Der onvista-Börsenfuchs: Offensiv anlegen mit defensiven Aktien

15.07.19

Hallo Leute! In der Umgebung der Börsen sieht’s ganz schön unordentlich aus. Neben dem unberechenbaren Ami-Trump-eltier haben wir es mit widersprüchlichen Nachrichten zur chinesischen Wirtschaftslage zu tun (sie werden auch unterschiedlich interpretiert). Und bei uns in Europa ist das Bild voll unübersichtlich. Politisch sowieso. Deshalb werden Anlegern die Gefahren eines Konjunktur-Kollaps ebenso beschrieben wie die Aussichten für eine Erholung des Wirtschaftswachstums. Manche Chartisten klingen fast dramatisch, wenn sie jetzt von einem bevorstehenden „Ausbruch der Aktienkurse“ sprechen – allerdings mit dem Zusatz „… nach oben oder unten“ und dann auch noch mit Fragezeichen.



Ernst nehmen müssen wir so oder so den Abstieg ganzer Branchen, wie heute vom Handelsblatt besorgt aufgezeigt: Gewinnwarnungen, Sparprogramme, Entlassungen – der Zustand der deutschen Automobilindustrie ist mehr als besorgniserregend. Es vergeht kaum eine Woche, in der keine Hiobsbotschaft aus Deutschlands wichtigster Industrie Märkte und Mitarbeiter erschüttert. Noch verdienen BMW, Daimler und Volkswagen Milliarden, doch den Beweis ihrer Zukunftsfähigkeit sind die Autokonzerne bisher schuldig geblieben. Der Stolz der deutschen Wirtschaft ist zum Sorgenkind der Nation geworden – Alarmstufe Rot in der Autoindustrie.

Mannomann, was ist aus unseren erfolgsverwöhnten „Abgasschummlern“ bloß geworden! Für Euch ein Beispiel, meine Freunde, warum Wachstumsaktien momentan nicht angesagt sind. Ich will aber nicht unterschlagen, dass manche Strategen dazu eine ganz andere Meinung vertreten. Doch neige ich mehr zum Lager der Vorsichtigen: Wer jetzt unbedingt investieren will, sollte starke internationale Defensivwerte bevorzugen – die sind allerdings meistens nicht mehr billig. Aktien europäischer Basiskonsumgüterhersteller laufen 2019 bisher gut: Die von Lebensmittelproduzenten stiegen um 24 Prozent, die von Gebrauchsgüterherstellern legten 22 Prozent zu. Analysten haben ihre Gewinnerwartungen für Lebensmittelproduzenten und Gebrauchsgüterhersteller angehoben. Zudem zahlen Basiskonsumgüterhersteller hohe und stabile Dividenden, was sie gerade im aktuellen Niedrigzinsumfeld attraktiv erscheinen lässt. Ein wichtiges Argument! Als preisgünstig gilt dieser Sektor Analysten jedoch nicht mehr.

Abgesehen vom aktuellen Blick teile ich die total positiven Erfahrungen des Börsenverlags, der seit Jahren defensive Spitzenwerte speziell für den Vermögensaufbau empfiehlt. Unter solchen „Defensiv-Champions“ versteht man Aktien, die seit mindestens zehn Jahren durch eine konstante Aufwärtsbewegung an der Börse überzeugen. Und das sind meist die konsumnahen Titel (bekanntestes Beispiel: Nestlé) nach dem Motto: Gegessen, getrunken und geputzt wird immer!