Finanzrepression: Privatanleger müssen ihre Börsenskepsis überwinden

09.03.15

Es kommt Bewegung in die Lagebeurteilung von Analysten und Asset Manager. Beim Blick nach vorn wächst fast überall die Zuversicht. Die Prognosen für Wirtschaftswachstum und Aktienkurse werden mittlerweile reihenweise nach oben korrigiert. Und das ist nach meiner Einschätzung nur der Anfang. Zur Hyper-Liquidität als Börsenmotor kommen zunehmend auch fundamentale Faktoren. Dabei führt die Rekordjagd der Aktienindizes allmählich auch zu einem Umdenken der Strategen. Deshalb hoffe ich auf die Einsicht auch der Privatanleger, dass Finanzrepression kein bald vorübergehendes Phänomen ist.



Umdenken bedeutet nicht zuletzt, die gängigen Sprüche und Thesen zu vergessen, denn die Zeiten haben sich entscheidend geändert. Was mich besonders stört, sind die Warnungen vor euphorischen Übertreibungen wie zu den Hochzeiten des Börsenhypes und des Neuen Markts. Wenn öffentlich an die schlimmen Erfahrungen der Jahre nach 2.000 erinnert wird, behindert dies jede Überzeugungsarbeit für die Aktienanlage. Im Gegenteil, jetzt kommt es darauf an, die Unterschiede zur so gerne zitierten Dot-com-Blase herauszustellen – kurz: Wir sind von gefährlicher Euphorie denkbar weit entfernt, und es gibt keinen Run der Bundesbürger auf die Aktie.

Selbst die Dauerskeptiker wie beispielsweise die geschätzten Helaba-Analysten korrigieren ihre Beurteilung zumindest in Teilen: Getrieben werden die europäischen Kursbarometer, allen voran der Dax, weniger von einer Verbesserung des fundamentalen Umfelds, sondern von sinkenden Renditen bei Staatsanleihen. Schließlich ist die Verzinsung von Bundesanleihen in einigen Laufzeitenbereichen bereits negativ. Angesichts der Verzerrungen durch die ultralockere Geldpolitik der EZB sehen sogar eher konservative Anleger inzwischen offensichtlich nur noch eine Chance, auskömmliche Renditen zu erzielen: eine höhere Aktienquote.

Die seit langem Pro-Aktie gestimmten Strategen von Allianz Global Investors weisen darauf hin, dass sich trotz einiger Fragezeichen rund um die globalen Konjunkturdaten, verbleibender geopolitischer Risiken und einer vergleichsweise farblosen Berichtssaison aufseiten der Unternehmen an der einen oder anderen Leitbörse neue historische Indexhochstände einstellen. Während Aktienmarktrekorde eigentlich – gemäß „überholtem“ Denken aus der Zeit einträglich positiver Renditen – eine Schwächung der Anleihekurse erwarten lassen, war das Gegenteil der Fall: Der „Klub der negativen Zinsen“ wuchs weiter, Schweden gesellte sich mit dazu. Interessant dabei: Eine Lockerung der Geldpolitik, wie wir sie in den Industriestaaten schon zuhauf gesehen haben, verschob sich zuletzt auf die globalen Wachstumsländer. Von den seit Anfang des Jahres bereits rund 20 Leitzinssenkungen entfielen mehr als die Hälfte auf die aufstrebenden Staaten. Der Klub der Länder mit negativen oder immer weiter sinkenden Zinsen respektive Renditen ist im Wachstum begriffen. Allerdings ist die Debatte „Disinflation“ (rückläufige Inflation) und „Deflation“ (negative Inflationsraten in Verbindung mit rezessiver Wirtschaftsentwicklung) noch nicht ausgestanden. Gut 60 % der Industriestaaten weisen aktuell eine Inflationsrate von unter 1 % aus.

Es bleibt also dabei: Konjunkturbild und Ölpreis sprechen gegen Deflation. Renditesuche jenseits der Staatsanleihen heißt unverändert das Gebot der Stunde. Soweit Allianz Global Investors. Hoffentlich wird solches Denken auch bei den Privatanlegern auf fruchtbaren Boden fallen. Hoffentlich lesen sie auch die jüngsten Artikel prominenter Fondsmanager: „Eine Erhöhung der Aktienquote ist in der gegenwärtigen Niedrigzinsphase die einzige Möglichkeit, Vermögen aufzubauen“ (Klaus Kaldemorgen). „Es ist Zeit für Aktien“ (Jens Ehrhardt). „Kauft jetzt deutsche Aktien!“ (Henning Gebhardt).

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