29.12.22
Nichts los an den Börsen – von Sonderbewegungen durch das Rein-Raus der Stockpicker und Trader abgesehen. Viele Profis machen zwischen den Jahren Urlaub, neue Analysen der Aktienmärkte sind Mangelware. Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden Wochen zahlreiche Wiederholungen früherer Börsenprognosen auf den Schirm kriegen werden oder leichte Korrekturen der bekannten Erwartungshaltung. Ansonsten dürfte sich erst einmal die volatil-uneinheitliche Kursentwicklung von Dax & Co. fortsetzen – vielleicht bis ins zweite Quartal 2023 hinein. Irgendwelche Überraschungen können dabei natürlich nicht einkalkuliert werden.
Wenn man diese und andere Indikatoren der Wirtschaft ausblendet, bleiben dennoch düstere politische Schatten. Zum einen signalisiert die aktuelle Nachrichtenlage kein nahendes Ende der russischen Aggression. Im Gegenteil wachsen die Sorgen über eine weitere Eskalation des Kriegs in der Ukraine – mit allen möglichen Folgen für Verbraucher und Wirtschaft in ganz Europa. Nicht zu vernachlässigen ist auch das Look-east: China & Corona bleiben ein Risikofaktor, der aktuell (noch) keine gravierenden Spuren in den Börsenkursen hinterlässt.
Ihr wisst ja, geschätzte Anleger, dass Angst und Gier schlechte Ratgeber für die Börse sind. Deshalb meine Empfehlung: Das geopolitische Umfeld der Finanzmärkte ist gefährlich. Mit bereitet es jedenfalls große Sorgen. Wer von Ihnen, liebe Leser, ähnlich wie ich Angst vor diesem Risiko hat, sollte sich genau überlegen, ob er in diesen Tagen größere Engagements am Aktienmarkt eingehen muss.