Aktienanlage: Die meisten Strategen sehen grüne Signale

Es sieht doch gar nicht so schlecht aus, oder? Mit der vergangenen Woche sollten alle engagierten Aktien-Fans hoch zufrieden sein. Es hätte ja auch anders kommen können. Ich denke vor allem an das Referendum der Schotten (obwohl ich vom „No“ fest überzeugt war). Für Euphorie besteht aber kein Anlass. Die Rekordjagd am deutschen Aktienmarkt könnte in den kommenden Tagen in eine weitere Runde gehen. Schon. Aber ein Signal für Übertreibung ist in meinen Augen die Erwartung einiger Frankfurter Börsianer, schon in dieser Woche sollte ein neuer Angriff des Dax auf die zuletzt im Juli erreichte Marke von 10.000 Punkten gelingen – ausschließen will ich das nicht. Denn die Aussicht auf eine anhaltende Geldschwemme der Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks sowie ein schwächerer Euro-Wechselkurs dürften die Anleger bei Laune halten.

Die wiederholten Warnungen der Skeptiker, schon das aktuelle Kursniveau sei fundamental nicht gerechtfertigt, wollen nicht verstummen. Doch habe ich wieder in- und ausländische Stimmen gesammelt, die klar mehrheitlich auf eine zunehmendes Wirtschaftswachstum und danach steigende Gewinnerwartungen für die meisten Unternehmen setzen. Ein typisches Beispiel: Das Asset Management von Metzler ist überzeugt „Eurozone vor positiven Überraschungen – Gute Chancen auf Trendwende der europäischen Konjunktur – Wachstumschancen sollten nicht unterschätzt werden.“ Das deckt sich mit meinem persönlichen Szenario. Interessant in diesem Zusammenhang ein historischer Vergleich: Ein Blick in die Wirtschaftsgeschichte seit dem Zweiten Weltkrieg zeigt, dass die US-Wirtschaft zumeist die Wachstumslokomotive der Weltwirtschaft war und die anderen Regionen tendenziell der US-Wirtschaft mit einer Zeitverzögerung von sechs bis zwölf Monaten folgten. Und Amerika erlebt ja einen kraftvollen Aufschwung. Auch der Rückgang des Ölpreises von mehr als 10 % seit Jahresanfang ist ein signifikant positiver Wachstumsimpuls für die europäische Wirtschaft, da die Konsumenten und Unternehmen weniger für Ölimporte ausgeben müssen und daher mehr Geld für inländische Ausgaben zur Verfügung haben.

Sind wir gespannt auf die nächsten Tagen, denn es geht darum, erste Indikatoren einer Wende zum Besseren in Europa zu erhalten. Analysten hoffen bereits auf die Einkaufsmanagerindizes (Dienstag) in der Eurozone. Die Abwertung des Euros kommt vor allem der deutschen Wirtschaft zugute. Der ifo-Index (Mittwoch) könnte vor diesem Hintergrund besser ausfallen als vorhergesagt – erwartet wird aber noch ein Rückgang im September. Den Wochenausklang am Freitag bildet das GfK-Konsumklima für Deutschland.

Hartnäckig skeptisch bleiben die Analysten der Helaba. Ungeachtet temporärer Gegenbewegungen dürfte die geldpolitische Divergenz zwischen Europa und den USA einen weiteren Rückgang des Euro gegenüber dem Dollarkurs zur Folge haben. Die EZB hat das Niedrigzinsumfeld bei deutschen Renten zementiert. So weit, so gut. Dann aber heißt es in der aktuellen Analyse: „Gleichwohl bleiben zyklische Schwankungen und damit auch Rückschlagrisiken bestehen. Die größte Gefahr geht derzeit von der näher rückenden Zinswende in den USA aus. Aktienanleger wähnen sich dank der Unterstützung durch die Notenbanken weiter auf der sicheren Seite. Angesichts hoher Bewertungen und rückläufiger Frühindikatoren fehlt aber die fundamentale Untermauerung.“

Aktienbrief: Anleger dürfen noch viel erwarten

Und welche Meinung herrscht bei den Experten des Börsenverlags vor? Obwohl der September eigentlich den schwächsten Börsenmonat im Jahresverlauf darstellt, haben Dax und Dow Jones nun wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Dabei dürften die jüngsten Gewinne nur ein kleiner Vorgeschmack darauf sein, was Anlegern in den kommenden Monaten winkt, schreibt Thomas Müller im neuen „boerse.de-Aktienbrief“, der eine ausführliche Marktanalyse mit den Börsenperspektiven für das vierte Quartal enthält (Aktienbrief einfach kostenlos testen!).

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