Börsenperspektiven: Nachlassende Angst erlaubt vorsichtige Hoffnung

25.04.16

Und jetzt? Auf vielen Anlagemärkten ist es relativ ruhig geworden, zumindest spürbar ruhiger als zum Jahreswechsel. Schon fast langweilig. Die wichtigsten Beispiele liefern Öl und Aktien: keine dramatischen Preisrückschläge, geringere Schwankungen, Stabilisierung auf höherem Niveau. Was ich Mitte vergangener Woche formuliert habe, kann ich heute fortsetzen. Und wer über frisches Kapital verfügt, braucht eigentlich nur ein bisschen Mut, um es jetzt (insbesondere an schwächeren Tagen) in Dax & Co. zu investieren. Ich rate aber unverändert dazu, Mut mit Vorsicht zu paaren, d.h. nicht gleich alles zu verschießen, sondern einen Teil des Pulvers trocken zu halten.

Die neue Woche, so kündigen es Analysten und diverse Medien jedenfalls an, soll wieder spannend werden. Vor uns liegen in der Tat ereignisreiche Tage. Das muss aber nicht heißen, wie wir gerade erlebt haben, dass dies auch zu dramatischen Änderungen der Preise führt. Noch ein positives Signal, das aus zeitlichen Gründen nicht alle wahrnehmen, sei an dieser Stelle erwähnt. Es ist durchaus normal, wenn in unsicheren Zeiten Positionen zum Wochenausklang abgebaut werden (Kurse deshalb abwärts) – viele Profis wollen nicht mit großen Beständen in die Handelspause gehen. Am vergangenen Freitag glaubten manche Beobachter nachmittags, es sehe schon „crashtechnisch“ aus, ausgehend von den Automobilaktien. Das war nicht nur übertrieben, sondern letztendlich falsch: Der Dax erholte sich rasch wieder und schloss nachbörslich mit knapp über 10.400 Punkten gut behauptet!

Wenn ich mir die jüngsten Aussagen Frankfurter und internationaler Analysten anschaue, dann gehen die zwar auseinander, was nichts Besonderes ist. Aber es fehlen die Extreme – keine lauten Crash-Warnungen, keine euphorischen Hausse-Ankündigungen. Das kommt solchen Anlegern zugute, die geduldig und demütig sind.

Eine Warnung will ich aber unbedingt los werden, und zwar zum wiederholten Mal: Verlassen Sie sich ja nicht auf das tägliche Geschreibe und Gerede der Medien und ihrer Informanten! Auf keinen Fall sollte Ihnen eine einzige Darstellung des Geschehens genügen. Je nach dem, wo Sie sich informieren, sind Ihnen in den zurückliegenden Tagen nämlich wieder einmal konträre Stimmungsbeschreibungen geliefert worden.

Da lese ich in einem Online-Dienst aus bestem Haus: „Warum Anlagestrategen optimistisch für die Aktienmärkte sind. Nach Ansicht von Experten soll sich der Aufschwung an den Aktienmärkten weiter fortsetzen – angetrieben von der lockeren Geldpolitik der EZB. Konjunktur und Unternehmensgewinne dürften eher positiv überraschen.“ Hier finde ich Dax-Prognosen von 11.500 bis 12.000 Punkten auf Jahressicht. Denn die Bewertungen von Aktien seien im langjährigen Durchschnitt moderat, im Vergleich zu Anleihen sogar sehr günstig. Und der Höhepunkt der Konjunktursorgen sei überschritten.

Parallel dazu entdecke ich an anderer Stelle die Überschrift „Analysten sehen aktuell kein Potential mehr für den Dax“. Begründung: Die Gewinne waren groß, denn der Dax hat innerhalb von zehn Handelstagen rund 1000 Punkte zugelegt. Nach der Kurserholung ist zwischenzeitlich wieder viel Optimismus eingepreist. Charttechnisch betrachtet wird ein temporären Rutsch auf weniger als 10.300 Punkte für möglich gehalten. Temporär, wohl gemerkt. Man muss also unbedingt auf die Hinweise zum zeitlichen Horizont achten!

Natürlich schließe ich trotz der aktuellen Stabilisierung schwächere Phasen auch kurzfristig nicht aus. Ich würde diese zum Anlass für weiteren Positionsaufbau in defensiven Value-Aktien nehmen.

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