28.10.22
Hallo Leute! Das war (nach meinem Empfinden) eine wirklich große Rede, die hoffentlich in die Geschichte eingeht. Hoffentlich haben viele Bundesbürger die heutige Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier live mitverfolgt. Wer dieses Ereignis verpasst hat – dazu alle Börsianer –, sollte den Redetext aus dem Internet runterladen (www.bundespräsident.de) und ihn dann studieren. Es lohnt sich. Hier Steinmeiers Schlusssätze:
Meine Damen und Herren, zum Schluss: Staatsbürger und Staatsbürgerin zu sein in Zeiten der Krise, Widerstandskraft beweisen im Gegenwind, das verlangt uns etwas ab. Wir stehen heute zum ersten Mal in der Geschichte des vereinten Deutschlands gemeinsam an einem Scheidepunkt. Trauen wir uns zu, aufzubrechen in die neue Zeit? Sind wir gewappnet für das, was von uns gefordert wird? Ich bin überzeugt: Aus dieser Herausforderung kann neue Stärke, kann neue Einheit wachsen. Es wird nicht einfach sein, und es wird anstrengend sein. Wir werden durch eine Zeit der Belastungen und der Unsicherheiten gehen, bevor wir neue Sicherheit und ganz festen Grund unter den Füßen haben. Ich wünsche mir, dass wir uns bei all den Mühen nicht aus den Augen verlieren, dass wir unsere Kraft jetzt nicht im täglichen Gegeneinander vergeuden. Wenn wir zusammenhalten, wenn wir Mut und Ehrgeiz beweisen, dann bin ich mir sicher: Dann werden wir unserer Aufgabe gewachsen sein.
Wir bewahren unsere Freiheit, unsere Demokratie. Wir machen Deutschland zu einer neuen Industrienation – technologisch führend, klimaverantwortlich, in der Mitte Europas. Vernetzt, aber weniger verwundbar. Wehrhaft, aber nicht kriegerisch. Ein offenes, freundliches Land mit mehr und neuen internationalen Partnern.
Unser Land hat die Kraft, Krisen zu überwinden. Es hat die Menschen, die immer wieder dafür arbeiten, die Unternehmerinnen, die Forscher, die Ingenieure, die Facharbeiterinnen. Unser Land hat das Wissen und die Ideen, die Erfahrung von Generationen und den Ehrgeiz der Jugend. Vertrauen wir einander – und vertrauen wir uns selbst! Und lassen wir uns nicht entmutigen vom Gegenwind, der uns in dieser neuen Zeit entgegenweht. Es kommt nicht darauf an, dass alle dasselbe tun – aber dass wir eines gemeinsam im Sinn haben: alles zu stärken, was uns verbindet!
Das ist die Aufgabe. Tun wir’s.