06.12.22
Trendprognosen gehören mit dem näher rückenden Ultimo zum Tagesgeschehen der Börsianer. Besonders begehrt sind möglichst konkrete Analysen und Vorhersagen für den Aktienmarkt – am besten mit Kurs- und Indexzielen zum kommenden Jahr. Ein Zwischenergebnis könnte heute lauten: für den Dax vorsichtig optimistisch. Dazu ein paar ähnliche Stimmen, die den Anlegern Mut zu neuen Engagements machen können, ohne sie zum hektischen Aufbau Ihrer Bestände zu drängen.
Der Deutsche Aktienindex hat im laufenden Quartal 19 Prozent zugelegt – er zählt damit zu den besten Leitindizes in Europa. Infolgedessen ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der in den kommenden zwölf Monaten erwarteten Gewinne von 9,4 auf 11,5 gestiegen. Es liegt damit nur noch 6 Prozent unter dem Durchschnitt seit 2005. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist von 1,2 auf 1,5 gestiegen, was exakt dem langfristigen Durchschnitt entspricht. Die Aktienrisikoprämie – ein Maß für die zu erwartende Überrendite zu Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit – liegt mit 6,8 Prozent nun sogar wieder minimal unter ihrem durchschnittlichen Niveau von 7,1 Prozent. Obwohl der Dax angesichts dieser Bewertungen nicht mehr ausgesprochen günstig erscheint, kann von „teuer“ noch keine Rede sein, interpretiert Stephan die Börsenlage und resümiert: „Bei Fortbestehen des derzeitig freundlichen Marktumfelds durch langsam sinkende Inflation, fallende Zinsen und zunehmende Anzeichen eines Endes der Null-Covid-Strategie in China könnte der Dax sogar mein Zwölf-Monats-Kursziel von 15.000 Punkten vorrübergehend überschießen.“
Noch zuversichtlicher klingt Helaba-Aktienstratege Markus Reinwand in einem Ausblick auf das Aktien-Jahr 2023, in dem es zusammenfassend heißt:
Boden bei Aktien ausgebildet, Erholung mustergültig, Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, Kursziel Dax: 16.000 zum Jahresende.