18.04.16
Wie kann es
gelingen, dass sich endlich auch im wirtschaftlich so starken
Deutschland eine Aktienkultur entwickelt? Sie kennen die
überzeugenden Bemühungen des TM Börsenverlags und auch meine
Initiativen, geschätzte Leser. Vom Staat können wir keine
Unterstützung erwarten. Neue Untersuchungen und Statistiken
bestätigen die alten, leider: Die meisten Bundesbürger zeigen sich
von den fatalen Folgen der Niedrigzins-Ära unbeeindruckt. Aber es
gibt doch auch ein paar positive Signale.
Wer wie ich durch
und durch optimistisch veranlagt ist, kann aus jüngeren
Entwicklungen trotz der Misere vorsichtige Hoffnungen ableiten. Den
Anfang machte die im Februar veröffentlichte Aktionärsstatistik
des DAI (Deutsches Aktieninstitut). Denn es gab eine Überraschung:
Mehr Deutsche haben in 2015 wieder Vertrauen in die Aktie und den
Aktienfonds gefasst. Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Aktionäre
und Aktienfondsbesitzer bei gut 9 Millionen und damit auf dem
höchsten Stand seit drei Jahren. Im Vergleich zu 2014 wurden damit
560.000 Aktienbesitzer mehr gezählt, was einem Plus von 6,7 Prozent
entspricht.
Vor wenigen Tagen
kamen passend dazu die Zahlen zur Geldvermögensbildung der privaten
Haushalte per Ende 2015. Sie ist weiter gestiegen und hat 5.318
Milliarden Euro erreicht. Die kräftige Zunahme wurde einerseits
durch beachtliche Bewertungsgewinne (62 Milliarden Euro) beim
gehaltenen Geldvermögen getragen, insbesondere bei Aktien und
Investmentfonds. Andererseits trug aber auch die auf Transaktionen
basierende Geldvermögensbildung (= neue Wertpapierkäufe) in Höhe
von gut 43 Milliarden Euro zum Anstieg bei. Das kommentiert die
Bundesbank: „Die seit einiger Zeit vorherrschende Präferenz für
liquide und risikoarme Anlagen war weiterhin zu beobachten, wurde
jedoch von spürbaren Investitionen in Aktien und sonstigen
Anteilsrechten begleitet.“ Aha! Auch das ein Pluspunkt.
Zugleich hat die
Börse in Stuttgart anlässlich der Anlegermesse „Invest“
vergangene Woche eine repräsentative Umfrage präsentiert, die
insgesamt gesehen frühere Untersuchungen bestätigt: Das
Niedrigzinsumfeld hat kaum Auswirkungen auf das Anlageverhalten der
Deutschen. Nur ein Drittel der 2.000 Befragten kümmert sich heute
mehr um ihre Geldanlage als vor Beginn der Niedrigzinsphase. Und
weniger als ein Drittel von ihnen ist der Meinung, dass Wertpapiere
im aktuellen Umfeld eher in Betracht kommen als in den Jahren davor.
Hoffnung macht jedoch die jüngere Altersgruppe: Rund ein Drittel der
Befragten (32 Prozent) zwischen 16 und 39 Jahren beschäftigt sich
mindestens alle 14 Tage mit seiner Geldanlage – ein Hinweis auf ein
größeres Bewusstsein für die Bedeutung des Themas.
Besonders ermutigend
ist in meinen Augen das Resümee der „Invest“ selbst. Mehrtägige
Anlegermessen sind seit Jahren ja eher auf dem absteigenden Ast –
im Gegensatz zu eintägigen Informationsveranstaltungen wie den
erfolgreichen Börsentagen und dem spektakulären Event des
Börsenverlags in Rosenheim (dieses Jahr am 16. Oktober). Die „Invest
2016“ endete aber mit einem deutlichen Besucherplus: Fast 12.000
(2015: 10.538) interessierte Besucher kamen am Freitag/Samstag nach
Stuttgart. Und auch hier zog die Messeleitung ein positives Fazit:
„Mit dem Besucherplus verzeichnen wir auch eine deutliche
Verjüngung sowie einen stärkeren Anteil von weiblichen
Messebesuchern.“ Hoffentlich schlägt sich das in der privaten
Altersvorsorge nieder! Dazu fällt mir das alte deutsche Sprichwort
ein: „Die Jugend soll erwerben, was das Alter verzehrt.“
Bei dieser
Gelegenheit darf ich Sie als fortgeschrittene Anleger an meinen
Appell erinnern, sich als „Aktien-Missionare“ im Kreis von
Verwandten, Freunden und Bekannten zu engagieren. Außerdem nochmals
meine herzliche Bitte: Liefern Sie mir Ihre Argumente für die Aktie!
Ich freue mich über – kurz gehaltene – Erfahrungen, vor allem
über Vorschläge und Ideen, die ich anschließend verwenden kann.
Was Sie mir mitteilen, wird selbstverständlich in jedem Fall anonym
behandelt. Schreiben Sie mir, gerne auch in Stichworten, an den
Verlag: kontakt@börsenverlag.de.
Allen engagierten Aktien-Fans sage ich schon jetzt besten Dank!
BCDI-Aktien:
McDonald’s schlägt den Dow Jones
Heute wieder einmal
ein kurzer Auszug aus den Porträts der BCDI-Aktien. Meine Kollegen
haben diesmal McDonald’s unter die Lupe genommen. Der
boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI) zeichnet sich aufgrund
seiner defensiven Ausrichtung durch eine langfristig
überdurchschnittliche Kursentwicklung bei einem gleichzeitig
unterdurchschnittlichen Schwankungsrisiko aus. Dabei liegt das
Erfolgsgeheimnis in der einfachen und leicht verständlichen
Anlagephilosophie. Denn im Index sind ausschließlich Unternehmen
enthalten, die an der Börse besonders mit ihrer Defensiv-Stärke
punkten. Typischerweise handelt es sich hierbei um Unternehmen mit
starken Marken, erfolgreichen Geschäftsmodellen und dauerhaften
Wettbewerbsvorteilen. Ein besonders anschauliches Beispiel für eine
weltweit ebenso bekannte wie allseits beliebte Marke stellt
McDonald’s dar.
Der Erfolg der
Schnell-Restaurant-Kette lässt sich aber auch auf dem Börsenparkett
erkennen. So bescherte die Aktie Anlegern langfristig
überdurchschnittliche Kursgewinne. McDonald‘s überflügelt Dow
Jones seit 2000 deutlich
Machen Sie also
weiter mit – und machen Sie’s gut!