herde wird panisch! Es ist so gekommen, wie (in meiner letzten Kolumne) befürchtet: „Kann sein, dass sich die Börsen-Bären jetzt wieder aufrichten und nach dem heutigen Konjunkturindikator ihre Muskeln spielen lassen.“ Die Finanzexperten hatten es im Rahmen der jüngsten ZEW-Umfrage geahnt bzw. sich schon darauf eingestellt. Jetzt wieder verschärfte Maßnahmen durch den gestrigen Corona-Gipfel in Berlin, obwohl die Beschlüsse niemand so recht befriedigt haben. Und dann erschreckend hohe neue Infektionszahlen, die mancher Experten schon als Beginn der zweiten Welle betrachtet. Nicht vergessen: Die für eine Ausbreitung des Covid-19-Virus besonderes gefährliche kalte Jahreszeit beginnt gerade erst. Die große Euphorie der Spätsommermonate August und September verfliegt. Im Gegenzug steigt die (nie ganz verschwundene) Unsicherheit in der Wirtschaft und bei den Börsianern durch die stark steigende Zahl der Corona-Infektionen. Nebenbei belasten das unendliche Brexit-Drama und der Wahlk(r)ampf in den USA.

Beim Versuch eines Blicks nach vorn steht für alle Beteiligten der „Lockdown“ im Vordergrund, den niemand will und die Wirtschaft nur schwer beschädigt überstehen würde (Markus Söder: „Sind zweitem Lockdown näher, als wir wahrhaben wollen“). . Was aber, wenn sich die jetzt beschlossenen Schritte zur Eindämmung der Pandemie als zu kurz erweisen werden? Welche Folgen hätte dann die Erkenntnis, dass die Hoffnungsmeldungen der vergangenen Wochen über die baldige Einführung von Impfstoffen und Medikamenten deutlich verfrüht waren? Die Antworten mag jeder für sich finden, sie sind jedenfalls spekulativ.

Ich bleibe dabei: Vorsichtige unter Ihnen, geschätzte Anleger, sollten zumindest teilweise Gewinnmitnahmen und die Reduzierung ihrer Aktienpositionen erwägen. Zugleich bietet es sich an, neue Investments vorläufig auf physisches Gold zu konzentrieren – man kann Edelmetall in dieser Phase also für Tauschoperationen nutzen: raus aus Wertpapieren, rein ins Gold. Diese Empfehlung gilt natürlich nur für kurz- bis mittelfristige Anlagen, denn langfristig ändert sich nichts an der Attraktivität von Aktien.