31.03.22
Themen, Regionen, Märkte? Es gibt mehr als nur diese Kriterien für die Aktienauswahl. Chancen und Risiken sinnvoll zu streuen, ist zu jeder Zeit eine Herausforderung für Sie, geschätzte Anleger. Und wer es sich nicht allein zutraut (oder will), sollte unbedingt professionellen Rat durch Fondsmanager oder Vermögensverwalter einschalten. Aber selbst bei Investmentfonds und ETFs hat man heutzutage die Qual der Wahl, weil das Produktangebot ungeheuer groß (und damit unübersichtlich) geworden ist. Aktuell betone ich die „richtige Auswahl“ wegen des außerordentlich schwierigen Börsenumfelds, das auf viele Privatanleger eher abschreckend als anziehend wirkt. Wer sich dennoch engagieren möchte, sollte sich nicht mehr beispielsweise auf einzelne Länder oder Branchen konzentrieren, sondern auf die Suche nach Einzelwerten gehen, die durch spezielle Reize hervorstechen – das kann auch ein gegenüber Konkurrenten extrem niedriges Kursniveau sein.
Stock Picker, die ausreichend Zeit und Know-how mitbringen, können auch nach einem individuell festzulegenden Ausschlussverfahren vorgehen: keine Aktien kaufen, die unter den erschwerten wirtschaftlichen und geopolitischen Rahmenbedingungen leiden. Umgekehrt können Sie sich, liebe Leser, auf Unternehmen beschränken, die sogar Vorurteile aus den hohen Preisen für Rohstoffe ziehen. Auf dem Gebiet Pharma/Healthcare mangelt es nicht an Fantasie für konjunkturunabhängige Titel, die wegen spektakulärer Fortschritte in der Entwicklung neuer Produkte internationales Interesse finden – man denke nur an die Anbieter neuer Impfstoffe und Medikamente. Ein Tipp am Rande: Achten Sie beim Lesen von Unternehmensberichten und -analysen auf das Schlüsselwort „neu“. Denn das kann (muss nicht) einen Hinweis auf besondere innovative geschäftliche Entwicklungen und Perspektiven des Unternehmens liefern.
Eine alte, aber immer wieder neue und sinnvolle Empfehlung sind Dividendenaktien – gerade jetzt. Denn die Ausschüttungen können durchschnittlich etwa die Hälfte der Wertentwicklung einer Aktie ausmachen, so dass der Anleger nicht nur auf steigende Kurse setzen muss. Dabei sollte man am besten „stabile Dividendenzahler“ wählen, also Firmen, die seit Jahren kontinuierlich (und möglichst auch tendenziell steigend) ausschütten