Börsenstimmung: Im unruhigen Fahrwasser der täglichen Nachrichten

15.10.15

Nur Gewinnmitnahmen nach einer einer wirklich guten Woche oder schon wieder Eintrübung der Stimmung? Sicher ist nur, dass die Sorgen über die weltwirtschaftlichen Perspektiven neue Nahrung erhalten haben. Das überschattet die Aktienmärkte. Sortiert man die aktuelle Gemengelage bezogen auf die Nachrichten von China bis USA, so bleibt es bei meiner Feststellung, dass die Marktteilnehmer – selbst die Profis – von den wechselnden Vorzeichen einfach überfordert werden. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, wenn trotz der Hoffnungen auf einen versöhnlichen Jahresausklang für Dax, Dow & Co. weiter sehr kurzfristig gehandelt wird. Es ist zu befürchten, dass wir uns noch Wochen oder Monate lang mit der schwierigen Einschätzung von Geldpolitik und Wirtschaftswachstum auseinandersetzen müssen.

Gerade die Entwicklung seit gestern fällt bei mir nicht unter „Volatilität“, sondern ist ein nervöses Kurszucken – nicht nachvollziehbar für Außenstehende. So macht die Börse keinen Spaß: Erst jubelt die Wirtschaftspresse, der Dax habe wieder die Marke von 10.000 „geknackt“ (wobei das natürlich eine falsche Beschreibung ist). Kurz darauf fällt unser Leitindex wieder darunter zurück und scheint sich weiter von der angeblich magischen Marke zu entfernen. Und heute zu Handelsbeginn springt er erst einmal wieder darüber. Dies wirkt auf viele, viele nicht so erfahrene Privatanleger abschreckend.

Das gilt vielleicht noch mehr für die unterschiedlichen Vorzeichen bei der Beurteilung der wirtschaftlichen Perspektiven. Ein ganz aktuelles Beispiel liefert der von mir hoch geschätzte Freiburger Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen, ein oft provozierender Querdenker, der den Politikern widerspricht: Die deutschen Sozialversicherungssysteme sind in keiner Weise auf die Zuwanderung von mehr als einer Million Menschen vorbereitet: „Die Folge werden massive Steuererhöhungen sein“, befürchtet der Professor. Das können wir nun wirklich nicht gebrauchen.

Obwohl die meisten internationalen Ökonomen nach wie vor mit mehr oder weniger ausgeprägter Zuversicht nach vorne blicken, stehen durchaus kontroverse Meinungen prominenter Köpfe gegenüber, die irritieren. So ist das jüngste Statement von Didier Saint-Georges (Carmignac-Fonds) voller Warnungen. Eine seiner Kernaussagen: „Die Märkte müssen sich auf eine Abschwächung des Weltwirtschaftswachstums mit allen Gefahren für den moderaten amerikanischen Aufschwung und die sehr instabilen Konjunkturzyklen in Europa und Japan einstellen.“ Dagegen beruhigt ein anderer Franzose, Bruno Cavalier (Chefvolkswirt von Oddo & Cie), dass gerade Deutschland die aktuellen Schocks – allen voran die Abschwächung des Welthandels – gut wegstecken und auch in den kommenden Jahren zu den solidesten Ökonomien in Europa gehören werde. Einer hat jedenfalls Recht behalten – der Sentiment-Analyst Joachim Goldberg, zuständig für den wöchentlichen Stimmungsbericht von der Frankfurter Börse. Er hatte früh vor einer Fehleinschätzung des extrem steigenden Optimismus‘ der befragten Marktteilnehmer gewarnt und sieht sich jetzt bestätigt, dass viele professionelle Anleger bei 10.100 DAX-Punkten ihre Einstandspreise wieder gesehen und die Chance genutzt haben, ohne Verluste zügig aus dem Markt raus zu kommen. Allerdings sei das bullische Sentiment immer noch relativ hoch, somit hätten sich die Aussichten für deutsche Aktien nicht wesentlich verbessert. Das Sentiment funktioniere hier als Kontraindikation. „Die vorhandenen Engagements stellen immer noch eine deutliche Hürde für nachhaltigere DAX-Avancen dar."


Der Aktienbrief stellt jetzt vor: Drei neue Champions

Ich bin jetzt besonders gespannt auf den Ausblick, den Börsenverlags-Chef Thomas Müller am Samstag auf dem Rosenheimer Börsentag geben wird. Kollege Jochen Appeltauer, Chefredakteur des „boerse.de-Aktienbrief“, hat jetzt schon interessante Neuigkeiten, die ich Ihnen, geschätzte Anleger, nicht vorenthalten möchte: Zum Ende des Monats werden drei neue Top-Werte neu in die Auswahl der 100 Champions-Aktien aufgenommen. Denn auf Basis der September-Schlusskurse wurde von der Aktienbrief-Redaktion gerade wieder eine routinemäßige Quartalsüberprüfung durchgeführt. Hier das Ergebnis:


Als Aufsteiger wurde dabei ein Unternehmen herausgefiltert, das davon profitiert, dass in den USA immer mehr Tuner und Hobbyschrauber an ihren fahrbaren Untersätzen herumbasteln. Die Aktie weiß mit einem beeindruckenden Drang nach oben zu überzeugen. Denn seit 2005 beträgt das jährliche Kursplus im Mittel 23%. Beim zweiten neuen Gesicht in der Champions-Auswahl handelt es sich ebenfalls um ein besonders defensives Investment. Der Aufsteiger betreibt in den USA und Kanada mehr als 13.800 Filialen, die als wahre Paradiese für Schnäppchenjäger gelten. Auch bei dieser Aktie stehen seit 2005 im Schnitt jährliche Kursgewinne von 23% zu Buche. Schließlich gibt es noch eine Premiere: Erstmals in der Aktienbrief-Geschichte erhält ein TecDax-Mitglied den Champions-Ritterschlag

Die Namen der drei neuen Champions und welche Werte dafür auf die Beobachtungsliste zurückgestuft werden, erfahren Sie in der druckfrischen Aktienbrief-Ausgabe, die soeben versendet wurde. Jetzt lohnt sich also ein kostenlosen Aktienbrief-Test (ich empfehle ein Probe-Abo!) ganz besonders.

Machen Sie also weiter mit – und machen Sie’s gut!