Strategische Metalle können Portfolio gerade in kritischen Zeiten bereichern

05.01.20

Das hat uns gerade noch gefehlt! Kriegsgefahr im Nahen Osten. Als hätte die Welt (und die Weltwirtschaft) nicht schon genug Sorgen. Mit Donald Trump und „America first“ ist Wichtiges noch unberechenbarer geworden. Was sind jetzt die Prognosen zu den Konjunktur- und Börsenperspektiven für 2020 noch wert? Beantworten Sie diese Frage für sich selbst, geschätzte Anleger, und ziehen Sie daraus gegebenenfalls Konsequenzen für Ihre persönliche Strategie und Taktik!



Eine logische kurzfristige Entscheidung könnte lauten, bis auf weiteres einfach nichts zu tun. Eine empfehlenswerte Alternative: Weiter investieren, aber nur in physisches Gold als klassisches Krisenmetall. Was immer Sie erwägen, Sie sollten nicht nur über Anlageklassen und deren Mischung nachdenken, sondern auch Transparenz und Beweglichkeit der Produkte einbeziehen – gerade unter dem Aspekt der möglichen politischen Einflüsse. Beispiel Edelmetall. Bei meinem Favoriten rate ich schon seit langem, die Münzen und Barren nicht in Banktresoren zu deponieren, sondern besser privat zu verwahren (eventuell sicher zu verstecken). Der Grund: Ein Verbot von privatem Goldbesitz ist zwar bei uns sehr unwahrscheinlich, aber nicht auszuschließen.

Bei größeren Vermögen macht es auch Sinn, diese in mobile und immobile Anlageformen aufzuteilen. Wer etwa alles in Haus und Grund steckt, verliert an Anlageflexibilität (so attraktiv Immobilien auch sein mögen). Diese Beweglichkeit und Preisklarheit liefern Wertpapiere, wobei hier durchaus heftige Kursschwankungen in Kauf zu nehmen sind. Aktuell kann bei Mobilien wie bei Immobilien die Attraktivität auch durch staatliche Steuerpläne (wenn sie denn kommen) getrübt werden.

Von der Industrie äußerst begehrt, von privaten Investoren aber noch stark vernachlässigt sind Strategische Metalle und Seltene Erden, die eine sinnvolle Portfolioergänzung darstellen können. Kennen Sie Dysprosium, Gallium, Germanium, Hafnium, Indium, Neodym, Praseodym, Rhenium, Tellur oder Terbium? Der technische Fortschritt schreitet weiter mit Riesenschritten voran. Elektromobilität, Erneuerbare Energien, schnelles Internet mit Glasfaser: Alle diese Zukunftstechnologien profitieren von Strategischen Metallen. Beispiele: Für den 5G-Ausbau werden gewaltige Mengen Gallium und Germanium benötigt. Nur mit Hafnium, Rhenium und Praseodym lassen sich Turbinen bauen, die modernen Anforderungen genügen. Gallium spielt eine zentrale Rolle in innovativen Mikro-LED. Und: Jeder fünfte industrielle Einkäufer erwartet Engpässe bei Seltenen Erden. Laut einer Umfrage des Handelsblatts stehen Seltene Erden ganz oben auf der Liste der Rohstoffe, für die in den kommenden Jahren ein Engpass erwartet wird.

Leider gibt es für Strategische Metalle keine börsliche Handelbarkeit und demgemäß auch keine mit Aktien vergleichbare Preistransparenz. Das ist sicher nicht jedermanns Geschmack. Deshalb bieten sich solche Spezialitäten dem Privatanleger auch nicht als Kerninvestment an. Er benötigt jedenfalls fachmännischen Rat durch Anbieter, die seit Jahren zwischen den (vorwiegend chinesischen) Produzenten und den industriellen Verbrauchern vermitteln. Der Marktführer ist hierzulande die in Frankfurt ansässige Tradium GmbH (siehe auch www.tradium.com).

Strategische Metalle und Seltene Erden sind keine homogene Produktgruppe, weil sich deren Preise je nach der Angebots-/Nachfragesituation ganz unterschiedlich entwickeln können, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Meine Einschätzung: Sie sind als längerfristige Investments besonders interessant für Rohstoff-Fans und als Ergänzung zu den Edelmetallen im Portfolio.