Börsenperspektiven: Wie Skeptiker den Aktienmarkt sehen

24.06.17

Auch wenn die Börsen momentan nicht mehr weiter vorankommen – die vorsichtigere Haltung der Großanleger signalisiert keine Trendwende. Wichtigster Rückhalt für Aktien (neben Liquidität und guter Konjunktur): Mangel an Alternativen und Performancedruck. Wer als Fondsmanager zu vorsichtig ist, also nach schwächeren Tagen nicht wieder einsteigt, droht im Wettbewerb mit anderen Vermögensverwaltern zu verlieren. Doch fällt schon auf, dass die Beurteilung der kursrelevanten Börseneinflüsse inzwischen zunehmend uneinheitlich wird. Nachdem ich kontinuierlich die positiven Seiten aus Sicht der Aktienanleger beschrieben habe, sollen heute einmal im Interesse der Meinungsbildung ein paar skeptische Stimmen aufgegriffen werden.




Zuvor aber ein Exkurs, der zum besseren Verständnis unterschiedlicher Einschätzungen beitragen soll – es geht um die „selektive Wahrnehmung“. Ich sehe was, was du nicht siehst, ist selektive Wahrnehmung auf einen kurzen Nenner gebracht. Und was ist die Wahrheit? Was wir hören, ist oft nur eine Meinung, kein Fakt. Was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. Beim Beschäftigen mit diesem Thema wurde ich an folgende Geschichte des sagenhaften König Krösus von Lydien erinnert (hier in Kurzform):


Seinerzeit befragte Krösus das Orakel von Delphi, ob er gegen die Perser marschieren solle. "Wenn du das tust", prophezeite das Orakel, "wirst du ein mächtiges Reich zerstören." Was für eine Nachricht! Krösus war begeistert, geradezu elektrisiert: Welches Reich könnte wohl mächtiger sein als das der Perser? Und das Orakel hatte ihm praktisch garantiert, dass Krösus siegreich aus der Schlacht hervorgehen würde. Ein fundamentaler Sieg, ein mächtiges feindliches Reich zerstört. Also zog Krösus hochmütig und siegesgewiss in den Kampf – und verlor. In seinem Wunsch nach einem kolossalen Triumph über seine Feinde, hörte er nur das, was er hören wollte. Was er überhörte, wenn nicht gar ignorierte, war die Rückfrage, welches Reich das Orakel mit der Prophetie meinte. So besiegelte König Krösus seinen eigenen Untergang und zerstörte sein eigenes Reich Lydien.

Seinen wir uns auch bei der Kapitalanlage und ihren Rahmenbedingungen der selektiven Wahrnehmung stets bewusst und begreifen Chancen und Risiken als Einheit!


Ein bekannter internationaler Stratege vertritt folgende Meinung mit skeptischem Tenor: Die Zentralbankmaßnahmen rücken wieder in den Anlegerfokus. Das politische Risiko bleibt in den USA, Europa und bestimmten Schwellenländern bestehen. Die geldpolitischen Maßnahmen der großen Zentralbanken dürften in der zweiten Jahreshälfte verstärkt prüfende Blicke auf sich ziehen, wenn Investoren nach weiteren Anzeichen dafür suchen, dass die Ära der expansiven Geldpolitik zu Ende geht. Die Erwartung, dass die EZB auf einen Kurs der geldpolitischen Normalisierung zurückkehrt und die FED sowie die chinesische Volksbank ihre geldpolitischen Straffungsmaßnahmen beibehalten, kann eine Rückkehr der Volatilität mit sich bringen.


Ein anderer Fondsmanager argumentiert in ähnliche Richtung: „Die Finanzmärkte stehen vor der Nagelprobe.“ Die US-Notenbanker wollen mit bekannten, aber auch unkonventionellen Mitteln ihre geldpolitischen Zügel Schritt für Schritt anziehen. Dadurch bekommen vor allem Aktien Gegenwind. Die Aussichten für Aktien würden in den kommenden Monaten deshalb ungemütlicher. Denn für das zweite Halbjahr sei zu erwarten, dass die Volatilität an den Finanzmärkten steigen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Risikoanlagen weniger stabil sein werden als zuletzt.

Schließlich warnt ein weiterer Asset Manager: Die wichtigen Märkte sind zurzeit nicht im Gleichgewicht und es daher steht eine Korrektur an, vermutlich sogar eine größere. Der Grund für die Gelassenheit und den weit verbreiteten Optimismus, der sich in den aktuellen Kursen widerspiegelt, sei die Politik der Notenbanken. Allerdings heißt es in dieser Analyse, die Geldpolitik dürfte expansiv bleiben. Der amerikanische Aktienmarkt sei das wichtigste Risiko: „Das Kurs-Buchwert-Verhältnis des S&P 500-Index liegt bei 3,1, das Kurs-Gewinnverhältnis bei 18,8 und die Dividendenrendite bei mickrigen 2,0 Prozent. Hinzu kommt, dass die Kurse ihr Niveau von vor der Finanzkrise inzwischen schon wieder um 60 Prozent übertreffen. Hier wartet eine Blase darauf zu platzen.“ Die Aktienmärkte Eurolands, Chinas und Japans seien für sich genommen weniger gefährdet, würden aber zweifellos mit in den Strudel gezogen, wenn es in Amerika zu einem Crash komme.


Langfristiger Vermögensaufbau mit dem BCDI-Aktienfonds

Ob Sie, geschätzte Anleger, eher den Optimisten zuneigen (wie ich) oder mit den genannten skeptischen Stimmen sympathisieren – für die wirklich langfristige Strategie (5 bis 10 Jahre und mehr) spielt das keine Rolle. Hier unterstütze ich unverändert den Ansatz des TM Börsenverlags mit Oliver Garn, dem Leiter BCDI-Strategie, wenn dieser schreibt: „Genießen Sie den Sommer und lassen Sie einfach das Geld für sich arbeiten. Genauso machen es bereits Tausende von Anlegern, die mit insgesamt mehr als 100 Millionen Euro im BCDI-Aktienfonds (WKN A2AQJY) investiert sind. Denn der BCDI-Aktienfonds wird immer häufiger als konservativer Depotgrundbaustein für den langfristigen Vermögensaufbau eingesetzt.“


Die Erfolgsstrategie des BCDI-Aktienfonds: Der BCDI-Aktienfonds investiert regelbasiert, transparent und defensiv in die zehn Werte des boerse.de-Champions-Defensiv-Index (BCDI; WKN: SLA3CD) und in 15 weitere besonders konservative Champions. Dabei zeichnet sich diese einzigartige Qualitätsauswahl durch eine historisch besonders hohe Kursstabilität in den Börsen-Schwächephasen und langfristig deutlich überdurchschnittliche Kursgewinne aus.


Machen Sie also weiter mit, langfristig auf jeden Fall – und machen Sie’s gut!