17.05.22
„Qualität zu einem günstigen Preis“ – so oder ähnlich fallen die Antworten aus, wenn Sie einen Bekannten nach seinen Kriterien beim Einkaufen fragen. Und Sie werden im Normalfall nicht widersprechen. Aber erst dann wird’s interessant: Was ist darunter zu verstehen? Man braucht Vergleichsmöglichkeiten. Beim Preis ist das relativ einfach. Aber Qualität? Dieser populäre Wertmaßstab lässt sich nicht (oder nur mit Einschränkungen) objektivieren, allenfalls interpretieren. Es fehlen also die Euros, Kilos oder Meter. Soweit das Geldausgeben. Aber es lassen sich auch Parallelen zum Geldanlegen ziehen.
Trotzdem, ich empfehle Ihnen Rücksprache mit dem Anlageberater Ihres Vertrauens, wenn dieser dringend zu Qualitätswerten rät: Was ist damit gemeint? Qualität lässt sich durch Wachstum und Ertragskraft, die Marktposition und Preisführerschaft, durch Umsatz- und Ertragszahlen und durch diverse analytischen Kennziffern festmachen. Dazu gehören auch das Ansehen der Produkte und des Firmenmanagements, die Innovationsfähigkeit und kontinuierliche Pflege der Kommunikation.
Sie sehen, liebe Anleger: Qualität sollten Sie selbst definieren – und zwar stets langfristig gesehen. Als einen relativ einfachen, aber wichtigen Qualitätsaspekt betrachte ich die Ausschüttungspolitik eines Unternehmens. Denn es ist Ausdruck für den Wert einer Aktie, wenn eine Aktiengesellschaft ohne Unterbrechungen über möglichst viele Jahre hinweg Ausschüttungen vornimmt (Dividendenkontinuität) und dabei die Dividenden tendenziell sogar noch gesteigert werden. Die Qualität einer Aktie hängt also mit der Aktionärsfreundlichkeit des Unternehmens zusammen. Langfristig!