28.04.16
Spannende Woche?
Tage der Entscheidung? Die Erwartungen vieler Börsianer und
Börsenbeobachter haben sich – wieder einmal – nicht erfüllt.
Schon vor dem Wochenende ist festzustellen, dass die wichtigsten
Fragzeichen bleiben. Die beiden jetzt im Fokus stehenden Notenbanken
haben keine besonderen Beschlüsse gefasst, die Konjunkturindikatoren
bleiben uneinheitlich und bei den Lageberichten gibt’s nach wie vor
Überraschungen in beide Richtungen. So tendieren auch die Märkte
unterschiedlich, bei Dow und Dax schwanken die Kurse unsicher in
relativ engen Grenzen. Sollte dieser Zustand anhalten, was gut
möglich ist, so ist kurzfristig auch nicht mit einer Fortsetzung des
Aufwärtstrends zu rechnen.
Die meisten Blicke
der Marktteilnehmer waren gestern nach Amerika gerichtet – was
macht die Federal Reserve? Ich darf vorab daran erinnern, dass die
Mehrheit der Finanzmarkt-Profis eigentlich noch nichts erwartet
hatte. Und so ist es auch gekommen. Die US-Notenbank sieht jetzt
weniger globale Risiken. Sie behielt den Leitzins bei – und
zugleich die Tür für eine Erhöhung im Juni offen. Das US-Wachstum
werde zwar schwächer, doch der Jobmarkt bleibe stark. Kommentiert
der von mir geschätzte Deutsche-Bank-Stratege Dr. Ulrich Stephan:
„Das macht Hoffnung, dass der Konsum im zweiten Quartal anzieht,
und später auch die Inflation. Fed-Chefin Janet Yellen wird die
Entwicklungen genau verfolgen und nach Lage entscheiden.“ Die
Märkte schienen das erst einmal freundlich aufzunehmen.
Aber dann. Heute
früh Enttäuschung am Markt, weil die japanischen Währungshüter im
Kampf gegen die Konjunkturflaute auf eine weitere Öffnung der
Geldschleusen verzichtet haben. Somit hat die Bank of Japan (BoJ) die
positiven Impulse der Fed vom Vorabend erst einmal zunichte gemacht.
Daraufhin legt der Yen stark zu und der Nikkei gerät stark unter
Druck. Und in Europa werden die Märkte zusätzlich von der
kontroversen Diskussion über die EZB-Politik überschattet. Außerdem
lassen eingetrübte Stimmungsindikatoren weniger Wachstum befürchten,
die zyklische Erholung gerät in Gefahr.
Die Ergebnisse der
jüngsten Sentiment-Analyse an der Frankfurter Börse schaffen
ebenfalls kein klares Bild, deshalb nur kurz zusammengefasst: Die
Zurückhaltung der mittelfristig orientierten institutionellen
Investoren gegenüber einer Fortsetzung des Dax-Aufwärtstrends hat
sich noch einmal spürbar verstärkt. Die institutionellen Optimisten
zogen sich die zweite Woche in Folge weiter zurück, und das
Bärenlager gewann trotz der negativen Erfahrungen viele Fans zurück.
Auch Privatanleger tendieren zur Vorsicht. Im Fazit des gestern
vorgelegten Wochenberichts heißt es: Obgleich sich die heutigen
Sentiment-Indizes nominell noch in positivem Terrain befinden, ist
jedoch ein relativer Pessimismus unverkennbar. Angesichts der bisher
schleppend verlaufenden Kursrückgänge dürften die Zeichen für
einen neuerlichen positiven Kursverlauf des DAX günstig stehen. ???
Können Sie, geschätzte Anleger, damit etwas anfangen?
Unabhängig von den
kurzfristigen, zyklischen Einflüsse sehe ich langfristig eine Chance
für die deutsche Aktienkultur als Ergebnis der volkswirtschaftlich
schädlichen Finanzrepression. Dann nämlich, wenn die Bundesbürger
stärker auf die Zinsmisere reagieren und zunehmend investieren statt
auf Konten zu sparen. Ich habe diesen Zusammenhang schon vor Monaten
beschrieben. Jetzt schließen auch die Sparkassen Strafzinsen für
normale Sparer auf lange Sicht nicht mehr aus. Der Präsident des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Georg Fahrenschon, sagte auf
dem Deutschen Sparkassentag in Düsseldorf, die Geldinstitute würden
„alles tun, um die privaten Sparer vor Negativzinsen zu schützen -
in Teilen auch zu Lasten der eigenen Ertragslage“. Wenn die
aktuelle Niedrigzinsphase aber lange andauere, würden die Sparkassen
die Kunden nicht davor bewahren können.
Rendite-Spaß
mit Defensiv-Champions
Soeben ist die neue
Ausgabe des vierzehntägigen „boerse.de-Aktienbrief“ erschienen.
Chefredakteur Jochen Appeltauer bekräftigt darin seine grundsätzlich
bullische Haltung. Begründung: Mit dem Rückenwind von Dax und Dow
Jones verbesserte sich der Champions-Oszillator in den vergangenen
beiden Wochen
weiter und notiert
jetzt bei 71% (nach zuletzt 65%). Entsprechend sollten also 71% des
Kapitals in Champions-Aktien investiert sein. Neue bzw. noch
unterinvestierte Leser orientieren sich laut Appeltauer am besten an
den Empfehlungen des aktuellen Basis-Depots. Denn bei moderatem
Risiko bestehe hier die Chance, das Kapital alle 51 Monate bzw.
erstmals bis Juli 2020 zu verdoppeln.
Herausgeber Thomas
Müller beschreibt die vorteilhafte Kombination von internationalen
defensiven Aktien und der Dividendenrendite: „Von unseren zehn
Top-Defensiv-Champions haben neun in jedem der vergangenen zehn Jahre
ihre
Ausschüttung
gesteigert (einzige Ausnahme: Altria), und zwar im Durchschnitt um
sagenhafte 334%! Seit 2006 kletterte die Ausschüttung bei Lindt &
Sprüngli sogar um 370%, bei Church & Dwight um 446% und bei Novo
Nordisk um spektakuläre 975%. Die Dänen kommen zwar heute auf eine
kaum nennenswerte Dividendenrendite von 1,7%, doch die entsprechen zu
den Kursen von 2006 einem jährlichen Ertrag von 13,6%. Denn der
Aktienkurs ist in diesem Zeitraum von 6,33 auf 50 Euro explodiert,
was einen Kursgewinn von 690% bedeutet. Wer zum 31.12.2006 alle zehn
BCDI-Champions eingekauft hat, kann sich heute über eine
Dividendenrendite von im Mittel 7,9% p.a. freuen. So machen
Dividenden Spaß!“
Machen Sie also
weiter mit – und machen Sie’s gut!