01.11.22
Zu den vielen Enttäuschungen der vergangenen Monate gehört die schlaffe Entwicklung des Goldpreises – von „Krisenmetall“ keine Spur. Dabei hatten und haben wir noch immer so viele schwerwiegende internationale Krisen wie nie zuvor in der jüngeren Geschichte. Ohne im Einzelnen auf die Gründe für den fehlenden Glanz einzugehen, Gold leidet nach meiner Beobachtung seit Jahren unter den zunehmend spekulativen, eher kurzfristigen Markteinflüssen, wird also nicht mehr nur als Geld-Ersatz langfristig gehortet. Doch gibt es gerade jetzt auch ermutigende Signale.
Eine positive Haltung nehmen auch die Strategen der Deutschen Bank ein, wie sie es einer aktuellen Goldbewertung zum Ausdruck bringen: An Gold interessierten Anlegern stellt sich die Frage, ob sie in Goldprodukte selbst oder in Goldminenaktien beziehungsweise in darauf beruhende Indizes – wie zum Beispiel den Arca-Gold-BUGS-Index – investieren sollten. Letzterer ist ein in US-Dollar gehandelter Aktienindex internationaler Goldproduzenten und Gold fördernder Bergbauunternehmen. Es empfiehlt sich, hier genau auf den Anlagehorizont zu achten. Anleger mit einem mittel- bis langfristigen Anlageinteresse sollten darauf achten, dass Goldminenaktien historisch betrachtet den Goldpreisen meist hinterherlaufen. Dies liegt unter anderem daran, dass in den vergangenen Jahren die Förderkosten stärker gestiegen sind als der Goldpreis selbst. Viele Minen haben Schwierigkeiten, ausreichend Arbeitnehmer zu finden oder müssen im Zeitablauf wesentlich höhere Löhne zahlen. Auch in einer Wertbetrachtung über fünf oder zehn Jahre schlägt das direkte Investment in Gold die Preisentwicklung des Index deutlich. Dies liegt unter anderem daran, Für eine kurzfristige, taktische Position kann eine Anlage in Goldminenaktien jedoch interessant sein, glauben die Banker. In Phasen, in denen der Goldpreis dynamisch und stark ansteigt – wie zum Beispiel von Januar bis März 2022 – erzielen Goldminen mit einer fixen Kostenbasis deutlich höhere Nettogewinne.