Hoffnungsvolle Aktien-News zum Weltspartag

 27.10.22

Morgen ist wieder der (längst überflüssige) „Weltspartag“, der sich erfreulicherweise eher zu einem Anlegertag wandelt. Das macht Sinn. Losgelöst von einem bisher enttäuschenden Jahresverlauf können wir mit der Entwicklung des Aktienmarkts in den letzten Jahren voll zufrieden sein. Denn die bundesdeutschen „Falschsparer“ begreifen zunehmend die Qualität des langfristigen Investierens und entwickeln sich zu Aktionären.

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) macht weiter Dampf und fordert von der Politik das geplante Zukunftsfinanzierungsgesetz zügig zu verabschieden und damit Aktien für alle interessanter zu machen. Angesichts hoher Inflationsraten ist das Sparen mit Aktien wichtiger denn je, denn eine langfristige, breit gestreute Aktienanlage hat in der Vergangenheit jährliche Renditen von durchschnittlich 6 bis 9 Prozent erwirtschaftet. Der Weltspartag am 28. Oktober rückt das Thema Vermögensaufbau in den Fokus. In Zeiten hoher Inflationsraten verliert das Geld auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto stark an Kaufkraft. Ein erfolgreicher Vermögensaufbau sollte deshalb die Geldanlage in Aktien einbeziehen. Es zahlt sich aus, auch in Krisenzeiten einen kühlen Kopf zu bewahren und am Aktienmarkt investiert zu bleiben oder neu einzusteigen. Je länger der Anlagezeitraum, desto größer die Chance auf attraktive Renditen, unterstreicht DAI-Chefin Christine Bortenlänger. Sie verweist zu Recht bei dieser Gelegenheit auf die alte Erkenntnis, dass wer langfristig dabeibleibt, sich vor möglichen Börsenabschwüngen nicht zu fürchten braucht. So konnte man in der Vergangenheit bei einer Spardauer von 20 Jahren eine durchschnittliche Rendite von 8,7 Prozent im Jahr mit dem angelegten Geld erwirtschaften. Wer über diesen Zeitraum monatlich 50 Euro angelegt hat, konnte bei Einzahlungen von 12.000 Euro ein Endvermögen von rund 30.916 Euro und einen Gewinn in Höhe von 18.916 Euro realisieren.

Parallel zur grundsätzlichen Werbung für die langfristige Aktienanlage gibt es heute eine Reihe von positiven, zumindest Hoffnung weckenden Nachrichten aus dem Börsenumfeld. So gibt es zunächst einmal keinen weiteren Absturz des Konsumklimas in Deutschland. Die Verbraucherstimmung kann sich im Oktober – zumindest vorerst – stabilisieren. Während die Konjunkturerwartungen minimale Einbußen erleiden, legen sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung zu. GfK prognostiziert für das Konsumklima für November 2022 -41,9 Punkte und damit 0,9 Punkte mehr als im Oktober dieses Jahres (revidiert -42,8).

Ist das Schlimmste nun ausgestanden? Fragen sich die Strategen von Federated Hermes. Anhaltende Lieferkettenprobleme trugen bekanntlich in großem Maße zum wachsenden Inflationsdruck bei, den wir im Zuge der Pandemie erlebt haben. Doch neue Daten liefern „ermutigende Hinweise“, dass die Lage langsam besser wird.

Im Jahr 2022 mussten die Aktienmärkte bisher einiges einstecken. Die eingeschränkte politische Handlungsfähigkeit auf internationaler Ebene ist deshalb insbesondere ein wichtiger Einflussfaktor, welcher positiv überraschen kann, glauben die Kapitalmarktexperten von Grüner Fisher Investments. Die Chancen stünden gut, dass mit den US-Zwischenwahlen ein bedeutender Schritt erfolge, der die Erholungsbewegung der Märkte unterstütze.

Bei einer höheren Arbeitslosigkeit ist es möglich, dass der Inflationsdruck, der alle Volkswirtschaften betrifft, in Europa weniger stark ausfällt als in den USA oder im Vereinigten Königreich. Die Europäische Zentralbank hat die Geldpolitik bisher weit weniger aggressiv gestrafft, als es die US-Notenbank oder die Bank of England tun mussten. Aber ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um europäische Aktien zu kaufen? Die Asset Manager der Londoner Jupiter sind vorsichtig optimistisch: „Das ist natürlich immer schwer zu sagen. Es gibt aber einige interessante Daten, die dafürsprechen.“