Aktienmärkte: Nur den Pessimisten geht die Luft aus

12.03.15

Der Dax lässt sich nicht beirren. Während Analysten, Portfolio Manager und Anleger ungläubig fragen, wie lang und wie hoch die Kurse noch steigen können, klettert der Dax von Rekord zu Rekord. Die Eigendynamik, die der deutsche Aktienmarkt inzwischen entwickelt hat, ist tatsächlich frappierend. Und der Dax lässt den Dow seit einigen Tagen hinter sich, weil Wall Street wieder einmal Sorgen wegen einer möglicherweise näher rückenden Zinswende pflegt. Von einer Verschnaufpause mit einem deutlichen Rücksetzer haben wir bisher nur Ansätze gesehen – rasch sind jedes Mal die noch unterinvestierten Großanleger zurückgekehrt. Der Dax hat bis zuletzt nicht signalisiert, dass ihm die Luft ausgehen würde. Schließlich atmet er ja mit der EZB-Sauerstoffmaske, Modell „Mario“. Nein, atemlos sind allenfalls die ewigen Skeptiker und Crash-Propheten. Ihnen bleibt nur die Warnung, das sei doch übertrieben.

Die wöchentliche Sentiment-Erhebung an der Börse Frankfurt hat gestern bestätigt, dass von Euphorie und Übermut keine Rede sein kann. Obwohl der Dax im betrachteten Wochenzeitraum bis Mittwoch 300 Punkte gut gemacht hat, sind die Erwartungen der Anleger negativ. Institutionelle Investoren nehmen eine zunehmend polarisierte Haltung ein, allerdings mit -20 Punkten im deutlich pessimistischen Bereich. 4 Prozent haben seit vorigen Mittwoch Dax-Aktien gekauft, 6 Prozent sind dagegen short gegangen. Es wird vermutet, dass die befragten Anleger aus Aversion, ihre seit vorvergangener Woche entstandenen Buchverluste zu realisieren, einfach stoisch an ihren bearishen Engagements festhalten. Anders sieht das bei den privaten Anlegern aus, die zum Teil Gewinne realisiert haben. 6 Prozent sind aus Dax-Aktien raus gegangen und 5 Prozent auf die Short-Seite gewechselt. Der Sentiment-Index ist mit -11 Punkten ebenfalls eindeutig im negativen Bereich.

Der europäische Markt hat auf das erste Quantitative Easing der EZB so reagiert, wie zuvor die internationalen Aktienmärkte auf die Programme QE1 bis QE3 der Fed. Interessant dazu die Meinung des von mir besonders geschätzten Dr. Manfred Schlumberger (BHF Trust): Das Schöne an diesem historischen Vergleich ist der Umstand, dass der Effekt dieser monetären Maßnahmen niemals schon nach kurzer Zeit geendet hat. Darüber hinaus setzen die Zentralbanken der beiden wichtigsten Schwellenländer China und Indien ihre Zinssenkungspolitik unvermindert fort. Die einzige Zentralbank, die ernsthaft über Zinserhöhungen diskutiert, ist die Fed. Angesichts etwas nachlassender Konjunkturdynamik kombiniert mit historisch niedrigen Inflationsraten kann man hier jedoch bereits von einer Verschiebung der ersten „homöopathischen“ Leitzinserhöhung auf Ende 2015 – wenn nicht sogar 2016 – ausgehen, glaubt jedenfalls der Analyst. Genau das ist die Hoffnung vieler amerikanischer Strategen. Nur steht dieser Einstellung jetzt auch die Sorge anderer Börsianer gegenüber, die Zinswende könnte doch schon bald angekündigt werden.

Merke: Auch in USA mit seiner brummenden Wirtschaft werden die aktuellen Konjunkturindikatoren durchaus unterschiedlich interpretiert.

Fazit: Stelle Dich nicht gegen den Marktrend – oder wie Schlumberger treffend resümiert: „Der massive monetäre Rückenwind bleibt also den meisten internationalen Aktienmärkten erhalten. Viele Investoren haben in den letzten Wochen schmerzhaft erfahren müssen, wie ungesund es sein kann, sich einem monetär angetriebenen ICE in voller Fahrt entgegenzustellen.“

„boerse.de-Aktienbrief“: Die besten Dividendenwerte

Zum „boerse.de-Aktienbrief“ hat die Redaktion aus aktuellem Anlass einen neuen Sonderreport „Dividenden-Champions“ erstellt. Denn der Slogan „Dividenden sind die neuen Zinsen“ ist in diesen Tagen omnipräsent. Erläutert Chefredakteur Jochen Appeltauer: „Wir zeigen Ihnen die besten Dividenden-Aktien der Welt! Bei der Suche nach geeigneten Dividenden-Investments gibt es einiges zu beachten. Deshalb hat das Aktienbrief-Team für Sie jetzt einen exklusiven Sonderreport mit den wichtigsten Informationen zu diesem brandaktuellen Thema erstellt.“ Appeltauer empfiehlt, trotz hoher Ausschüttungsrenditen beliebte Dividenden-Aktien wie Eon, RWE, Siemens oder Allianz zu meiden, da es sich hier um langjährige Depotbremser handele. Stattdessen sollten Anleger konsequent auf Champions-Aktien setzen.

Aktuell schütten 89 der 100 Aktienbrief-Champions eine Dividende aus. Für diese Dividenden-Champions errechnet sich im Mittel eine Dividendenrendite von 2,0% - in der Spitze 4,7 %. Drei Champions haben ihre Ausschüttunge seit mindestens 50 Jahren jedes Jahr angehoben, und fünf dieser Qualitätswerte zahlen sogar bereits seit mindestens 100 Jahren (!) durchgehend eine Dividende.

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!