31.01.23
Ein Abschied ohne heiße Tipps. Mein letzter Zwischenruf komprimiert in seiner Headline das unveränderte Problem, mit dem wir uns gemeinsam börsentäglich auseinandersetzen müssen: ein Überangebot an Analysen, Meinungen und Prognosen. Ob man sie will oder nicht – wir brauchen sie als Entscheidungsgrundlagen. Nur: Es gibt halt Tage und Wochen ohne eindeutige Tendenz. Damit werden auch längerfristige Trends kaum absehbar. Wir befinden uns wieder einmal in einer solchen Phase zwischen Bullen und Bären. Gewiss keine Seltenheit, wenn man durch die internationale Brille blickt. Und das ist angesagt.
Ich möchte Sie aber auch jetzt nicht allein lassen, geschätzte Anleger. Deshalb erinnere ich gern an grundsätzliche Vor- und Ratschläge, die ich seit längerem propagiere: Bevor Sie eine Anlagestrategie konkretisieren, prüfen Sie sich selbst. Denn man sollte sich selbst (er)kennen, seine Ziele (auch die zeitlichen) und die Risikobereitschaft – eben die individuelle „Anlegerphilosophie“. Größere Depots würde ich trennen: Langfristige Aktieninvestments (private Vorsorge) sollten anders gepflegt werden als kurz- bis mittelfristiges Stockpicking oder gar spekulatives Trading. Aktienpositionen grundsätzlich und ungeachtet der Kosten gegen starke Kursverluste absichern (Stop-Loss).
Wichtig ist schließlich, den Überblick zu behalten. Ich empfehle beispielsweise, die Zahl der Einzeltitel und Instrumente zu begrenzen. Zu guter Letzt: Mein „zeitloses Quartett“ als Schwerpunkt einer international diversifizierten Anlage setzt sich zusammen aus europäischen und amerikanischen Aktien, dazu chinesische Werte und physisches Gold.
Werden Sie „Kümmerer“, die möglichst viel Zeit in ihr Geldmanagement investieren können. Entwickeln Sie sich also zu „Selbstentscheidern“, ob mit oder ohne Beratung! Viel Erfolg und bleiben Sie gesund!